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49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ich den ganzen pompösen Ballast, den das Handwerk des Herrschers mit sich brachte, sosehr verabscheute, hatte ich davor zurückgeschreckt, mich der Machtmittel eines Herrschers zu bedienen. Es war schön und gut, Fweygo zu sagen, daß ich mich verdammt noch einmal wie ein Herrscher benehmen würde. Aber jetzt tat ich es tatsächlich, bei Vox! Ich steckte bis zum Hals in der Sache!
    Diese verdrießlichen Gedanken beeinflußten meine Handlungen, als wir die Außenbezirke von Prebaya erreichten, der Hauptstadt Caneldrins.
    Die Jungs erhielten den Befehl, sich ein komfortables Gasthaus zu suchen. Fweygo und Dimpy würden ihnen Gesellschaft leisten. Es gab Proteste. Die schmetterte ich mit dem Hochmut des geborenen Herrschers ab.
    Dann zog ich mich um, legte die Waffen an und ging los, um der Dame Quensella einen Besuch abzustatten.
    O ja! Es war durchaus möglich, daß sie mir die Augen auskratzen wollte. Eine unschöne Tatsache blieb bestehen. Es würde eine äußerst unbehagliche Unterhaltung werden. Sie hatte sich und ihre Stellung angeboten und war verschmäht worden. Die Wut über diese Zurückweisung – zumindest war es in ihren Augen eine Zurückweisung gewesen –, konnte meinen Plan in dem Augenblick zunichte machen, da wir uns begegneten.
    »Bei dem pustelbedeckten, schwammigen Hintern und der deformierten, entzündeten Nase Makki-Grodnos!« Ich würde verdammt noch einmal zu ihr gehen und es herausfinden!

16
     
     
    Ich, Dray Prescot, Vovedeer, Lord von Strombor und Krozair von Zy, habe nie behauptet, meinen Mitmenschen überlegen zu sein, und tue es auch jetzt nicht. Es stimmt schon, ich habe viele phantastische Dinge erreicht, aber ich bin auch oft gescheitert, wie Sie wissen. Als ich mich zum Palast begab, um der Dame Quensella gegenüberzutreten – Quensella und ihre Zwillingsschwester, die Regentin C'Chermina, verstanden sich nicht –, wandten sich meine Gedanken anderen Dingen zu.
    Es bestand nicht der geringste Zweifel, daß meine Freunde mehr wert als alle Schätze Kregens waren. Seg Segutorio war der beste Klingengefährte, den sich ein Mann wünschen konnte. Der Gedanke an Quensellas und C'Cherminas Feindschaft erinnerte mich daran, wie gut Segs Frau Milsi, die Königin von Croxdrin und Herrscherin von Pandahem, mit ihrer Stieftochter Silda zurechtkam, der Herrscherin von Vallia und Draks Frau. Sie liebten sich, wie es sich für Mutter und Tochter gehörte. Natürlich würde Silda ihre leibliche Mutter Thelda nie vergessen – ach ja, Thelda, die es immer nur gut gemeint hatte!
    Diese schmerzliche Erinnerung ließ mich an die Andeutung denken, die Delia über den König und die Königin von Hyrklana gemacht hatte. Mein jüngster Sohn Jaidur und Lildra hatten Eheprobleme. Ich konnte nichts weiter tun als zu hoffen, daß sich diese häßliche Situation wieder legen würde. Ich wußte nur zu gut, daß Jaidur, Vax Neemusbane, bei dem geringsten Wort von mir wie ein explodierender Vulkan aufbrausen würde.
    Ich fühlte mich hilflos in dieser Lage. Mit den sich bekämpfenden Zwillingsschwestern stand ich vor einer ganz anderen schwierigen Situation. Zu meiner Überraschung entschlüpfte meinen Lippen ein Seufzer. Ich würde wohl der große, hochmütige, keinen Widerspruch duldende Herrscher sein müssen, den ich Fweygo versprochen hatte.
    Und während ich mir völlig darüber im klaren war, daß man das Verbrechen und nicht den Verbrecher hassen sollte – worum ich mich in der Vergangenheit so oft bemüht hatte –, war das bei einigen der sogenannten ›bösen‹ Personen, die mir auf Kregen begegnet waren, so gut wie unmöglich. San Blarnoi zufolge ist das so, als wolle man einen Eisblock durch die Feueröfen von Inshurfrazz transportieren.
    Bevor man die schicken Villen und Paläste am Flußufer erreichte, mußte man durch die Armenviertel der Stadt. Wie viele dieser bedauernswerten Menschen waren durch die Schurkereien anderer ins Elend gestürzt worden? An den Straßenecken scharten sich Bettler, die flehend die Arme ausstreckten, die Bettelschalen bereithaltend. Es war unmöglich, sich an diesen traurigen Anblick zu gewöhnen, dennoch hatte ich den Eindruck, daß es weniger Bettler als sonst waren. In der Stadt waren auch weniger Soldaten als früher unterwegs. Quensellas Palast kam in Sicht, und ich rückte in Gedanken den Schwertgurt zurecht und trat auf das Haupttor zu.
    Ein kräftiger Hytak in einer hübsch verzierten Rüstung, wie sie von der Dame Quensella bevorzugt wurden, stieß den

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