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48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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doch das Kriechen am Boden versah meine bereits mitgenommene Kleidung mit einer dicken Schlammschicht.
    Ich stand gerade im Begriff, ein wucherndes Gebüsch zu umgehen, da verharrte ich. Die Blätter waren vom Regen nach unten gedrückt worden. Mit schnellen, sparsamen Bewegungen nahm ich den Langbogen ab und legte Drexer, Rapier und Main-Gauche beiseite. Ich zog das Gewand über den Kopf, dessen Stoff sich matschig anfühlte, wickelte mein ganzes Waffenarsenal einschließlich Pfeilen darin ein und stopfte das Bündel unter den Busch.
    Den scharlachroten Lendenschurz und das Krozair-Schwert behielt ich natürlich – was dachten Sie denn?
    Die Temperatur war für einen alten Seemann ziemlich erträglich. Ich hatte auf ganz Kregen Abenteuer erlebt, nur mit einem roten Lendenschurz bekleidet und dem Krozair-Schwert in der Faust. Meine Taten waren in unzähligen Schauspielen, Liedern, Puppen- und Schattenspielen gefeiert worden – größtenteils sehr einseitig und maßlos übertrieben, um ehrlich zu sein. Trotzdem fühlte ich mich mit meiner alten Ausrüstung sehr wohl.
    Zusätzlich steckte noch das Seemannsmesser an seinem Platz über der rechten Hüfte.
    Der Regen fiel gleichförmig vom Himmel, nur gelegentlich peitschten ihn an der Bergflanke vorbeischießende Windböen voran. An der Zeltbahn lief Wasser herab. Ein schlammiger Graben am Fuß des Zeltes versuchte es abzuleiten. Da die Mächtigen dieser Welt stets die behaglichste Unterbringung verlangen, gehörten die Zelte zu den Prachtexemplaren ihrer Gattung. In ihrem Innern würde es abgeschlossene Räume, Teppiche und richtige Möbel geben, keine Feldlageratmosphäre. Natürlich verschwendeten die hohen Herren keinen Gedanken an die Mühen der Sklaven und Diener, die diesen Troß durch die Gegend schleppen mußten. O nein, bei Zair!
    Wenn ich mich in dieser Aufmachung auf Kregen herumtrieb, befand ich mich für gewöhnlich auf einer Rettungsmission. Schließlich hatten mich die Herren der Sterne für solche Aufträge überhaupt erst ausersehen. Das war meine Arbeit.
    Erst später, nachdem die Everoinye die Existenz des verfluchten und gesegneten Yriums entdeckt hatten, erhielt ich einen anderen Auftrag. Jetzt sollte ich der Herrscher von ganz Paz werden. Ha!
    Die Idee, das Halteseil zu durchtrennen und so das ganze Zelt zum Einsturz zu bringen, verwarf ich sofort wieder. Mit dieser List hatte ich erfolgreich Ringwettkämpfe vorzeitig beendet, um Turko den Schild zurück nach Esser Rarioch zu holen. *
    Doch in dieser Situation würde der Zusammenbruch des Magier-Zeltes trotz des schrecklichen Wetters die Wachen oder Tchekedos auf den Plan rufen.
    Das Seemannsmesser durchtrennte mühelos die klatschnasse Zeltplane. Ein vertikaler Schnitt, gefolgt von einem Kreuzschnitt, gestattete mir den Zutritt. Ich fand mich wie erwartet in einem abgeschlossenen Raum voller aufgestapelter Säcke, Kisten und Vorräte wieder. Auf dem Boden lag braune Zeltplane.
    Eine Mineralöl-Lampe mit einem zu langen, nicht nachgeschnittenen Docht verpestete mit ihrem stinkendem Rauch die Luft. Ich schlich in den angrenzenden Raum. Drei Itemos, anhand ihrer grauen Lendenschurze und den mit Peitschennarben übersäten Rücken als Sklaven erkenntlich, hockten zusammengesunken am Boden; ihre ungebändigten grauen Haarschöpfe wurden von Lederstirnbändern zurückgehalten, die Gesichter mit den herabhängenden Hautlappen starrten ins Leere. Sie atmeten röchelnd. Ich schickte sie in einen tieferen Schlaf und wünschte ihnen angenehmere Träume.
    Im nächsten Raum hielten sich vier Akoluthen auf, wie die hohen Zylinder verrieten. Sie schliefen im Licht einer Samphronöl-Lampe. Auch sie glitten in einen tieferen Schlaf.
    Ein kurzer, mit prächtigen Stickereien mythologischer Tiere verzierter Leinwandkorridor führte zu dem Ort, den ich suchte.
    Und dort standen – kaum zu glauben – die goldenen Sofas!
    Es waren sechs Stück, aufgestellt in der Form eines Pferdehufes. Dort lagen die verräterischen Illusionszauberer, wie eine Reihe von Hühnern, die nur darauf warteten, daß man ihnen die Hälse umdrehte.
    Ihre verzerrten Gesichter verrieten die Anstrengungen, die ihnen die letzte Kraft abverlangten. Sie vereinigten ihr gesamtes Kharma für den Versuch, San W'Watchun und seine Zauberer zu überwältigen und den Wall zu zerstören.
    Und ich, Dray Prescot, sah auf diese Männer hinunter, die durch ihre magischen Künste dafür sorgen konnten, daß man mich zum vierhundert Lichtjahre entfernt

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