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48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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seltsame Schatten huschten über die Wände, die Fackel flackerte unstet, man fühlte sich eingesperrt. Doch ich empfand diese Eindrücke in keiner Weise als unheimlich. Allerdings muß ich zugestehen, daß diese Umgebung für einen Menschen mit übertriebener Einbildungskraft und wenig oder gar keiner Erfahrung mit unheimlichen Begebenheiten durchaus etwas Beunruhigendes an sich gehabt hätte.
    Das Schlimmste an diesem Unternehmen war der Gestank, das können Sie mir glauben!
    In den Hauptkanal mündeten keine anderen Zuläufe. Daraus schloß ich, daß ich die Villa hinter mir gelassen hatte und ins Umland vorstieß. Es stank noch immer, aber der Kanal blieb breit genug und hatte angemessene Simse an den Seiten, auf denen man sich mühelos fortbewegen konnte. Vielleicht würden später noch Abwässer aus anderen Villen zugeleitet werden, die den Weg zur Kanalmündung säumten. Die konnte sich an dem See mit den eigens für mich gebauten Kulissenschiffen, an einem Fluß oder am Meer befinden.
    Obwohl ich noch immer keinen großen Hunger verspürte, hätte ich doch einen gefüllten Krug und ein belegtes Brot zu schätzen gewußt. Felice, die tapfere junge Fristle-Fifi, hatte es doch tatsächlich geschafft, mich davon abzuhalten, mir ein paar der Plätzchen zu nehmen. Etwas an der seltsamen Begegnung mit ihr hatte die ganze Zeit über sanft am Hintergrund meines Bewußtseins genagt. Unter den gegebenen Umständen war ihr ganzes Benehmen völlig überraschend gewesen. Also ehrlich! Ein junges Mädchen steht plötzlich einem haarigen großen Burschen mit bestenfalls undurchsichtigen Absichten gegenüber – und sie schreit nicht auf, läßt das Tablett nicht fallen und ergreift nicht die Flucht!
    Dann seufzte ich resigniert. Ich hatte die Antwort zu diesem Rätsel. Während ich den glitschigen Steinsims am Rand der stinkenden Brühe entlangmarschierte, erkannte ich, daß Felice, der mein Name bekannt gewesen war, den Behauptungen ihres Herren einfach keinen Glauben geschenkt hatte. O nein! Sie glaubte den Geschichten, die sie in den grell bebilderten Büchern gelesen, in den Theateraufführungen und den Marionettenspielen gesehen hatte. O ja, bei Zair! Doch dann mußte ich lachen.
    Manchmal zahlten sich die Legenden aus, die Dray Prescot umringten!
    Trotzdem steckte mehr hinter der Begegnung mit Felice, als ich im Augenblick ergründen konnte. Zumindest war ich zu diesem Schluß gekommen, als ich plötzlich zu einer Stelle des Kanals kam, an der der Sims weggebrochen war. Diese Lücke stellte mich vor ein Problem. Sie war zu breit, als daß ich sie mit einem Sprung überwinden konnte. Also blieb nur eine Möglichkeit. Sie war unappetitlich, unangenehm und gänzlich unerwünscht, doch unvermeidbar.
    Die Steine des Simses waren in den Kanal gefallen und hatten dort einen kleinen Damm gebildet. Das Wasser floß um ihn herum und füllte die so entstandene Lücke.
    Also stieg ich angeekelt in den Kanal und in die – um ihr einen höflichen Namen zu geben – braune Flüssigkeit. Mit zusammengebissenen Zähnen bewegte ich mich auf dem unsicheren Untergrund weiter, bis ich wieder auf den Sims klettern konnte. Meine Beine tropften.
    Ungehalten wanderte ich weiter und sah im Fackellicht, wie die Wasseroberfläche sprudelnd in Bewegung geriet. Kurz darauf blieb ich am Rand eines anderen Abwasserrohrs stehen, das in den Hauptkanal mündete. Bei den baumelnden Augäpfeln und den heraushängenden Eingeweiden Makki-Grodnos! Natürlich mußte das verfluchte Rohr auf meiner Seite in den Kanal münden! Nun gut, es war schon immer mein Schicksal gewesen, am klebrigen Ende aller Dinge zu landen – welchen Unterschied würde das also machen? Ich stieg wieder in die Brühe.
    Ich überwand das Hindernis und ging weiter. Weitere Abwasserrohre mündeten in den Hauptkanal, nur kamen sie jetzt von beiden Seiten. Als ich endlich die Kanalmündung erreichte und an einem Fluß stand, über dem die Sterne Kregens funkelten, war ich übelster Laune. Bei Krun, und ob!
    Ich lief ein Stück flußaufwärts und stürzte mich mit einem gewaltigen Sprung in die Fluten.
    Dort schwamm ich eine lange Zeit umher und genoß das saubere Wasser. Als ich mich endlich auch vom letzten Dreck befreit hatte, schwamm ich ans Ufer und zog mich auf den grasigen Boden. Ich blieb dort liegen und atmete tief die Luft ein. Auf mich warteten viele Dinge, die sofort erledigt werden mußten. Aber ich blieb eine Zeitlang im Gras liegen. In die Feueröfen von Inshurfrazz mit

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