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48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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den fetten Oberschenkeln der Dame Dulshini! Am anderen Ende des Korridors stampfte ein halbes Dutzend Krieger heran.
    In letzter Zeit war ich ziemlich oft weggelaufen, also hätte es theoretisch keine Schwierigkeiten gemacht, auf dem Absatz kehrtzumachen und die Flucht zu ergreifen. Ich konnte nichts dabei gewinnen, wenn ich die Tchekedos angriff. Allein der Rückzug war vernünftig.
    Das Problem lag in der Beschäftigung dieser Flegel.
    Sie hatten zwei junge Mädchen bei sich, die sie quälten. Stoffetzen hingen von den Taillen der Mädchen herab und wirbelten wie Fähnchen durch die Luft, als die beiden versuchten, ihren Peinigern zu entkommen. Die Krieger lachten in jener gemeinen Weise, wie sie für solche Bastarde typisch ist, wenn sie sich auf ein paar – um ihre Worte zu benutzen – lustige Spielchen freuen.
    Ihre Betätigung hinderte sie anfangs daran, die Lage zu begreifen, in der sich der Priester und sein Sklave befanden. Außerdem handelte es sich sowieso nur um einen Unterpriester, der ihre Handlungen niemals hätte beeinflussen können. Sie kamen mit höhnischem Gebrüll näher, in der Absicht, den Ausgang zu benutzen und ihr Werk in einer Schenke zu Ende zu führen.
    Der Korridor war etwas beengt für ein Langschwert. Der Drexer glitt aus seiner Scheide. Ich sprang meinen Feinden entgegen.
    Der erste Krieger starb, ohne überhaupt zu begreifen, wie ihm geschah. Der nächste ließ den Arm eines Mädchens los. Er brüllte wütend und überrascht auf und riß das Schwert heraus. Er ging zu Boden. Die anderen stießen wüste Schreie aus, es kam zu einem unübersichtlichen Gedränge, eines der Mädchen stolperte mir entgegen, ich mußte beiseite springen, und sie stürzte. Ich verschwendete keine Zeit, mich bei ihr zu entschuldigen. Eine Klinge raste auf mich zu. Der Drexer parierte, stieß nach vorn und stach zu.
    Wie so oft in einem Getümmel dieser Art war es unumgänglich, mich im nächsten Augenblick vor dem wilden Gegenangriff in Sicherheit zu bringen. Die Krieger stießen ihre üblichen Drohungen aus, drängten mit wütend verzerrten Gesichtern nach vorn und ließen die Schwerter durch die Luft sausen, während ich ihrer Reichweite entfloh.
    Da erschien eine Gestalt im schwarzen Gewand und Zylinder genau zwischen mir und den Tchekedos.
    »Majister! Was tust du da? Ich brauche Hilfe! Bitte! Komm sofort ...«
    Die Gestalt flackerte, ihre Umrisse verschwammen. Sie verschwand wieder.
    Einen Augenblick lang stand ich völlig überrascht und fassungslos da – und die ihre Dokerty-Kriegsrufe ausstoßenden Krieger rückten vor.

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    »Komm sofort!« hatte er mit flehender Stimme gebettelt. Welchen Ort meinte er? Und überhaupt, was sollte die Frage ›Was tust du da‹? Sah er denn nicht, was ich hier tat? Ich stand vier bösartigen Tchekedos gegenüber, von denen einer verwundet war und die es alle nach meinem Blut gelüstete. In dem winzigen Augenblick, bevor sie mich erreicht hatten, fand ich meine Fassung wieder und stellte mich ihnen.
    Es kam überhaupt nicht in Frage, die Mädchen jetzt im Stich zu lassen. Die Krieger würden sie auf der Stelle umbringen, denn sie waren Zeugen geworden, wie ein einfacher Söldner Tchekedos gedemütigt hatte.
    Stahl traf klirrend auf Stahl und glitt kreischend auseinander, Klingen hieben und stachen zu, dann stürzte ein Krieger mit durchschnittener Kehle zu Boden. Ich mußte zurückweichen und wäre um ein Haar über die verdammte Truhe gestolpert.
    Ich konnte gerade eben noch das Gleichgewicht wiederfinden und ein Schwert zur Seite stoßen; es war reines Glück, daß ich mit dem linken Unterarm die breite Seite der Klinge erwischte. Um Haaresbreite hätten mich die Rasts in diesem Moment erwischt. Mein Schwert pendelte vor ihren Augen. Die Pendelbewegung brach ab, als es zur Seite fuhr und das nächstbeste Ohr zerschnitt. Der Bursche brüllte vor Schmerzen auf, ließ den Braxter fallen und griff mit der Hand nach dem herabbaumelnden Ohr. Doch bevor er den blutigen Hautfetzen erreichte, sauste mein Drexer in die andere Richtung. Es war ein wirklich sauberer Schnitt. Die Klinge drang über dem Kragen der Rüstung ins Fleisch und riß dem Krieger beinahe den Kopf ab.
    Sein Nebenmann versuchte einen mächtigen, weit über der Schulter ausgeholten Hieb anzubringen, mein Drexer traf mit einem hellen Klirren mit seinem Braxter zusammen, der genau in der Mitte durchbrach.
    Der vierte Mann, der Verwundete, der sich ein Stück abseits gehalten hatte, beschloß, daß

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