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48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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dem stählernen Biß unzähliger Armbrustbolzen rechnete.
    Ein schneller Blick über die Schulter zeigte mir die Mauer und das klaffende Loch, wo sich das Fenster befunden hatte. Ein paar Köpfe ragten hervor, dunkle Punkte vor einem hellen Hintergrund. Ich war noch einen winzigen Augenblick lang sicher, da sie mich in den Schatten nicht entdecken konnten. Das aus dem Fenster fallende Licht kam der Stelle, an der ich meinen Jig getanzt hatte, jedoch gefährlich nahe.
    Ich blickte in die andere Richtung und verspürte maßlose Enttäuschung.
    Ich hatte den Palast oder die Villa – oder was dieser verdammte Bau auch immer darstellen mochte –, gar nicht verlassen. Der Sprung hatte mich in einen Innenhof befördert, wie die massiven Konturen der Büsche und kleinen Bäume verrieten. Dieser Ziergarten befand sich nicht einmal unter freiem Himmel, denn über mir erstreckte sich tiefe Dunkelheit, in der sich weder Sterne noch das freundliche pinkfarbene Licht der Frau der Schleier zeigten. Ich lief sofort los und eilte, im Schutz der Schatten bleibend, auf die gegenüberliegende Mauer zu. Ich mußte so viel Abstand wie nur möglich zwischen diese hochmütigen Cramphs und mich bringen. Man bezeichnete diese berühmten Krieger auch als Tchekedos. Für mich waren sie ein Haufen von Blintzen; das balintolische Schimpfwort traf es genau.
    Natürlich sagte mir die Logik, daß es ein glücklicher Zufall gewesen war, durch ein Innenfenster gesprungen zu sein. Ich streifte die letzten Holzsplitter ab. Ein Außenfenster hätte einen Eisenrahmen gehabt, und ich wäre entweder davon abgeprallt oder hätte mich darauf aufgespießt.
    Irgendwann war der Topf mit Sliptinger-Mus verlorengegangen. Der war jetzt bei Beng Dithermon dem Sammler. Schade. Obwohl ich noch nicht richtig hungrig war, wäre ein bißchen Sliptinger-Mus jetzt genau das Richtige gewesen, auch wenn mir das gebutterte Brot zum Draufstreichen fehlte. Die Mauer auf der anderen Seite sah vielversprechend aus. Im Garten herrschte düsteres Zwielicht, doch ich konnte keine Spionaugen ausmachen.
    Hinter mir flammte Licht auf, als Männer mit Fackeln in den Hof stürmten. Die Zeit wurde knapp.
    Ich trat auf Kieselsteine und sah nach unten. Ein paar Schritte entfernt hatte man eine Falltür in den Boden eingelassen. An dem Holz war ein Bronzering befestigt. Mir in Gedanken die Hände reibend, eilte ich darauf zu, packte den Ring und zog.
    Ein vertrauter ekliger Geruch drang mir in die Nase.
    Abwässer!
    Im Zwielicht war eine schmierige Holztreppe zu sehen. Auf dem engen Treppenabsatz stand eine kleine Kiste. Ich konnte mir denken, was dort drin verwahrt wurde, bei Krun!
    Ich sprang ohne Zögern auf den Treppenabsatz und öffnete die Kiste. Ja! Dort lagen Fackeln und ein paar einfach konstruierte Zunderbüchsen. Ich prägte mir alles genau ein und schloß sorgfältig die Falltür. In völliger Dunkelheit schnippte ich Feuerstein und Stahl aneinander, brachte den Docht zum Brennen, blies sachte und hielt eine Fackel an die Flamme. Dann klemmte ich mir ein paar Ersatzfackeln unter den Arm, warf den Rest die Treppe hinunter und vergaß auch die Zunderbüchsen nicht.
    Die Treppe endete an einem aus Steinen gemauerten Sims, der den Abwasserkanal entlangführte; hier war der Geruch zwar schlimmer, aber noch immer erträglich. Ich trat die Fackeln in den braunen Wasserstrom. Dann wollte ich die Zunderbüchsen nachfolgen lassen, hielt jedoch inne. Ich trat nur eine in die Brühe, die andere hob ich jedoch auf und hielt sie in der Hand des Arms, unter dem die Ersatzfackeln klemmten. Der Flammenspender war bei dem Aufprall nicht zerbrochen, wofür ich Zair dankte. Angenommen, ich fiel in den Kanal, und die Fackel erlosch? Bei näherer Überlegung fiel mir ein, daß bei einem solchen Sturz auch die anderen Fackeln naß werden würden. Also vertraute ich mich meinem Schicksal an und brach auf.
    Der Abwasserkanal bestand aus einem richtigen Tunnel aus Ziegelsteinen, die im Laufe der Zeit natürlich grau und glitschig geworden waren. Das Wasser floß mit angemessener Geschwindigkeit, was eine Ingenieurkunst verriet, die die Eigentümlichkeiten des Gefälles durchaus mit in ihre Planung einbezogen hatte. Das rote Fackellicht zuckte über die Wände und brachte das Wasser gelegentlich zum Funkeln. Ich trete immer leise auf, eine nützliche Gewohnheit, die ich nicht unbedingt erst bei meinen Clansmännern erlernt habe. Trotzdem eilte mir das Echo meiner Schritte voraus.
    Wasser plätscherte,

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