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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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von jetzt an doppelt auf der Hut sein.
    Die eine Wand wurde von Fenstern durchbrochen, die wesentlich breiter als die einige Etagen darunter befindlichen Schießscharten waren. Zweifellos waren die Architekten der Festung der Überzeugung gewesen, daß sie, wenn eine Angriffsstreitmacht bis hierher vordringen konnte, sowieso alle tot sein würden. Der Hauptangriff würde natürlich aus der Luft kommen. Dort würde es unüberwindliche Verteidigungsstellungen geben. Und genau dort lag mein Ziel.
    Auf der anderen Seite der Halle führten Durchgänge und Türen in ein wahres Labyrinth von Gängen und Räumen: Lagerräume, Schreibgemächer, Ruhegemächer, Waschgelegenheiten und dergleichen mehr. Ich setzte mich entschlossen in Bewegung und eilte durch die Korridore. Ich hatte einen harten Tag hinter mir, aber ein treuer junger Mann – der zum richtigen Zeitpunkt auf die korrekte Weise betrauert werden würde – war den Flammentod gestorben; außerdem stellte sich mir hier eine schwierige Aufgabe, also blieb keine Zeit für Müdigkeit. Die Herren der Sterne hatten mir versichert, daß für die Mission in Kildrin genügend Zeit da gewesen war, aber galt das noch immer? Waren die Verrückte C'Chermina und ihre gleichermaßen verrückten Priester bereit, die Ibmanzys von der Leine zu lassen? Ich kann Ihnen sagen, diese Vorstellung trieb mir den Schweiß auf die Stirn, bei Vox!
    Der Bursche, auf den ich es abgesehen hatte, stellte sich mir genau dort in den Weg, wo ich mit ihm gerechnet hatte. Die Waschräume lagen verlassen da, und er warf mir einen grimmigen, verächtlichen Blick zu. »Du hast hier nichts zu suchen, Blintz. Hier ist reserviert für die Palastwache. Schtump! Verschwinde!«
    Ihm blieb keine Zeit, weitere Beschimpfungen von sich zu geben, denn ich trat vor ihn hin, schickte ihn im Stehen ins Traumland und fing ihn auf. Die Uniform sollte auf keinen Fall schmutzig werden.
    Er war nicht die erste Palastwache, die mir begegnet war. Diese hier trug endlich eine Uniform, die so gerade eben über meine Schultern passen würde. Ich zog mich um, setzte ihn in einem Abort ab, verriegelte die Kabinentür von innen und kletterte darüber. Er würde noch einige Zeit bewußtlos sein. Wenn er dann aufwachte, würde er versuchen, sich von den Fesseln und dem Knebel zu befreien. Doch es hätte mich sehr überrascht, wenn er das schaffen würde, bevor der ständig besetzte Abort Verdacht erregte. Die Fesseln waren mit Knoten versehen, die dafür berüchtigt waren, nur unter großen Schwierigkeiten gelöst werden zu können.
    Sein Braxter war ein Qualitätsschwert, also steckte ich ihn ein und warf den anderen zusammen mit der abgelegten Uniform in den Abfallkorb. Als ich den Waschraum mit festem Schritt verließ, war ich davon überzeugt, nun etwas mehr Zeit zur Verfügung zu haben, bevor die Vosk den Hühnerstall aufscheuchten, wie man in Clishdrin sagt.
    Der ehemalige Besitzer dieser neuen Uniform war ein Mort-Paktun, und ich vergewisserte mich, daß der Pakmort silbern an meinem Hals schimmerte. Sein Pakai hatte keine beeindruckende Länge, aber immerhin gab es drei Goldringe unter dem ganzen Silber.
    Jenseits der nächsten Korridore befand sich ein dreieckiger Spalt in der Decke. Flackernder Fackelschein erhellte die Dunkelheit. Leute warteten geduldig. Ich blieb stehen. Ein hölzerner Transportkorb senkte sich quietschend und unter dem Gerumpel eines Räderwerks durch den Spalt. Die Architekten von Santoro hatten hier ihr Geschick unter Beweis gestellt; statt einen senkrechten Schacht für den Aufzug ins Gestein zu schlagen, hatten sie sich den Fünfundvierzig-Grad-Winkel zu Nutzen gemacht. Der Aufzug kam zum Stehen, Leute stiegen ein und aus, und ich schloß mich ihnen an. Mit einem gewaltigen, ächzenden Ruck begannen wir mit der Fahrt nach oben.
    Und genau in diesem Augenblick durchzuckte mich eine beängstigende Befürchtung. Vielleicht gab es in Wirklichkeit mehr als zwei Wachmannschaften. Vielleicht gehörte die Einheit, deren Uniform ich trug, nicht zu den Bewachern des Inneren. Vielleicht gab es drei verschiedene Einheiten. Ich war jetzt Mitglied des Zweiten Wachbataillons; die Erste Juruk dort oben würde mich vermutlich rauswerfen, wenn sie mich nicht auf der Stelle verhaftete.
    Der Transportkorb schob sich quietschend die glatte Steigung hinauf, und ich verwarf diese erbärmlichen, miesmacherischen, düsteren Gedanken.
    Oben stieg alles aus, und soviel ich den Bemerkungen entnehmen konnte, befanden sich alle

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