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47 - Waldröschen 06 - Am Teich der Krokodile

47 - Waldröschen 06 - Am Teich der Krokodile

Titel: 47 - Waldröschen 06 - Am Teich der Krokodile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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ist genug.“
    „Wie heißen Sie?“
    „William Saunders.“
    „Woher?“
    „Aus Saint Louis.“
    „In den Vereinigten Staaten?“
    „Ja.“
    „Was sind Sie?“
    „Gewöhnlicher Präriejäger. Zu Kriegszeiten bin ich Kapitän oder vielmehr Rittmeister der Vereinigten-Staaten-Dragoner.“
    „Das glaube Ihnen der Teufel.“
    „Der glaubt es, denn er ist gescheiter als andere, die es nicht glauben.“
    „Keine Beleidigung! Können Sie Ihre Angaben beweisen?“
    „Wodurch müßte dies geschehen?“
    „Durch gute Legitimationen.“
    „Gilt ein Paß?“
    „Ja.“
    „Hier.“
    Er zog aus seinem Sack eine alte Ledertasche hervor, nahm eins der darin befindlichen Papiere heraus und reichte es ihm. Der Beamte blickte hinein, prüfte es und sagte dann erstaunt:
    „Wirklich ein gültiger Paß, lautend auf Kapitän William Saunders, der sich von New Orleans nach Mexiko begeben will.“
    „Hoffentlich stimmt auch das Signalement?“
    „Allerdings. In dieser Nase kann man sich nicht irren. Aber wie kommen Sie nach Deutschland, anstatt nach Mexiko?“
    „Ich war dort.“
    „Können Sie das beweisen?“
    „Ich denke es. Haben Sie vielleicht einmal von einem gewissen Sir Henry Lindsay, Graf von Nothingwell, gehört?“
    „Ich glaube. War es nicht jener englische Bevollmächtigte, welche den Auftrag hatte, Juarez Waffen zu bringen?“
    „Ja. Hier ist ein Zeugnis von ihm.“
    Er gab ein zweites Papier hin. Der Beamte las es durch und sagte dann mehr enttäuscht als erstaunt:
    „Sie sind der Führer und Begleiter dieses Mannes gewesen?“
    „Ja. Und kennen Sie diesen Juarez, von dem Sie soeben sprachen?“
    „Wer sollte den Präsidenten Juarez von Mexiko nicht kennen!“
    „Nun, hier haben Sie noch so ein Papier.“
    Er reichte ein drittes Papier hin. Darauf wurde der Kommissar ganz verlegen. Er rief aus:
    „Mann, das ist ja eine ganz warme Empfehlung des Präsidenten, geschrieben in englischer und französischer Sprache!“
    „Allerdings.“
    „Kennen Sie ihn persönlich?“
    „Sehr gut. Aber kennen Sie vielleicht auch einen gewissen Señor oder vielmehr einen gewissen Herrn von Magnus?“
    „Meinen Sie etwa den preußischen Geschäftsträger in Mexiko?“
    „Ja.“
    „Was ist mit ihm?“
    „Hier.“
    Er reichte ein viertes Schreiben hin. Als der Beamte es durchgelesen hatte, betrachtete er sich den Mann noch einmal und sagte dann:
    „Das ist ein Paß dieses königlichen Beamten. Wie kommen Sie dazu?“
    „Er hat ihn mir ausgestellt.“
    „Nein, ich meine, wie Sie zu Herrn von Magnus kommen.“
    „Ich habe bei ihm gespeist.“
    „Eingeladen?“
    „Natürlich.“
    „Aber Kapitän, das muß ich sagen. Sie haben mich da förmlich an der Nase herumgeführt!“
    „Inwiefern?“
    „Diese Waffen sind Ihre Jagdwaffen?“
    „Allerdings.“
    „Mit diesem Messer sind Menschen erstochen worden – Indianer.“
    „O, auch Weiße.“
    „Das ist da drüben nichts Ungewöhnliches. Uns aber geht es nichts an. Und dieser Anzug ist eine mexikanische Kleidung, die Sie in diesem Reich getragen haben!“
    „Ja. Ich gehe gewöhnlich mehr als einfach, aber wenn man beim preußischen Geschäftsträger zu erscheinen hat, so legt man etwas Besseres an. Das werden Sie einsehen.“
    „Erlauben Sie mir die Frage, was Sie nach Deutschland führt.“
    „Familien- und politische Angelegenheiten.“
    „Familiensachen? Haben Sie Verwandte hier?“
    „Nicht Verwandte, sondern Bekannte.“
    „Wo?“
    „In Rheinswalden.“
    „Ah, ich kenne die dortigen Bewohner. Wen meinen Sie?“
    „Alle.“
    „Alle? Wie habe ich das zu verstehen?“
    „Na, den Herzog von Olsunna nebst allen seinen Verwandten.“
    „Wetter! Wie kommen Sie zu dieser Bekanntschaft?“
    „Ich? Gerade so, wie Sie dazu gekommen sind.“
    „Ah! Verzeihung! Es mag sein, daß ich nach diesen Privatsachen kein Verlangen zu fragen habe. Aber Sie sprechen da auch noch von politischen Angelegenheiten. Was habe ich darunter zu verstehen?“
    „Dinge und Verhältnisse, auch Aufträge, von denen ich natürlich hier nicht zu reden habe. Das werden Sie einsehen.“
    „Gut. Aber darf ich nicht vielleicht erfahren, wohin Sie von hier aus reisen werden?“
    „Nach Berlin.“
    „Ah! Mit geheimen Aufträgen?“
    „Möglich. Sie sehen also ein, daß ich mich nicht in Gegenwart ihres Bruders vernehmen lassen konnte.“
    „Allerdings.“
    „Und daß ich nicht der Mann bin, mir von einem Polizisten Prügel anbieten zu lassen.“
    „Ich bitte um

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