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47 - Waldröschen 06 - Am Teich der Krokodile

47 - Waldröschen 06 - Am Teich der Krokodile

Titel: 47 - Waldröschen 06 - Am Teich der Krokodile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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an welcher Ihr den Dank an mich vergessen würdet. Für diesen Fall hob ich mir meine Gefangenen auf.“
    „Ihr habt sie also wirklich nach einer Insel gebracht?“
    „Ja.“
    „Wo liegt diese Insel?“
    „Im großen Ozean.“
    „Wie dumm! Wo die Schiffahrt jetzt dort so fréquent ist!“
    „Dumm? Ihr irrt da sehr. Die Insel war nur mir bekannt. Kein anderer Fuß hatte sie betreten.“
    „Ihr seht aber jetzt, daß sie doch bekannt gewesen sein muß.“
    „Nein, das sehe ich nicht.“
    „Nun, die Gefangenen sind doch entkommen.“
    „Vielleicht haben sie sich ein Floß gebaut.“
    „Ah! Daran hattet Ihr damals gar nicht gedacht.“
    „O doch. Es gab keinen einzigen Baum auf der Insel. Vielleicht ist dieses Eiland von einem anderen entdeckt worden. Er hat die Leute vorgefunden und mit nach Mexiko genommen.“
    „Und das sagt Ihr so ruhig?“
    „Soll ich mir eine Kugel durch den Kopf jagen?“
    „Das allerdings nicht. Aber Euch selbst ohrfeigen, das könntet Ihr. Ihr habt so unverantwortlich leichtsinnig gehandelt, wie ich es gar nicht für möglich gehalten hätte. Wenn einer allein entkommen wäre! Aus welchen Personen bestand denn diese ganze Gesellschaft?“
    „Aus Sternau –“
    „Hole ihn der Teufel! Eigentlich ist er an allem schuld.“
    „Mariano –“
    „Der Schwindler!“
    „Die beiden Häuptlinge –“
    „Der Apache und der Mixtekas?“
    „Ja. Ferner die Gebrüder Helmers und die beiden Mädchen.“
    „Ihr meint Emma Arbellez und ihre Indianerin?“
    „Ja.“
    „Nun, diese alle sind jetzt wieder da. Don Ferdinande ist zu ihnen gestoßen.“
    „Eine verfluchte Geschichte ist es allerdings.“
    „Ihr habt sie Euch selbst eingebrockt.“
    „Sogar gefährlich“, meinte Landola nachdenklich.
    „Ja. Aber wißt Ihr, was das Gefährlichste daran ist?“
    „Nun, was?“
    „Daß sie sich im Hauptquartier des Juarez befinden.“
    „Ist das erwiesen?“
    „Vollständig.“
    „Da schlag allerdings der Teufel drein! Juarez läßt nicht mit sich spaßen. Wenn er sich ihrer annimmt, so haben wir alles zu befürchten.“
    „Das ist es eben. Nun könnt Ihr sehen, wie Ihr Euren Fehler wieder gut machen werdet.“
    „Hm. Haltet Ihr dies für so schwer?“
    „Was denn sonst?“
    Landola schritt einige Male im Zimmer auf und ab, dann blieb er vor Cortejo stehen und sagte:
    „Wie man es nimmt; es ist schwer, aber auch leicht.“
    „Wieso?“
    „Schwierig ist es, aber auf die leichte Achsel muß man es nehmen.“
    „Was soll das heißen?“
    „Es ist ein leichtes Gewissen dazu erforderlich.“
    „Ah! Ihr meint –“
    „Ich meine, daß man hinübergehen muß, um das zu tun, was man früher unterlassen hat.“
    „Sie aus dem Weg räumen?“
    „Ja.“
    „Hm. Etwa sie wieder auf eine wüste Insel schaffen?“
    „Alle Teufel! Diesmal sicherlich nicht.“
    „Also wirklich töten?“
    „Unbedingt.“
    „Wer soll das übernehmen?“
    „Ich.“
    „Ihr? Das will überlegt sein.“
    „Wieso?“
    „Ich sehe mich gezwungen, in dieser Angelegenheit sehr vorsichtig zu handeln.“
    „Ich auch.“
    „Ich werde nur dann einen Handel abschließen, wenn ich überzeugt bin, nicht betrogen zu werden.“
    „Ich ebenso.“
    „Ihr gebt zu, daß jetzt davon die Rede ist, eine Unterlassungssünde von Euch wieder gut zu machen.“
    „Es mag so sein.“
    „Ihr gebt ferner zu, daß auch Euch daran liegen muß, daß diese Menschen unschädlich gemacht werden.“
    „Ich will auch dies für jetzt nicht in Abrede stellen.“
    „Und Ihr sagt, daß Ihr selbst dieses Unschädlichmachen übernehmen wollt?“
    „Ja.“
    „Nun, so werdet Ihr aus den oben angeführten zwei Gründen diese Arbeit jedenfalls unentgeltlich besorgen.“
    „Fällt mir nicht ein.“
    „Nicht? Warum nicht?“
    „Einfach, weil ich mir dabei etwas verdienen will.“
    „Ihr habt Euren Lohn bereits weg.“
    „Das mag sein. Allein erstens, war er zu karg, und zweitens liegen die Sachen jetzt ganz anders.“
    „Das ist ganz allein Eure Schuld.“
    „Die Arbeit wird schwieriger.“
    „Eure Schuld.“
    „Es müssen also viel mehr Personen stumm gemacht werden.“
    „Allein Eure Schuld.“
    „Vielleicht muß man sogar Juarez zum Schweigen bringen.“
    „Eure Schuld.“
    „Geht zum Satan mit diesem ‚Eure Schuld‘! Es versteht sich ganz von selbst, daß es eine Riesenaufgabe ist, nach Mexiko zu gehen und so viele Personen umzubringen.“
    „Das mag sein.“
    „Das tut man nicht gratis.“
    „Na, ich will Euch einmal

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