Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
war der Kampf zu Ende, und Grogan und Khon der Mak würden zum Ausgang eilen. Verflucht! Soviel zu meinem wunderbaren neuen Plan, vor Grogan in dessen Palast zu sein.
    Ich warf einen Blick auf das Tablett. Die Fristle-Fifi stand reglos da und sah mich an, als wäre ich eine interessante Neuerwerbung des Tiergeheges.
    Die Kerze enthüllte Tassen mit dunkler Flüssigkeit und Teller mit Kuchen und Brot. Die Herrin der Fristle-Fifi schätzte offensichtlich einen kleinen Imbiß zur Nacht. Der Topf enthielt ein orangenfarbenes Mus, das man auf das gebutterte Brot schmieren konnte. Ich nahm ihn mir. Die Kleine sah mich entsetzt an.
    »Was ...?«
    »Sag deiner Herrin, ein furchterregender Bandit mit vielen Schwertern hat gedroht, dir den Kopf abzuschlagen, wenn du ihm nicht den Mustopf gibst.«
    »Aber ... das tätest du doch nicht, oder doch?«
    »Nein. Aber angenommen, ich fräße dich auf?«
    »Quatschkopf!« Und sie kicherte so heftig, daß der Tee überzuschwappen drohte.
    »Wie ist dein Name, junge Dame?«
    »Felice.«
    Sie betrachtete mich wie ein Mitglied ihrer Klasse, sie sprach mich mit keinem Titel an, fürchtete sich nicht vor mir und war außerordentlich hübsch. Ich hoffte nur, daß der Bursche, den sie heiraten würde, wußte, welch einen wunderbaren Fang er da gemacht hatte.
    »Nun geh, Felice. Remberee – und vielen Dank.«
    Sie warf mit funkelnden Augen den Kopf in den Nacken. »Remberee. Aber warum dankst du mir?«
    »Weil du mich in einer verrückten Welt anständig und ehrlich behandelt hast.«
    Sie lachte wieder. »Ich habe doch gesagt, daß du witzig bist!« Sie ging los, und die Flamme ihrer Kerze ließ flackernde Schatten über die Wände tanzen.
    Felice hatte nicht nach meinem Namen gefragt, also kannte sie ihn vermutlich. Aber warum hatte sie mich einen Banditen genannt? Welche falschen Dinge hatte man über mich in die Welt gesetzt? Einen Drikinger konnte man auf der Stelle hinrichten, einfach so. Vielleicht war Barcas Höflichkeit erloschen.
    Ich hatte sowieso den Eindruck gehabt, daß die mächtigen Krieger, die Winlan unterdrückten, dafür sorgten, daß Banditen hier dünn gesät waren. Das mußte natürlich nicht unbedingt den Tatsachen entsprechen; es war durchaus möglich, daß die Existenz der Kriegerkaste genau die gegenteilige Wirkung hatte und ganze Banden ins Leben rief, die das Land unsicher machten.
    Der Topf enthielt ausgesprochen leckeres Sliptinger-Mus. Ich leckte mir gerade den Finger sauber, als vor mir Geräusche ertönten.
    Hinter einer Biegung flackerte Licht. Sklaven ersetzten die Lampen, die ich zerschmettert hatte.
    Die Dunkelheit, die mich verbarg, wurde weiter zurückgedrängt, doch ich dachte nicht daran, mich wie ein gejagtes Tier zu fühlen, das am Ende in die Ecke getrieben wird und den Tod erwartet.
    Ich schob mir noch einen Finger voll Sliptinger-Mus in den Mund und ging weiter. Es sah so aus, als hätte sich der ursprüngliche Grund erledigt, warum ich Felice das Mus überhaupt erst abgenommen hatte. Aber wäre der Plan überhaupt gelungen? Wäre es geglückt, die Spionaugen mit dem klebrigen Mus zu beschmieren und unbrauchbar zu machen?
    Aber das war ja gar nicht das eigentliche Problem; was mich so aufbrachte, war die Tatsache, daß keine noch so gründliche Zerstörung der Lampen und Augen verhindern konnte, daß die Beobachter mich entdeckten, sobald ich die nächste beleuchtete und kontrollierte Zone betrat.
     

     
    Übrigens war ich mittlerweile auch zu dem Schluß gekommen, daß in diesem Gebäude – wie mein Kamerad Sjames es ausgedrückt hätte – Reichtum zwar auf gewöhnliche, protzige Weise zur Schau gestellt wurde, daß es aber nicht groß genug war, um als Palast eingestuft zu werden. Nach den Ausmaßen zu urteilen, handelte es sich eher um eine luxuriöse Villa.
    Ich kehrte den sich angeregt unterhaltenden Sklaven, die die Lampen ersetzten, den Rücken zu, lief los und eilte die nächsten beiden Korridore entlang. An ihrem Ende war es hell. Ich verlangsamte meine Schritte nicht, sondern stürmte einfach weiter.
    Die Verteilung der Beobachtungsposten war außerordentlich wirkungsvoll. Auch wenn es sich hier nur um eine Villa handelte, so mußte eine beträchtliche Zahl von Gängen und Gemächern überwacht werden. Ich vertraute darauf, daß meine Schnelligkeit mich an ihnen vorbeibrächte, bevor sie Zeit hatten, einen Hinterhalt vorzubereiten.
    Nun, dieser wunderbare Plan hätte auch beinahe funktioniert.
    Ich kam in eine Halle, auf deren mit

Weitere Kostenlose Bücher