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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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waffenlosen Gürtel einen befremdeten Blick zugeworfen, sich jedoch jeden Kommentars enthalten. Seine Waffen waren ihm zurückgegeben worden. Unser restliches Geld reichte gerade aus, um ein Calsany zu mieten, auf dem Fando zusammengekrümmt hockte. Fweygo und ich gingen zu Fuß. Der kleine Bauernhof seines Großvaters lag ein paar Ulms vor Emgidu, und so folgten wir der staubigen Straße. Ich muß gestehen, daß ich ein Gefühl trostloser Leere in meinem Inneren verspürte, das nicht nur vom mangelnden Essen herrührte.
    Die paar Ulms beanspruchten mehr als eine Dwabur; als wir den Bauernhof erreichten, neigten sich die Sonnen dem Horizont zu. Fweygo, den zweifellos wegen meines fehlenden Waffenarsenals die Neugier plagte, nutzte die Zeit, um mir die Situation zu erklären. Sein Vater hatte sich in allen möglichen Handwerken versucht, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen, und war gewöhnlich nach einer Periode gescheitert. Zuletzt hatte er in einer Seitengasse einen kleinen Laden besessen, in dem er Messingschmuck verkaufte. Die städtische Entwicklung schritt voran, und die mächtigen Investoren benötigten das Grundstück, auf dem sich der Laden befand. Fandos Weigerung, sein Geschäft aufzugeben, war man mit falschen Anschuldigungen begegnet.
    Genau zu diesem kritischen Zeitpunkt war Fando erkrankt. Darlehen waren fällig. Da er nicht arbeitsfähig war, konnte er die Anschuldigungen nicht entkräften. Fweygo in seiner direkten Art hatte versucht, seinen Vater zu befreien und war selbst im Gefängnis gelandet; zusätzlich war ihm eine hohe Geldstrafe auferlegt worden.
    Wie hoch wußte ich nur zu genau – zusammen mit dem Pfand hatte mich das Calsany so viel gekostet, daß ich nur noch neun Kupferstücke in der Tasche hatte.
    Als wir den Hof erreichten, legten sich lange rubinrote und smaragdgrüne Schatten auf die Landschaft. Fando war völlig erschöpft, obwohl er hatte reiten können. Natürlich ist ein Calsany im Grunde ein Last- und kein Reittier, aber wir hatten uns kein bequemeres Preysany leisten können.
    Die ländlichen Gerüche unterstrichen die Frische der Luft, denn der Hof wurde tadellos geführt. Die Misthaufen befanden sich alle ein Stück vom Haupthaus entfernt abseits des Windes. Als erfahrener Mutrowferim glaubte ich nun alles über den Sturz in einen Misthaufen zu wissen.
    Fweygos Großvater war eine Überraschung. Er saß auf einem kleinen, mit vier Rädern versehenen Stuhl, den ein Kildoi-Junge an einer Deichsel zog. Er begrüßte uns mit einiger Besorgnis. Auf Kregen gibt es eine sehr seltene Krankheit, die das Haar des Betroffenen schneeweiß werden läßt. Der alte Mann wurde mir als Fweygo der Ältere vorgestellt. Sein an den Seiten volles Haar umringte eine Glatze. Sein Bart war weiß, sein Schnurrbart hätte dem wildesten Krozair-Bruder Ehre gemacht.
    Fweygo der Jüngere erklärte, sollte sich bei ihm jemals Nachwuchs einstellen, bekäme sein Erstgeborener den Namen Fando; der Name seines Enkels würde wiederum Fweygo lauten.
    Mir entging keinesfalls, daß Fweygo nicht unbedingt damit rechnete, einmal Kinder zu haben. Wie bereits erwähnt, gibt es auf Kregen nicht viele Kildoi.
    Eine fähige Nadelstecherin eilte herbei. Die Dame Tilly war ebenfalls eine Kildoi, und sie nahm sich sofort Fandos an. Der Hof beschäftigte etwa sechs Arbeiter, alles Kildoi, und keiner von ihnen war ein Sklave.
    Eine riesige Mahlzeit wurde aufgetischt, und als wir die letzte Paline aus der bemalten Tonschüssel nahmen, waren wir dem Platzen nahe.
    Fweygo sagte, sein Vater sei jetzt in Sicherheit, und er habe etwas zu erledigen. Dann verriet er mir, daß weder sein Vater noch sein Großvater Kregoinye waren. Im Gegenzug erzählte ich ihm, ich müsse so schnell wie möglich zurück nach Prebaya, hätte aber kein Geld für einen Schweber, und ein Ritt nähme zu viel Zeit in Anspruch. Also müßte ich notgedrungen warten, bis die Everoinye ihren blauen Riesenskorpion schickten, um mich zurück nach Caneldrin zu schaffen.
    Er nickte. »Also gut. Ich werde morgen früh aufbrechen.« Er wollte das Calsany zurückbringen und das Pfand auslösen.
    Wir unterhielten uns bis spät in die Nacht hinein, und Fweygos Großvater erwies sich als ein Mann mit scharfem Verstand. Als er mich nach meinen Erfahrungen mit Kildoi fragte, erwiderte ich, ich hätte den einen oder anderen kennengelernt, und von denen wären mir zwei lebhaft in Erinnerung geblieben.
    »Der eine ist ein guter Kamerad namens Korero.« Sie schüttelte

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