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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Gewand wurde vorn von schwarzen Seidenschnüren verschlossen, deren Schlaufen von Silberknöpfen gehalten wurden. Ich hoffte nur, daß ich, sollte ich in einen Kampf verwickelt werden, schnell genug an meine Waffen kam. Die Kapuze hielt mein Gesicht einigermaßen verborgen. Ich schritt hochmütig zum gegenüberliegenden Ende des Gemaches, wo eine weitere Flügeltür den Weg versperrte.
    Bis jetzt hatte das Glück des fünfhändigen Eos-Bakchi auf mich herabgelächelt. Als ich die Tür aufstieß, vertraute ich auf Opaz, daß mir das Glück auch weiterhin wohlgesonnen blieb.
    Der Raum, den ich betrat, ließ mich blinzeln. Die Decke und der Boden waren mehr oder weniger waagerecht. Die Wände wiesen einen Winkel von fünfundvierzig Grad auf. Das verursachte ein sehr seltsames Gefühl, man wollte sich unwillkürlich nach vorn neigen, um die sinnverwirrende Perspektive auszugleichen. Wachen in funkelnden Uniformen, Priester in roten Gewändern sowie in ihren grauen Lendenschurzen umhereilende Sklaven sorgten für Betriebsamkeit.
    Als ich an den Wachen vorbeikam, nahmen sie Haltung an. Ich ging weiter wie zuvor, ignorierte die Swods und schenkte den Höherrangigen ein ernstes Nicken. Das die Sinne verwirrende Gemach wollte kein Ende nehmen. Mittlerweile mußte ich tief in den Berg vorgestoßen sein. Wie groß war dieses Dokerty gewidmete Labyrinth denn bloß?
    Schließlich kam ich zu etwa einem halben Dutzend viereckiger schwarzer Öffnungen. Das kannte ich ja schon zur Genüge, also betrat ich einen Aufzug und wurde nach oben transportiert. Ich teilte die Plattform mit einer imponierenden, in Rot gekleideten Gestalt. Sie sprach kein Wort. Als wir das nächste Stockwerk erreichten, erwartete mich die nächste Überraschung.
    Wir traten hinaus ins Sternenlicht. Die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln schwebte friedlich über unseren Köpfen und sandte ihr verschwommenes rosafarbenes Licht in die Tiefe.
    Bäume und Sträucher warfen gespenstische Schatten. Hier und da ragten hohe Säulen empor, die Steinbögen trugen. Gebäude lagen verstreut da. Bunte Laternen schaukelten langsam im Nachtwind. Das hier war ein Lustgarten, daran konnte kein Zweifel bestehen.
    Die imponierende Gestalt ging weiter, die Hände in den Ärmeln verborgen.
    Ein dichtes Gebüsch, das winzige rote Beeren trug, sorgte für Ort und Gelegenheit. Sein Erstaunen, als ich ihn dort hineinzerrte, war so groß, daß er nicht einmal aufschrie. Eine Hand über seinem Mund gewährleistete Stille. Ich starrte in sein Gesicht, in dessen Zügen das Bewußtsein, über große Macht zu verfügen, tiefe Linien hinterlassen hatte. Ich informierte ihn über die Möglichkeiten, die ihm blieben. Er wählte diejenige, bei der er reden durfte. Und er redete, bei Krun, o ja, er wollte gar nicht mehr aufhören zu reden!
    Wie sich herausstellte, war Santoro ein beeindruckender Ort. Ursprünglich ein einfacher Schrein im Ödland, der allein der Meditation diente, war er im Verlauf der Perioden zu einem von der Festung geschützten Zufluchtsort, Palast und Lustgarten geworden. In den Türmen gab es Wurfgeschütze und Katapulte, und das Eisennetz für die Luftverteidigung konnte im Nu errichtet werden – behauptete er zumindest.
    Als er erst einmal in Schwung gekommen war, schwatzte er weiter. Ich vertraute den Lageplan meinem Gedächtnis an. Es bedurfte nur eines kleinen Anreizes, damit er die richtigen Grußformeln und Paßwörter verriet. Dennoch enthüllte das rosafarbene Licht einen hinterhältigen Ausdruck auf seinem reglosen Gesicht.
    Als ich ihn nach den Ibmanzys fragte, ging mit ihm eine Veränderung vor. Als ich das Prisma der Macht zum erstenmal erwähnte, verstummte er.
    Ich erinnerte ihn an seine Möglichkeiten.
    »Warum sollte ich es dir verraten, wenn du mich sowieso töten wirst?«
    »Ich habe keineswegs vor, dich zu töten, obwohl du und deinesgleichen es wahrhaftig verdient haben, vom Antlitz Kregens getilgt zu werden.« Ich fuhr damit fort, ihm detailliert weitere Möglichkeiten zu beschreiben, die ihm offenstanden. Doch sogar in diesem Augenblick konnte ich mich nicht von den nagenden Zweifeln befreien: Welches Recht hatte ich, aufgrund der ungeheuerlichen Praktiken eines Teils der Priesterschaft eine ganze Religion zu verurteilen und mich auf diese Weise in ihre Belange einzumischen?
    Am Ende sagte er mir alles, ohne daß ich Gewalt anwenden mußte.
    Doch der hinterhältige Ausdruck um seine schmalen Lippen wollte nicht weichen.
    Zweifellos erwartete mich

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