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48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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W'Watchun sie vermutlich auflösen.
    Eine Zweierreihe Leute marschierte auf den Tempel zu. Es waren alle möglichen Diff-Rassen vertreten, alles junge Männer und Frauen, und sie schritten mit gesenkten Köpfen daher, die Hände in die weiten Ärmel ihrer Gewänder gesteckt. Ein in Rot gekleideter Priester führte die Gruppe an. Ich starrte die jungen Leute an, und in meinem Innern krampfte sich alles zusammen.
    Alle trugen weiße Gewänder.
    Also hatte Khon der Mak die Priester bereits auf Trab gebracht. Diese Verdammten, die man schon in die weißen Gewänder gesteckt hatte, konnten sich nur auf dem Weg in den Tempel befinden, wo man sie zu Besessenen machen würde. Sie hatten keine Ahnung, welche Qualen sie dort erwarteten. W'Watchun bezeichnete die Besessenen, also die Menschen, die die Initiationszeremonie hinter sich gebracht hatten, mit der man sie auf die gewaltsame Übernahme ihrer Körper durch Dämonen vorbereitete, kurzerhand als die Beglückten. Die Beglückten! Eine wahrhaft zynische Bezeichnung.
    Sie gingen weiter, mit gesenkten Köpfen und schweigend, und ich konnte den Blick nicht von diesen armen Teufeln wenden, bis sie alle um die Ecke gebogen und aus meinem Blickfeld verschwunden waren.
    Falls sich diese fehlgeleiteten Menschen tatsächlich in den Tempel begaben, um dort zu Beglückten gefoltert zu werden, hieß das noch lange nicht, daß sich das in dem Flutubium verborgene Prisma der Macht ebenfalls dort befand. Aller Wahrscheinlichkeit nach würden es Khon der Mak und sein ihm höriger Hoherpriester in ihrer Nähe aufbewahren. Trotzdem lohnte es sich vielleicht doch, noch einmal zurückzugehen. In einer ruhigen Hintergasse würde es bestimmt noch andere Zugänge zum Tempel geben. Ich begab mich unverzüglich zur Rückseite des weitläufigen Gebäudes.
    Hinter dem Tempel verlief genau die ruhige Gasse, die ich erwartet hatte, und da war auch eine bronzebeschlagene Tür aus Lenken-Holz. Über ihr ragten zwei Lampen aus der Wand, die zu dieser Stunde natürlich nicht brannten. Auf der gegenüberliegenden Seite wurde die Gasse von einer blanken Mauer begrenzt, die auf dicken, kurzen Säulen ruhte. In den Zwischenräumen machte ich lediglich ein wenig Unkraut aus. Ein weiterer Beweis für die Macht, die Dokerty hier ausübte.
    Ich sparte mir die Mühe, nachzusehen, ob die Tür tatsächlich verschlossen war, sondern suchte mir zwei tiefe rot und grün gefärbte Schatten und drückte mich eng an eine Säule. Ich mußte nicht lange warten.
    Ein Unterpriester stolzierte herbei und hielt auf die Tür zu. In der Hand hielt er einen mit einem Silberknauf ausgestatteten Stock. Den stieß er immer wieder in den grauen Lendenschurz des Sklaven, der unter der Last einer Truhe von geradezu gigantischen Ausmaßen taumelte. Die Truhe war mit Leder und Bronzereifen versehen. Sie sah schwer aus. Der Sklave, ein Trinkim mit kahlgeschorenem Kopf und leerem Blick, wäre beinahe gestürzt. Der Stock stieß gnadenlos zu, und ich trat in das Licht der Sonnen.
    Mein Plan war ganz einfach. Ich würde den Unterpriester höflich bitten, mir die Tür zu öffnen, mich in den dahinterliegenden Korridor begeben und den Priester mitsamt seinem Sklaven fesseln. Den Priester würde ich mit Freude fesseln, den Sklaven mit Bedauern.
    Augen weiteten sich! Eine Hand fuhr fahrig zum bebenden Mund!
    »Mach schon, du Rast«, knurrte ich unfreundlich.
    Der Trinkim-Sklave ließ die Truhe fallen. Allerdings tat er es so, als würde er sich alle Mühe geben, sie behutsam abzusetzen. Ich kannte die Tricks der Sklaven. Die Truhe landete mit einem ordentlichen Geschepper auf dem Boden. Glas klirrte.
    Ein Schlüssel öffnete die Tür. Es war sinnlos, ihn einzustecken; die Rotgewandeten würden alle Schlösser austauschen.
    Der Korridor war mit weißen und schwarzen Fliesen ausgelegt, Decke und Wände waren cremefarben gestrichen. In gewissen Abständen hingen Mineralöl-Lampen und verbreiteten Licht. Ich befahl dem Trinkim, die Truhe in den Tempel zu schleppen, dabei sah ich mir die Kleider meiner Gefangenen an, auf der Suche nach geeignetem Material für ihre Fesseln. Der Trinkim schleppte die Truhe herein und knallte die Tür hinter sich zu. Anscheinend ging er gern grob mit den Sachen seiner Herren um, wenn sich die Gelegenheit bot.
    Die Situation war unter Kontrolle. Der Priester hatte viel zuviel Angst, um zu schreien, und der Sklave amüsierte sich.
    Dann ging alles schief – wie hätte es auch anders sein sollen?
    Bei dem Hängebauch und

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