49 - Der Zorn von Antares
Waffen angeschnallt.
Nachdem ich meine Taten in Vallia kurz angerissen und erzählt hatte, wie außerordentlich schön es trotz des traurigen Anlasses gewesen war, die Familie zu sehen, berichtete Fweygo, daß auch er der Familie einen Besuch abgestattet hatte. Ihnen ging es gut in Kildrin, was mich aufrichtig freute. Uns beiden war klar, daß er mit der Familie beschäftigt gewesen war, während ich die Dinge in Bewegung gebracht hatte.
Der Schweber flog über Oxonium, die Stadt der Hügel und Gräben. Der Wiederaufbau war in vollem Gang, und viele der Seilbahnlinien hatten den Betrieb wieder aufgenommen. Wir landeten im Hof der Botschaft von Vallia.
Nachdem die aufmerksamen und äußerst tüchtigen Wachen uns den Weg freigegeben hatten, kam Elten Larghos Inverdun lächelnd und mit ausgestreckter Hand herbeigeeilt. »Lahal, Drajak!« Dann wurde er übergangslos ernst. »Du warst bei der Bestattung?«
»Aye.«
»Ein trauriger Verlust.« Er sah Fweygo an.
Also machte ich das Pappattu, und im nächsten Augenblick rannte ein vor Gesundheit und Schönheit strotzendes Mädchen über den Rasen, wobei es ihm in seiner Hast gelang, beinahe den halben Shamlak zu verlieren. Sie schob das Gewand zurück über die anmutige Schulter. »Drajak!«
»Lahal, Veda. Dir geht es gut?«
Sie warf sich mir nicht in die Arme, denn das war nicht Vedas Art im Umgang mit Männern, denen sie meiner Meinung nach noch immer nicht vertraute. Aber ich gewann den Eindruck, daß sie sich freute, mich zu sehen.
Fweygo starrte sie an, das erforderliche Pappattu nahm seinen Lauf, und wir alle begaben uns in die Botschaft, um eine ordentliche Mahlzeit zu uns zu nehmen. Es gab Neuigkeiten zu berichten.
Im Verlauf der Unterhaltung unterrichtete ich Elten Larghos über meine Pläne. Er nickte ernst und brachte seine Meinung zum Ausdruck, daß man hier Kämpfer brauchte und Vallia sich anscheinend die Verantwortung auf die Schultern laden wollte. Als ich sagte, ich würde die kleine Juruk benötigen, die ich beim letzten Besuch mitgebracht hatte, stimmte er zu. Ihr Sold war aus meiner Tasche gekommen, damit die grundsätzliche Anordnung, daß Vallia keine Söldner beschäftigte, nicht verletzt wurde.
Elten Larghos erzählte, sein Koch Meister Ornol der Braten werde nicht mit Meister Nath dem Schinken zurechtkommen. »Man kann nicht zwei Köche in derselben Küche haben«, sagte er und schüttelte den Kopf.
Nach dem Essen und der darauffolgenden kleinen Ruhepause zog ich einen dunkelblauen Shamlak an und verkündete, Hyr Kov Brannomar einen Besuch abstatten zu wollen. Der vallianische Botschafter schloß sich mir sofort an.
Fweygo, der sich offensichtlich nicht ausschließen lassen wollte, begleitete uns ebenfalls. Veda machte einen Schmollmund, zog den Träger zurück über die Schulter und bat Elten Larghos, vorsichtig zu sein. Ich verbarg ein Lächeln. Es hatte durchaus den Anschein, als würden sich diese beiden allen Hindernissen zum Trotz einer Übereinkunft nähern. Nun, bei Vox, und das beste vallianische Glück für das Paar!
Wir nahmen nicht die Seilbahn, sondern flogen in Roter Zerstörer. Ich unterrichtete Fweygo, daß sowohl Elten Larghos als auch Hyr Kov Brannomar meine wahre Identität kannten, mich aber als Drajak ansprachen. »Vielleicht muß ich mehr den hochmütigen und herrschsüchtigen Herrscher hervorkehren, als mir lieb ist. Aber ich glaube nicht, daß Brannomar Schwierigkeiten machen wird. Er regiert Tolindrin für König Tom und ist ein vernünftiger Mann.«
Man führte uns mit dem angebrachten Protokoll in eines von Brannomars kleineren Empfangsgemächern. König Tom stattete Brannomar gerade einen Besuch ab, was sehr nützlich war. Man brachte Erfrischungen, sorgte für Abgeschiedenheit, und ich teilte den Tolindrinern mit, was ich beabsichtigte.
Tom war noch immer ein Neuling im Königsgeschäft und sah Brannomar an. Der Hyr Kov nickte. »Ich danke dir, Majister«, sagte er. »Ich bin davon überzeugt, daß der König ohne Zögern zustimmt. Wie du nur zu gut weißt, wurde das Abkommen verzögert. Hyr Kov Khonstanton ...«
»Was denn, er?« stieß Fweygo hervor, um sofort wieder zu verstummen.
König Tom lachte. »Wie ich sehe, hat dein Freund Khon den Mak kennengelernt.«
Wir klärten sie über den Stand mit den Prismen der Macht auf. Mir gefiel die Situation noch immer nicht, da konnte Cuisar mir versichern, was er wollte.
Die Besprechung fand mit vielen guten Wünschen ihren Abschluß. Sie hatte nicht lange
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