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5 Auch Geister können sich verlieben

5 Auch Geister können sich verlieben

Titel: 5 Auch Geister können sich verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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welches Fach?«
    »Für …« Ich wechselte von einem Fuß auf den anderen, um meinen schmerzgeplagten Zehen etwas Linderung zu verschaffen, aber vergeblich. »Das ist nicht … für die Schule, mehr für … für die Kirche.«
    Kaum hatte ich das Wort ausgesprochen, wusste ich, dass es ein Riesenfehler gewesen war. CeeCee machte es garantiert nichts aus, mit Adam allein zu sein – im Gegenteil -, aber sie würde mich nie im Leben mit so einer lahmen Ausrede davonkommen lassen.
    »Kirche?« Sie funkelte mich wütend an. »Falls du das vergessen haben solltest – du bist Jüdin, Suze.«
    »Na ja, nicht so ganz …«, stotterte ich. »Ich meine, mein Dad war Jude, aber meine Mutter ist nicht …« Hinter dem verschnörkelten schmiedeeisernen Tor, vor dem wir standen, hupte es. »Oh, das ist Paul. Muss los. Sorry!«
    Damit stakste ich – ziemlich schnell angesichts der Schmerzen, die mir bei jedem Schritt die Beine hochschossen – zu Pauls Cabrio. Als ich mich auf den Beifahrersitz fallen ließ, seufzte ich erleichtert. Endlich wieder sitzen dürfen! Vielleicht würde ich jetzt auch ein, zwei Sachen darüber erfahren, wer – oder was – ich war …
    Irgendwie hatte ich allerdings auch das Gefühl, dass mir die neuen Erkenntnisse gar nicht so gefallen würden.
Ein Teil von mir fragte sich sogar, ob ich nicht gerade den größten Fehler meines Lebens beging.
    Dass Paul mit seiner dunklen Sonnenbrille und dem strahlenden Lächeln wie ein Filmstar aussah, erleichterte die Sache auch nicht gerade. Unfassbar, dass mir dieser Typ, der wie der Inbegriff eines Traummanns wirkte, schon so viele Albträume beschert hatte. Die neiderfüllten Blicke, die mir quer über den Parkplatz zugeworfen wurden, bemerkte ich nur zu gut.
    »Hatte ich schon erwähnt«, sagte Paul, während ich mich anschnallte, »dass ich deine Schuhe echt rattig finde?«
    Ich schluckte. Ich wusste zwar nicht, was »rattig« hieß, aber seinem Tonfall nach zu urteilen musste es was Gutes sein.
    Wollte ich mich wirklich auf dieses Treffen einlassen? War es die Sache wert?
    Die Antwort fand ich tief in mir drin. Ganz, ganz tief. Ich hatte es schon die ganze Zeit gewusst: Ja. Oh ja, und wie.
    »Fahr schon los.« Meine Stimme klang heiserer als sonst, vielleicht weil ich mir alle Mühe gab, mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen.
    Er fuhr also los.
    Das Haus, zu dem er mich brachte, war ein imposantes zweistöckiges Gebäude, das ein Stück oberhalb
von Carmel Beach in die Klippen hineingebaut war. Es bestand fast gänzlich aus Glas, sodass es sicher einen fast perfekten Ausblick auf den Ozean und den Sonnenuntergang bot.
    Paul entging es offenbar nicht, dass ich beeindruckt war. »Das Haus gehört meinem Großvater«, erklärte er. »Das ist sein kleiner Rückzugsort am Strand.«
    »Aha.« Opa Slaters »kleiner« Rückzugsort hatte bestimmt mindestens fünf Millionen gekostet. »Und es macht ihm nichts aus, sich das Haus plötzlich mit jemandem teilen zu müssen?«
    »Soll das ein Witz sein?« Paul fuhr den Wagen in die hauseigene Garage, die Platz für insgesamt vier Autos bot. »Der kriegt doch kaum mit, dass ich hier bin«, sagte er lachend. »Er steht sowieso die meiste Zeit unter Einfluss von Medikamenten.«
    »Paul«, sagte ich unbehaglich.
    »Was denn?« Er zwinkerte mir hinter seiner Ray-Ban-Sonnenbrille zu. »Das war eine Feststellung. Pops ist fast komplett bettlägerig und sollte eigentlich längst in einem Heim leben, aber er hat sich tierisch aufgeführt, als wir versucht haben, ihn in eins einzuweisen. Deswegen hat Dad auch sofort Ja gesagt, als ich vorgeschlagen habe, hier einzuziehen und ein bisschen aufzupassen. Ist doch für alle Beteiligten von Vorteil. Pops kann weiterhin zu Hause wohnen – natürlich kommen täglich Leute vom Pflegedienst und
versorgen ihn – und ich kann auf meine Wunschschule, die Mission Academy.«
    Ich spürte, wie mir die Hitze ins Gesicht schoss, aber ich gab mir Mühe, beiläufig zu klingen.
    »Soso, es war also schon immer dein Wunsch, auf eine katholische Schule zu gehen?«, fragte ich ironisch.
    »Wenn du auch da bist, ja«, antwortete Paul genauso beiläufig … aber viel weniger ironisch.
    Sofort lief ich so rot an wie eine Treibhaustomate. Ich wandte das Gesicht ab, damit Paul meine roten Wangen nicht sah, und sagte geziert: »Irgendwie ist das trotzdem keine so gute Idee, finde ich.«
    »Entspann dich, Suze«, sagte Paul. »Pops Tagespfleger ist auch im Haus – nur für den Fall, dass du Bedenken

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