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48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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beträchtliche Zeit besinnungslos sein. Trotzdem war es besser, auf Nummer Sicher zu gehen. Also verschnürte ich ihn wie eine Weihnachtsgans; ein Stück schwarzer, aus dem Gewand herausgerissener Stoff diente als Knebel.
    Da ich eine Zeitlang dem unheimlichen blauen Licht ausgesetzt gewesen war, schloß ich kurz die Augen und steckte dann den Kopf in den Zeltkorridor hinaus. Alles war ruhig. Ich lud mir den verräterischen Illusionszauberer auf die Schulter und eilte davon.
    Die Akoluthen schlummerten friedlich. Die Itemo-Sklaven schliefen. Ich schlich mich an ihnen vorbei. Draußen goß es noch immer wie aus Eimern.
    Nach dem dekadenten Gestank des Zauberer-Zeltes war der Geruch nach Regen, grüner Vegetation und Schlamm eine wahre Wohltat. Ich sah mit Hilfe meiner Nachtsicht, die vom gelegentlich durch die Wolken dringenden Sternenlicht noch verstärkt wurde, sorgfältig in die Runde und gelangte zu dem Gebüsch, wo mein Gewand und die restlichen Waffen versteckt waren.
     

     
    Ich ließ Partagus kurzerhand auf der anderen Seite des Gebüschs zu Boden fallen; dort war er sowohl außer Sicht als auch außer Reichweite meiner scharfen Waffen. Es entzog sich zwar meiner Kenntnis, wie widerstandsfähig er war, aber ich wollte ihn gar nicht erst in Versuchung führen.
    Die Entführung und das Ausschalten der anderen Zauberer hatten nicht viel Zeit in Anspruch genommen. Der Wachwechsel würde sich bei diesem Wetter vermutlich etwas verzögern, da sich die eingeteilten Männer unter ihren Decken noch einmal strecken und bei dem Gedanken an den kommenden Dienst aufstöhnen würden. Viel würde von der Strenge der Deldars abhängen.
    Trotzdem trieb mich das Gefühl an, nicht mehr viel Zeit zu haben.
    Das Zelt, zu dem ich wollte und das an ein Zirkuszelt erinnerte, hob sich durch seine Pracht und die schlaff von der Fahnenstange herabhängende Flagge von den anderen ab.
    Ich schlich mich zu ihm hin, völlig geräuschlos. Wie erwartet stand ein Wächter vor dem geschlossenen Eingang.
    Ich machte einen großen Bogen um ihn herum und eilte zur Hinterseite. Das Seemannsmesser trat wieder in Aktion. Die aufgeschlitzte Zeltplane beiseite schiebend spähte ich vorsichtig hinein.
    Aber zuerst roch ich. Angenehme Essensdüfte drangen verführerisch aus dem düsteren Innern nach draußen. Es waren nicht die Gerüche der abwechslungsreichen einheimischen Gerichte, sondern das scharfgewürzte Aroma der südlichen Küche. Khon der Mak hatte seine eigenen Köche mitgebracht. Ein vernünftiger Mann, der schwarze Bastard.
    Ein Spalt matten Lichts wies auf einen teilweise verschlossen Durchgang hin. Es wäre nicht richtig, diese Durchgänge als Türen zu bezeichnen, obwohl sie diese Funktion haben; jenseits davon führte mich ein kurzer Korridor zum nächsten Raum.
    Hier saßen zwei Tchekedos, die mit einer Partie Mondspiel beschäftigt waren. Sie verloren das Interesse an dem Spiel, einer nach dem anderen. Ich mußte an Ronun denken; er hätte bestimmt verächtlich gesagt, daß den Kriegern für das Jikaida-Spiel der nötige Verstand fehle. Ich eilte lautlos weiter. Der Boden war mit Teppichen ausgelegt, und als ich in zwei weitere dieser Zelträume eindrang, entdeckte ich, daß die Einrichtung immer prächtiger wurde. In einem Raum, der meiner Meinung nach zu meinem Ziel führte, schickte ich zwei weitere Tchekedos ins Traumland. Dank Opaz hatte ich unglaubliches Glück. Sicher lenkte auch Oxkalin der blinde Geist meine Schritte.
    Meine Vermutung traf ins Schwarze. Die Wände des Raums waren mit Seidentüchern behangen, kostbare Stühle und ein Sofa nahmen zusammen mit einer Waschgelegenheit die Hälfte des Platzes in Anspruch. Der Durchgang auf der gegenüberliegenden Seite hing ein Stück offen.
    Khon der Mak setzte sich auf dem Bett auf, als ich hereinstürmte. Sein pechschwarzes Haar war zerzaust. Die leichenblassen Wangen röteten sich an zwei Stellen. Er sah aufgebracht aus. Nur mit einem hellgelben Unterhemd bekleidet, war er nicht völlig nackt.
    Als er mich sah, sprang er wie eine zuschnappende Risslaca aus dem Bett, aber von mir fort, auf den gegenüberliegenden Durchgang zu.
    Ein furchterfülltes weißes Gesicht schob sich über die Bettdecke. Das Mädchen war jung, herzzerbrechend jung. Sie setzte sich auf, braunes Haar fiel ihr über die Schultern. Auch sie war nicht völlig nackt; um den Hals trug sie eine Kette aus bunten Perlen. Ihre Hände flogen in die Höhe, um die Nacktheit zu bedecken. Ihre leuchtenden roten Lippen

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