49 - Der Zorn von Antares
dem Begräbnis als Geistererscheinungen bei.
Zum Abschluß trafen der Herrscher und die Herrscherin von Vallia ein.
Auch Silda hatte geweint. Ich sagte zu Drak: »Ich habe von Farris' Tod nichts gewußt. Ich bin nach Vondium gekommen, um dich in einer Sache von größter Bedeutung zu sprechen. Wir unterhalten uns nach der Totenfeier.«
Die Bestattung von Lord Farris gestaltete sich als äußerst eindrucksvolle Zeremonie.
Die Straßen waren voller Menschen. Die Prozession erstreckte sich über eine Länge von gut einer Dwabur. Die Kanäle waren von Booten verstopft. Der Himmel verdunkelte sich mit den Fliegern von Farris' Luftdienst. Jeder Abschnitt des Trauertages nahm seinen tadellosen Lauf. *
Da Farris ein Krieger gewesen war, hielten wir später ein zünftiges Noumjiksirn für ihn ab. Wir schickten ihn auf seine Reise durch die dichten Nebel und die Eisgletscher von Sicce und vertrauten auf Opaz, daß er das dahinter befindliche sonnige Hochland erreichte.
Natürlich spielten die verschiedenen Regimenter der Herrscherjuruk bei allem eine ganz besondere Rolle. Sie kennen die Jungs. Sie wissen, wie sie ihren Kendur begrüßen. Natürlich besaß Drak als derzeitiger Herrscher ihre absolute Loyalität. Trotzdem ...
Als ich mich endlich zusammen mit Drak, Delia, Seg und ein paar anderen engen Kameraden zurückziehen konnte, berichtete mir Drak, daß er die Armee verkleinert habe. »Nun«, grunzte ich, »vielleicht habe ich Arbeit für einige meiner ... äh ... ich meine deiner ausgewählten Regimenter.«
Ich verriet ihm meinen Plan, und er nickte ernst. In diesem Augenblick waren wir nicht Vater und Sohn, sondern er der Herrscher und ich ein Bittsteller.
Er stimmte zu, womit ich gerechnet hatte. Er wußte, wie man den Zaun des Nachbarn richtet, wie man auf Kregen sagt. Natürlich wollte Seg als König von Croxdrin und Herrscher von Pandahem nicht außen vor stehen. Und Inch verkündete als König von Hyr-Thoth-Ghat-Loh lautstark, daß für ihn dasselbe gelte. Zeg schüttelte bedauernd den Kopf. Jaidur konnte seine Ungeduld nicht verbergen und versprach, daß Hyrklana eine Abordnung schicken würde.
»Weißt du«, sagte Inch irgendwann, »sosehr ich es genösse, dich bei dem Abenteuer zu begleiten, Dray, möchte ich Sasha nur ungern verlassen.«
Jaidur ließ daraufhin ein unterdrücktes leises Kichern hören.
Seg sagte »Milsi« und verstummte. Dann fügte er hinzu: »Es ist so merkwürdig, daß ich schon lange aufgegeben habe, es zu ergründen. Ich verabscheue jede Minute, die ich nicht in Milsis Nähe sein kann. Dennoch freut es mich, dich begleiten zu können, mein alter Dom. Es ist schon seltsam.«
Ja, dachte ich im stillen. Der gute alte Seg! Für ihn mußte es wesentlich schwieriger sein als für mich. Ich konnte nichts dagegen unternehmen, von Delia getrennt zu werden. Wenn die Everoinye den blauen Riesenskorpion schicken, nun, Dom, dann wird man in die Höhe gerissen, ob man will oder nicht!
Nachdem wir uns geeinigt hatten, war es völlig unausweichlich, einen lauten Abend mit meinen Jungs aus dem Wachkorps zu verbringen. Die großen Kampeons hielten sich beim Trinken zurück, dafür sangen sie zügellos. Wir schmetterten ›Das Mädchen mit dem einen Schleier‹ und ›Das letzte Stück Kuchen‹. Für einige der Befehlshabenden der Phalanx, die sich zu uns gesellten, sangen wir ›Der Brumbyte aus den Rängen‹. Und natürlich ›wußten wir von nichts, von rein gar nichts!‹, was jedesmal von Lachsalven begleitet wurde.
Ich kehrte still zum Palast zurück und wünschte allen Remberee, stieg die Treppe zu den Privatgemächern hinauf und betrat einen vertrauten Raum, um die allesverschlingende blaue Strahlung vorzufinden.
Die Herren der Sterne hatten mir Zeit gegeben. Jetzt riefen sie mich zurück nach Balintol und der Mission.
15
Aus der Kälte und dem wirbelnden Nichts heraus, durch das die Herren der Sterne mich schickten, sah ich, wie sich um mich herum die Umrisse von Roter Zerstörer formten. Fweygo war als erster eingetroffen und richtete sich zu seiner vollen Größe auf, als die letzten Flecken blauen Lichts verschwanden. Sein ausdrucksstarkes Kildoi-Antlitz nahm zuerst einen Ausdruck der Überraschung an, dem kurz darauf tiefe Sorge folgte.
»Es ist schon gut«, sagte ich schnell. »Du hast ihn nicht gekannt. Er war ein alter und teurer Freund.« Selbstverständlich trug ich noch immer die dem Tod angemessene Trauerkleidung. Und genauso selbstverständlich hatte ich alle
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