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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ein ziemlich ungehobelter Haufen. Viele der kregischen Diff-Rassen halten es für einen großen Spaß, sich bei Festen aller Art zu prügeln. Brokelsh gehen diesem unterhaltsamen Zeitvertreib auf besonders extreme Weise nach. Sie teilen mächtige Schläge aus und brechen dann, den Arm um die Schulter des Nebenmannes gelegt, auf einem Haufen zusammen, als die allerbesten Kameraden. Natürlich ist auf der Erde ein solch irrationales Verhalten nicht ganz unbekannt. Ich hatte einige Brokelsh gut kennengelernt, sie waren Kameraden geworden, und wir hatten Abenteuer überstanden. So überraschte es mich keineswegs, als dieser Bancur der Bansun mich fragte, ob ich Dienstschluß hätte und auf mein Nicken hin vorschlug, in der Messe gemeinsam etwas zu trinken. Schließlich war es Abend.
    Als wir die Stelle erreichten, an der der Deldar verschwunden war, fühlte ich ein Kribbeln, das meinen ganzen Körper erfaßte. Der nächste Schritt brachte mich in einen Gang aus Mauerwerk, der bis zu diesem Augenblick unsichtbar gewesen war. Ein Blick zurück enthüllte mir, daß die Aussicht auf den Wald von der Wand abgelöst worden war.
    Also hatten sie in Santoro einen Illusionszauberer in ihren Diensten. Das bedeutete, daß ich meinen Augen nicht trauen durfte. Ich mußte soviel wie möglich über diesen Ort in Erfahrung bringen, und zwar schnell!
    Der Gang führte in einen von hektischem Treiben erfüllten Raum, in dem Wachen beiderlei Geschlechts kamen und gingen. In der Ecke gab es etwa in Manneshöhe eine viereckige schwarze Öffnung in der Decke, aus der sich Füße und Beine herabsenkten. Eine hölzerne, von Seilen gehaltene Plattform transportierte eine Gruppe von Männern nach unten. Bancur beschleunigte seinen Schritt, und als die Neuankömmlinge in den Raum traten, sprang er auf den Lift.
    »Komm schon!«
    Drei oder vier andere gesellten sich zu uns, ein geflochtenes rotes Seil wurde gezogen, um das Signal zu geben, und die Plattform stieg in die Höhe.
    Ich rechnete mit einer ruckartigen Fahrt, wurde aber von der Sanftheit des Aufstiegs überrascht. Unterwegs flackerte Laternenlicht über die Wände.
    Nach ein paar Minuten hatten wir das nächste Stockwerk erreicht und blieben in einer hell erleuchteten Halle stehen. Ausgeruhte Leute warteten schon auf den Aufzug. Bancur ging beschwingten Schritts vor, getrieben von der offensichtlichen Vorfreude auf den ersten kühlen Schluck. Nach diversen Gängen und einigen Türen kamen wir in die Messe. Die Luft roch nach abgestandenem Ale.
    Hier entspannten sich die Soldaten nach ihrem Dienst. Der Boden war mit Stroh bestreut, die Tische waren wie die nicht sonderlich bequemen Bänke aus solidem Holz gezimmert, und Diener liefen eilig mit Töpfen und Krügen herum.
    Eine Konversation mit einem Brokelsh geht nur unter außergewöhnlichen Umständen über das Nötigste hinaus, so hatte Bancurs Bemerkung über meine Wortkargheit ein größeres Gewicht, als wäre sie vom Mitglied einer anderen Diff-Rasse gekommen. Er stellte die üblichen Fragen nach meinem Geburtsort, der Dauer meiner Zugehörigkeit zu den Paktuns und den Feldzügen, an denen ich teilgenommen hatte. Ich konnte ihm alles mit flinken Lügen beantworten. Ich sagte ihm, ich hätte mich gerade umgesehen, als ich vor die unsichtbare Wand gelaufen sei.
    Zwei Krüge von gewaltigen Ausmaßen wurden vor uns abgestellt, und wir prosteten uns zu und tranken in Freundschaft. »Sie machen hier einen guten Frazzer. Probier ihn.«
    Ich wischte mir Schaum von der Lippe und nickte.
    Wie sich herausstellte, bestand der Frazzer aus einer Unterlage aus importiertem Reis, die mit Fleischsorten ungewisser Herkunft, verschiedenen Gemüsen und Paprika überladen und mit einer bösartig aussehenden roten Soße getränkt war. »Es ist heiß, Ortyg.«
    Hungrig, wie ich war, machte ich mich über die Mahlzeit her. Mein Val! Es war heiß!
    Der Schweiß brach mir aus. Tapfer löffelte ich weiter. Das brachte jeden Kämpfer wieder auf die Beine, soviel stand fest, bei Djan!
    Es bereitete Bancur nicht die geringste Mühe, gleichzeitig zu essen und zu reden. Das können die meisten Brokelsh, ob nun wortkarg oder nicht.
    Er machte eine Bemerkung über den Namen, unter dem ich mich ihm vorgestellt hatte, und erzählte dann, sein Vater sei Schmied wie schon sein Großvater und sein Urgroßvater. »Mein Alter wollte immer Waffenschmied werden, aber da gab es natürlich keine Lehrstelle. Er mußte der Tradition folgen.«
    Bancur erwähnte es nicht, aber in

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