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48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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entlangstolperte. Ihm waren die Hände gefesselt, und das Seil an den Fußknöcheln erlaubte ihm nur kleine Schritte. Zwei Krieger trieben ihn mit Schwertern vor sich her. Ich schürzte die Lippen. Die Tchekedos vor dem Haus hatten mich noch nicht gesehen; die beiden Gefangenenwächter wurden auf mich aufmerksam, als ich in das Licht der Sonnen trat. Sie blieben nicht stehen. Statt dessen brüllten sie mir Beleidigungen entgegen. »Verschwinde, Blintz.«
    Ich sagte: »Wenn ihr ihn jetzt freilaßt, werde ich euch nicht töten.«
    Der Schnabel des Gefangenen ruckte hoch, die violetten und grünen Federn sträubten sich. Der Rapa, Jiktar Ronun ti Bjorfling, der Kapitän von W'Watchuns Wache, der mich mit Respekt und Höflichkeit behandelt hatte, starrte mich an, als wäre ich ein Geist.
    Die Tchekedos knurrten die erwarteten Verwünschungen, hoben die Schwerter und warfen sich mir entgegen, um mich zu töten.
    Den Drexer hatte ich an den Kleidern der toten Kriegern gesäubert, während ich mit den beiden Damen sprach. Jetzt glitt er funkelnd und zu neuen Taten bereit aus der Scheide.
    Nach dem flehenden Hilferuf des Zauberers zu urteilen, blieb mir nicht viel Zeit; die Kriegerhorde wollte das Haus stürmen. Ich kümmerte mich schnell, aber mit viel Umsicht um die Angreifer.
    Wie Sie wissen, bin ich mir stets der Tatsache bewußt, daß ich eines Tages auf einen Schwertkämpfer vom Können Mefto des Kazzurs treffen könnte. Ich prahle nie mit meinem Schwertgeschick oder versteige mich gar auf den Gedanken, daß ich der beste Schwertkämpfer zweier Welten bin. Davon abgesehen, daß ein solches Benehmen infantil ist, führt es zum Größenwahn.
    Ein paar Paraden, das schnelle Klirren aufeinandertreffender Klingen, und die beiden Tchekedos lagen am Boden. Nur einer ihrer Braxter war zerbrochen. Mein letzter Hieb traf Ronuns Fesseln und befreite seine Hände.
    »Majis!«
    »Was ist hier los, Jis?«
    Er erzählte es mir, während er die Reste der Fesseln abstreifte. Seine Sätze wurden häufig von dunklen, grimmigen Flüchen unterbrochen, die auf die Tchekedos und ihr Treiben gemünzt waren.
    San W'Watchuns Ängste waren zur Realität geworden. Ein gewisser San Partagus, ein Zauberer aus Balintol und ehemaliger Schüler von W'Watchun, war aus Loh zurückgekehrt. Niemand wußte, was ihm seine Studien dort enthüllt hatten.
    »Eines ist gewiß«, stieß Ronun leidenschaftlich hervor, »er ist zum Verräter geworden!«
    Partagus hatte Furney dazu überredet, Barca zu verlassen und sich mit ihm und Kov Grogan zusammenzutun. Gemeinsam hatten sie einige von W'Watchuns Verbündeten zum Verrat bewegt. Die Aussichten waren düster. Ronun wollte vermitteln und war dafür von den Raufbolden gefangengenommen worden. Niemand kannte den Aufenthaltsort der Zauberer; sie versuchten, W'Watchuns Widerstand zu brechen. Dann würden die Tchekedos dem Illusionszauberer den Rest geben.
    Ich sah die Straße hinunter und fragte mich, wieviel Zeit uns blieb.
    »Hintenrum, Jis!«
    An der Rückseite des Hauses sahen wir zwischen dem Säulenfundament die herumstolzierenden Narren. Es konnte nicht mehr lange dauern, bevor die ersten Leitern eintrafen.
    Als wie falsch können sich doch vorschnelle Annahmen erweisen! Bei Krun, ich lag völlig daneben, was die verfluchten Leitern anging! Ein Flieger sauste über unsere Köpfe und das Haus hinweg. Er landete vor dem Schwanenbrunnen und war von unserem Standort hinter dem Haus gerade noch zu sehen.
    Ohne nachzudenken, rannte ich los.
    Die meisten Paktuns sind der Meinung, daß die berühmten Krieger aus Winlan aufgeblasene, prahlende Windbeutel sind; dennoch waren sie uns und dem Illusionszauberer überlegen, allein schon durch ihre Anzahl. Darum rannte ich auf den Schweber zu, dabei schaffte ich es, den nötigen Atem zu finden, Ronun zuzubrüllen, er solle Schritt halten.
    Ich beobachtete zwischen den Säulen hindurch, wie einige der Tchekedos auf den Voller zugingen. In Balintol bezeichnet man Voller als Schweber. Während ich die letzten Kräfte mobilisierte, sah ich, daß es sich bei dem Flieger um eine geräumige Maschine handelte, die eine Kabine in der Deckmitte und sogar eine kleine Kampfgalerie am Kiel aufwies. Die Krieger brauchten nicht auf Leitern zu warten, bei Vox! Sie würden einfach auf dem Dach landen, und das wäre das Ende von San W'Watchun. Wenn er mit den beiden anderen Zauberern einen okkulten Kampf austrug, würde er zwar aller Erfahrung nach sehen und sprechen, sich aber nur mit Mühe

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