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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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auf dem Weg zu den Vergnügungen des Abends, bevor sie sich schlafen legten. Die Männer wandten sich lachend und miteinander plaudernd nach rechts. Ich verharrte einen kurzen Augenblick lang und schlug die linke Richtung ein.
    Nach dem Lärm des vom Dienst kommenden Personals war die Stille des vor mir liegenden Korridors besonders ausgeprägt. Es war keine Menschenseele zu sehen. Eine Treppe mit breiten Stufen führte zu einem Absatz, änderte die Richtung und ging weiter in die Höhe. Die Stufen mündeten in einer großen, hell erleuchteten Halle. Vor der imponierenden Flügeltür am anderen Ende, die mit blutroten Motiven aus der Tierwelt verziert war, stand ein Posten, dessen Uniform sich deutlich von der meinen unterschied.
    Ich ging ruhig auf ihn zu. Er war ein muskulöser Apim, der den Eindruck eines erfahrenen Söldners machte.
    »Hey, Dom! Du mußt dich verlaufen haben. Deinesgleichen ist der Aufenthalt hier verboten. Das sind die Quartiere der Priester.«
    Ich sagte »Oh, vielen Dank«, griff nach ihm und versetzte ihn in Schlaf. Dabei ging ich behutsam mit ihm um, denn er war freundlich gewesen und offenbar ein Paktun mit Ehre.
    Ich ließ ihn auf den Fliesenboden hinabgleiten, bückte mich und fing unverzüglich an, die nutzlos gewordene Uniform zu öffnen. Ein Türflügel schwang zurück.
    Ein rotgewandeter Priester trat heraus. Er sah das Bild – ein Wächter bewußtlos am Boden, ein anderer – ein unautorisierter Blintz! –, der sich über ihn beugte – und reagierte sofort.
    »Was geht hier vor?« verlangte er in jenem Befehlston zu wissen, der an sofortigen Gehorsam gewohnt ist. Er machte Anstalten, sich umzudrehen, um sich hinter die Tür zurückzuziehen. »Wache!«

13
     
     
    Mit zwei Sätzen hatte ich ihn erreicht. Eine harte Hand verschloß ihm den um Hilfe rufenden Mund, die andere riß ihm ruckartig den Kopf zurück. Die Falten seiner Kapuze verhinderten, daß ich ihn richtig am Hals packen konnte. Sein Kopf wurde nach hinten gerissen. Ein scharfes und deutlich hörbares Knacken ertönte.
    Das ist der Fluch, der uns auferlegt ist. Ich hatte es wieder getan, dabei hatte ich überhaupt nicht vorgehabt, ihm etwas anzutun – außer ihn in den Zustand der Bewußtlosigkeit zu versetzen.
    Er sackte zusammen. Ich spähte schnell hinter die Tür. Der unmittelbar dahinter befindliche Raum wurde von Lampen erhellt, angenehme Düfte erfüllten die Luft, und – Opaz sei Dank! – niemand war anwesend.
    Ich zerrte ihn eilig zurück. Er war von der Statur her kleiner als ich, aber in seinem Gewand befand sich eine Falte, die mit ein paar Stichen zusammengenäht war. Ich trennte die Fäden mit der Schwertspitze auf. Dann paßte das Gewand ganz gut. Die Uniform der Mittelwache war ihm etwas zu groß. Ich versteckte meine Waffen unter dem roten Gewand.
    Nun kam der Teil, den ich verabscheute, doch mir war klar, daß mir nichts anderes übrigblieb. Die Dokerty-Freunde planten, die unheimlichen Ibmanzys auf Balintol loszulassen, und das mußte um jeden Preis verhindert werden.
    Die Stufen waren hart. Ich nahm den Toten und ging bis zum Treppenabsatz hinunter. Dann packte ich ihn bei den Füßen, wirbelte ihn durch die Luft und ließ ihn mit dem Kopf zuerst auf dem Boden aufprallen. Das Gesicht schlug gegen den Stein.
    Ich eilte schnell die Treppe wieder hoch, ohne mich umzudrehen. Sollte der arme Teufel an dem Ort wandern, an den Dokerty ihn berief!
    Die Krozairs nennen den tückischen Griff auf die Nervenenden, der dem Hirn einen Schlag versetzt und zur sofortigen Bewußtlosigkeit führt, Kaonik. Der Wächter schlummerte friedlich. Die umgekehrte Prozedur wird Compib genannt, was grob übersetzt soviel wie der Geist des Lebens heißt. Ich drückte die richtige Stelle, und der Wächter streckte sich ächzend. Dann wartete ich, die rote Kapuze vors Gesicht gezogen, bis er sich genug erholt hatte, um seine Umgebung wahrzunehmen, und fuhr ihn lautstark an.
    »Was geht hier vor?«
    Er rollte sich auf die Seite und stand benommen auf. Er schüttelte den Kopf, in dem – wie ich nur zu gut wußte – die berühmten Glocken von Beng Kishis entfesselt dröhnten.
    »Notor! Ich ... ich ... ich weiß nicht ...«
    »Ein Wächter, der hier oben nichts zu suchen hatte, ergriff die Flucht, als ich aus der Tür trat. Nimm deinen Posten ein, Soldat. Ich werde Meldung machen!«
    »Quidang, Notor!«
    Ich drehte mich mit einem unwilligen Schulterzucken um, ging durch die offenstehende Tür und warf sie ins Schloß.
    Das rote

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