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48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Segutorio sagen, die Bogensehne spannen und so schnell schießen, daß ihm das Auge kaum folgen konnte.
    Die Zwillinge sandten ihr weiches, zartes rosa Licht aus. Das Feuer knisterte und ließ gelbe und rote Funken aufstieben. Die Jungs waren bereit.
    Ich gab das Signal.
    Nicht ein Armbrustbolzen des ersten Geschoßhagels verfehlte sein Ziel. Männer stürzten zu Boden. Schreie zerrissen die Nachtluft. Ich konzentrierte mich darauf, den großen lohischen Langbogen so schnell zu spannen und abzuschießen, wie es nur möglich war, dabei fühlte ich mich wie immer im Geist von Segs unerbittlichem, mein Handwerk kritisch begutachtendem Blick beobachtet; da blieb keine Zeit, um nachzusehen, wie Ulak vorankam.
    Das Feuer tauchte diese Szene wie aus einer Herrelldrinischen Hölle in düsterrotes Licht. Männer warfen sich auf der Suche nach Deckung blindlings zu Boden. Viele lagen reglos da. Zwei Paktuns – das silberne und goldene Funkeln an ihren Kehlen verkündete ihren Status – erwiderten das Feuer. Ich wechselte das Ziel und schaltete den Zhan-Paktun aus – ein schreckliches Tun, bei Djan. Ein Armbrustbolzen ließ den Mort-Paktun zusammensacken.
    Der Zeitpunkt war gekommen, ich wußte es.
    In genau diesem Augenblick schwebte hinter uns der Bug der Galoppierenden Zorca in Sicht. Der erbeutete Schweber folgte dichtauf.
    »Alle Mann an Bord!« rief ich mit der weittragenden alten Vordecksstimme. Den Befehl überhörte keiner.
    Beide Vartermannschaften waren zu den Eisgletschern von Sicce geschickt worden. Trotzdem mußten wir ganz schön flink sein.
    Ulak sprang über das Schanzkleid, die Jungs hielten sich dicht hinter ihm. Mit eingespanntem Pfeil und bis zum Ohrläppchen durchgezogener Sehne sah ich mir das Bild der Verwüstung an. Nichts regte sich. Zufrieden entspannte ich den Bogen und schwang mich an Bord. Der Flieger schoß wie eine Rakete nach vorn, das zweite Flugboot schloß sich ihm an, und wir rasten auf das finstere Tor im Felsen zu.
    Meine düsteren Befürchtungen hatten sich als überflüssig erwiesen. Wir hatten nicht einen Mann verloren. Soviel zur Zaghaftigkeit eines Befehlshabers!
    Aber schon in dem Augenblick, als mir dieser läuternde Gedanke durch den alten Voskschädel ging, kam die nächste Sorge. Wenn es W'Watchun nun nicht geschafft hatte, sein verdammtes Tor zu öffnen? Wir würden mit ihm zusammenstoßen und bei unserer Geschwindigkeit als Trümmerregen zu Boden prasseln.
    Ein paar Momente lang hüllte uns undurchdringliche Finsternis ein. Ich fühlte keinen Unterschied, weder in meinem Körper noch in meinem Verstand, aber wir waren durch. Mit dramatischer Plötzlichkeit flammten Lichter auf und enthüllten eine lange schmale Höhle. Die Luft war kühl. Die Fackeln bemühten sich, die Umgebung zu erhellen – die Düsternis zu bannen, wie man in Clishdrin sagt –, aber dieser Ort besaß eine Atmosphäre, die an eine unmittelbar bevorstehende Katastrophe gemahnte.
    Keine Menschenseele war zu sehen. Nach vorn verengte sich die Höhle zu einem schlecht beleuchteten Tunneleingang. Modergeruch lag in der Luft.
    Naghan landete die Galoppierende Zorca auf dem steinigen Boden.
    »Wir gehen zu Fuß weiter.« Chekaran ging in die Kabine und kam mit dem Illusionszauberer zurück, den er wie zuvor wie einen Säugling im Arm trug.
    Die Sylvies halfen den beiden Ausreißerinnen von Bord.
    »Bleibt zusammen!« befahl Ronun kurz angebunden und übernahm die Führung.
    Ich überließ dem Rapa-Cadade die Vorhut, ging als letzter und übernahm die Nachhut.
    Wir liefen eine beträchtliche Strecke, bogen um ein paar Abzweigungen, und das Fackellicht hinter uns erlosch. Das war ein unheimlicher Eindruck. Keiner sagte viel. Die Wände warfen jedes Geräusch als Echo zurück.
    Ich jedoch fand eine ganz andere Tatsache seltsam, um nicht zu sagen unglaublich: Da bewegten wir uns durch einen geheimnisvollen Tunnel unter dem Erdboden, ohne daß sich uns jemand in den Weg stellte. Es gab keine Fallen. Es gab keine Ungeheuer. Das war für mich das Merkwürdigste an diesem Ort, bei Krun!
    Von unseren leisen Geräuschen abgesehen war der Tunnel von tödlicher Stille erfüllt. Ich sah immer wieder über die Schulter zurück, die Hand am Schwertgriff, nur für alle Fälle.
    Vor uns fiel weißes Licht in den Gang. Meine Kameraden verwandelten sich in schwarze Silhouetten. Wir bogen um die Ecke, dann standen wir am Eingang einer riesigen Höhle. Dort bot sich uns ein seltsames, unheimliches Bild.
    Man konnte unmöglich

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