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48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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kehrt, kommentierte die Unwägbarkeiten gut durchdachter Pläne, erwähnte Makki-Grodno und kehrte zum Fluß zurück. Ich sprang ins Wasser und schwamm zurück ans Ufer.
    Genügend durchnäßt, konnte ich jetzt dreist zur Tür des Hauses jenseits des Tores gehen.
    Das Tor war verriegelt.
    Zu jeder Seite erstreckte sich ein stabiler Holzzaun. Wie heißt es so schön: Wer keine Zorca bekommt, muß sich mit einem Vove zufriedengeben. Ein Sprung in die Höhe, zwei Fäuste, die die obere Zaunkante packten, ein anmutiger Seitenschwung, und ich hatte das Tor überwunden.
    Das Haus wirkte eher gemütlich als protzig. Sein Besitzer mußte ziemlich vermögend sein, denn allein das Uferrecht dürfte ihn eine schöne Stange Geld gekostet haben. Das Gebäude ragte drei Stockwerke in die Höhe, sein Fundament ruhte auf einem Wald aus Stützpfeilern. Jedes Stockwerk überragte das darunterliegende. Hier in Winlan gab es wirklich seltsame Sitten, doch das Haus bot einen angenehmen Anblick, und wie ich es so betrachtete, wäre ich beinahe kopfüber in einen tiefen Graben gestürzt.
    Nur eine wilde Verrenkung ließ mich rückwärts ins Gras fallen. An dem verdammten Graben gab es überhaupt nichts Komisches; er erinnerte mich an die Verschanzungen des Königlichen Sappeur- und Mineurkorps. Die Knöchelbrecher auf dem Grund versprachen jedem eine böse Verletzung, der den Graben unvorsichtig überquerte.
    Nun sind diese V-förmigen Gräben mit Knöchelbrechern am Grund verteufelt schwierig zu überwinden. Ich sah mich um.
    Wenige Augenblicke später hielt ich einen langen Ast in der Hand. Wenn man ausrutschte und in den Graben hinunterschlitterte, mußte man damit rechnen, daß die Füße in die schmalen, Knöchelbrecher genannten Schlitze gerieten, daß man umknickte und sich einen oder gar beide Knöchel brach. Sie können mir glauben, ich begab mich mit äußerster Vorsicht in den Graben, griff nach jedem sich bietenden Halt, kam langsam tiefer und erreichte schließlich mit einem erleichterten Aufseufzer unverletzt den Grund.
    Der Aufstieg gestaltete sich selbst mit Hilfe des Astes schwierig. Ich rutschte zweimal ab, und nur das verzweifelte Bremsen mit dem Ast und der instinktive Griff nach einer aus dem Erdreich ragenden Wurzel retteten mich. Doch schließlich kletterte ich aus dem Graben und sprach in Gedanken ein Dankesgebet an Opaz.
    »Das würden nicht viele Leute schaffen«, sagte eine tiefe Stimme.
    »Nun, Dom«, erwiderte ich, als ich mich aufrichtete, »ich konnte keine Brücke finden.«
    Seine Uniform war makellos, und er schien ein kluger Bursche zu sein, obwohl er für den Posten eines Kapitäns der Wache etwas zu jung wirkte. Seine drei Swods waren alle älter und wirkten verbraucht, doch ihre Ausrüstung war vorbildlich in Ordnung gehalten, und ich hielt sie für langjährige Gefolgsleute.
    »Du hättest läuten können.«
    »Ah!« sagte ich auf dieselbe zwanglose Weise. »Die Glocke habe ich auch nicht finden können.«
    Er war ein Apim. Einer seiner Männer, ein Hytak, räusperte sich. »Jik!« bellte er. »Die Glocke wurde gestern abend für Reparaturen abgenommen.«
    »Nun, Dom«, sagte der Cadade nach einer Pause, »wenn dein Besuch völlig legitim ist, muß ich mich für deine Mühen entschuldigen.«
    Ich lächelte nicht, aber seine Worte gefielen mir.
    Ich versicherte ihm, mein Eintritt sei in jeder Weise legitim, und wurde zum Haus eskortiert. Er sah, daß ich keine Waffen trug; seine Eskorte überließ nichts dem Zufall, bei Krun!
    Man brachte mich nicht zum Hinterteil des Hauses, wie ich erwartet hatte. Wir stiegen eine Treppe hinauf und betraten das Haus durch die Vordertür. »Der Herr wird dich sofort empfangen.«
    Die Eingangshalle und das Gemach, in das man mich führte, bestätigten den Eindruck, den ich mir von dem Haus gemacht hatte. Es herrschte eine Atmosphäre stiller Eleganz und Gemütlichkeit. Der Mann, der bei meinem Eintreten aufstand, war ein Lamnia, was mir sofort seinen Beruf verriet und den unauffällig zur Schau getragenen Reichtum erklärte.
    Der Cadade erklärte mit seiner tiefen Stimme, warum ich über das Tor geklettert war. Der Kaufmann sah überrascht auf, als er erfuhr, wie ich den Graben überwunden hatte. Er strich sich über das helle Fell und sah verständnisvoll aus. »Aber warum hast du das alles auf dich genommen?«
    Hier war meine Stunde gekommen, also stürzte ich mich in meine Geschichte.
    Als ich geendet hatte, sagte der Kaufmann: »Du warst mit Freunden auf dem Fluß,

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