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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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wie eine Orange, mit einem purpurnen Lid und einem weißen Tentakel versehen, der sich unter ihm zusammenrollte und wieder streckte. Es hing schwerelos mitten in der Luft.
    Wir vermuteten, daß dieses Auge der Spionagemechanismus des Illusionszauberers San W'Watchun war, des Herrschers von Winlan. Winlan mit seinen Militärherrschern und geknechteten Sklaven war eine triste Nation oben im Nordwesten, ein Volk, das sich vom Rest Balintols absonderte. Warum in einer Herrelldrinischen Hölle überwachte der Rast mich, ausgerechnet hier und jetzt?
    Ich hatte diesen unerfreulichen Gedanken noch nicht zu Ende geführt, als sich das purpurne Lid über das Auge schob – und es verschwand.
    Ich holte tief Luft und sammelte mich. Was auch immer die Absicht des verdammten Auges gewesen war, es war fort und hatte etwas zu erledigen. Noch immer an der Kante der gepflasterten Plattform stehend richtete ich meine Aufmerksamkeit auf den Pfad und den Wald.
    Ich hob den Fuß, um den Pfad zu betreten.
    Eine rauhe und unglaublich heisere Stimme ertönte. »Narr! Was glaubst du, was du da tust? Bist du betrunken? Oder hast du den Verstand verloren?«
    Als die Stimme erklang, hatte ich den ersten Schritt schon getan. Mein Fuß, mein Bein, mein Körper und meine Nase krachten gegen ein festes und ausgesprochen hartes Hindernis – eine unsichtbare Barriere.

12
     
     
    Jemand lachte. Es war ein rauher, spöttischer Laut, der vermutlich zu einem Brokelsh gehörte.
    Meine Nase fühlte sich an, als würde sie jetzt bis zu den Ohrläppchen reichen. Der Zusammenstoß trieb mir Tränen in die Augen. Ich schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Jeder würde glauben, du wärst zu dumm, eine Banane zu schälen«, sagte eine andere laute Stimme. »Brassud! Reiß dich zusammen. Bei Jakar! Läuft direkt in eine Wand! Welch ein Fambly!«
    Das rauhe Gelächter setzte wieder ein, und sein Besitzer brüllte: »Vermutlich den ganzen Tag an der Flasche gehangen, Deldar.«
    »Aye. Und jetzt scher dich auf deinen Posten! Bratch!«
    »Quidang!« stieß ich in einem Tonfall hervor, der wie zerbröckelnder Marmor knirschte.
    Ich konnte wieder sehen, obwohl mir noch immer alle Farben des Regenbogens vor den Augen tanzten. Es gab keine verdammte Wand am Rand der Plattform, nur den Ausblick über den Weg und den Wald. Der Deldar war ein typischer Vertreter seiner Zunft, und mehr mußte man nicht wissen. Stämmig und verschwitzt spannten sich die Bronzeschuppen seiner Rüstung über seinen Körper, seine Hamsterbacken waren gerötet, und er warf mir einen strengen Blick zu, drehte sich ruckartig um und marschierte ausgesprochen soldatisch davon.
    Der Brokelsh, der noch immer über meine Dummheit lachte, trug dieselbe Uniform wie ich auch. Er sah mich mißtrauisch an und verstummte. »Hab dich hier noch nie gesehen. Bist du neu?«
    »Aye.«
    »Haben sie es dir in der Wachstube nicht gesagt?« Er fing wieder an zu lachen. »Natürlich nicht! Sie lieben ihre kleinen Scherze.« Er stieß den Finger in die Luft. Ein Laut ertönte, als hätte er gegen eine Glasscheibe geklopft. »Verstehst du jetzt, Fambly?«
    »Aye.«
    »Du redest nicht viel, was?« Meine Einsilbigkeit ließ ihn die Stirn runzeln.
    Wir standen offenbar in einem Korridor innerhalb des Bergmassives. Der Deldar war losmarschiert, und als ich ihm nachgesehen hatte, war er einfach verschwunden gewesen. Zweifellos waren am Ende des Korridors weitere Illusionen am Werk. Wir standen in Wirklichkeit gar nicht im hellen Schein der Sonnen, es gab gar kein bewaldetes Tal, und wenn dieser verdammte haarige Brokelsh nicht schleunigst seine schwarzzähnige Weinschnute hielt, konnte es passieren, daß man sie ihm schloß. Ich zügelte meine Wut. Hier gab es eine Menge zu erfahren, bei Krun, und je schneller ich etwas in Erfahrung brachte, desto besser.
    Die Körperbehaarung des Brokelsh war sehr schwarz. »Wie heißt du?«
    »Ortyg.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Ortyg der Wandzertrümmerer! So werden wir dich nennen.« Er lachte übertrieben. Diesen Einfall fand er nicht nur sehr witzig, sondern auch außerordentlich geistreich.
    Ich hielt meine schwarzzähnige alte Weinschnute fest geschlossen.
    »Ich bin Bancur, den man den Bansun nennt. Nun, wir brauchen ab jetzt mehr Wachen.«
    All das ohne ein Lahal, wie es sich gehört hätte.
    Mehr Wachen ... Waren sie nötig geworden, weil man das Prisma der Macht in die Tempelfestung von Santoro gebracht hatte? Das mußte die Erklärung sein.
    Wie Sie wissen, sind die Brokelsh

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