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5 Auch Geister können sich verlieben

5 Auch Geister können sich verlieben

Titel: 5 Auch Geister können sich verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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unmöglich zum Lachen finden. Oder? »Auch die haben sich ab und zu neue Schuhe gekauft – mit ähnlichen Folgen.«
    »Ich werde nie wieder richtig laufen können, stimmt’s?« Ich sah wehmütig auf meine geschundenen Füße herunter.
    »Doch, natürlich«, widersprach Jesse. »Nur vielleicht nicht morgen oder übermorgen. Die Verbrennungen sind sicher sehr schmerzhaft. Du solltest Butter draufschmieren.«
    »Butter?« Ich rümpfte die Nase.
    »Das beste Mittel gegen solche Verbrennungen«, erklärte Jesse.
    »Aha. 1850 vielleicht. Heutzutage bauen wir eher auf moderne Brandsalben. Da ist eine Tube in dem Arzneikasten hinter dir.«
    Also schmierte mir Jesse Brandsalbe auf die Füße
und machte mir anschließend dicke Verbände – hey, so achtundsechzig Heftpflaster übereinander sehen echt sexy aus! Dann versuchte ich aufzustehen.
    Weit kam ich allerdings nicht. So richtig schmerzhaft war das Ganze nicht mehr. Es fühlte sich eher merkwürdig an … so als würde ich auf Pilzen laufen.
    Auf Pilzen, die aus meinen Fußsohlen hervorsprossen.
    »Das reicht jetzt«, sagte Jesse. Dann packte er mich und trug mich zurück in mein Zimmer.
    Aber statt mich sachte auf mein Bett zu legen, so richtig romantisch eben, wie die Typen in den Liebesfilmen es mit ihren Angebeteten machen, schmiss er mich so heftig auf die Matratze, dass ich wie ein Ball hochhüpfte und vom Bett gepurzelt wäre, wenn ich mich nicht an der Matratzenkante festgekrallt hätte.
    »Vielen Dank«, sagte ich sarkastisch.
    Aber Jesse schien der Unterton entgangen zu sein. »Kein Problem. Möchtest du jetzt ein Buch? Oder Hausaufgaben machen? Ich könnte dir auch was vorlesen …«
    Er hielt Kritische Theorie von Plato bis heute hoch.
    »Nein, danke«, wehrte ich hastig ab. »Ich mach lieber Hausaufgaben. Wenn du mir bitte meine Mappe reichen könntest … danke.«

    Ich vertiefte mich in meinen Aufsatz zum Thema Bürgerkrieg – oder zumindest tat ich so. In Wirklichkeit war ich eher damit beschäftigt, möglichst nicht an Jesse zu denken, der auf dem Fenstersims saß und las. Wie es sich wohl anfühlen würde, wenn er mich so küsste wie Paul? Ich meine, dadurch, dass ich nicht laufen konnte, befand ich mich in einer echt seltsamen Position. Wie viele Kerle träumen nicht davon, ein Mädchen zu haben, das quasi in seinem Zimmer gefangen war? Vermutlich ziemlich viele. Nur Jesse nicht.
    Es dauerte nicht lange, und Andy rief zum Abendessen.
    Aber ich konnte natürlich nirgendwohin. Und zwar nicht nur weil ich weiter hier liegen und Jesse beim Lesen zuschauen wollte, sondern weil ich nicht mal stehen konnte. Schließlich kam David nach oben, um nachzuschauen, wo ich so lange blieb. Sobald er die Heftpflaster erblickte, rannte er wieder runter, um meine Mutter zu holen.
    Dass Mom wesentlich weniger mitfühlend war als Jesse, muss ich wohl nicht erst betonen. Ich hätte jede einzelne Blase mehr als verdient, sagte sie, wenn ich so dämlich sei, neue Schuhe zur Schule anzuziehen, ohne sie vorher einzulaufen. Dann huschte sie geschäftig durch mein Zimmer und räumte auf – obwohl ich, seit ich mir den Raum mit einem heißen
Latino teilen muss, ziemlich auf Ordnung achte. Schließlich muss ich es nicht haben, dass Jesse meine herumliegenden BHs sieht oder so. Wenn überhaupt, dann machte er Unordnung, indem er überall riesige Bücherstapel auftürmte und offene CD-Hüllen liegen ließ. Und dann war da natürlich noch Spike …
    »Also ehrlich, Susie.« Mom rümpfte angesichts des großen roten Tigerkaters auf dem Fenstersims die Nase. »Diese Katze …«
    Jesse, der sich bei Moms Eintreten höflich dematerialisiert hatte, um mir etwas Privatsphäre zu gönnen, wäre sicher nicht begeistert gewesen zu hören, wie abfällig meine Mutter über seinen geliebten Kater sprach.
    »Wie geht es unserer Patientin?«, fragte Andy. Er stand mit einem Tablett an der Tür, darauf waren gegrillter Lachs mit Dill und Crème fraîche, ein Teller mit kalter Gurkensuppe und ein frisch gebackenes Sauerteigbrötchen. So unglücklich ich auch gewesen war, als ich erfahren hatte, dass Mom ein zweites Mal heiraten wollte und ich deswegen ans andere Ende des Landes ziehen und mich mit drei Stiefbrüdern herumschlagen müsste – Andys Kochkünste entschädigten mich voll und ganz dafür.
    Oder sagen wir mal: Andys Kochkünste und Jesses Existenz. Zumindest hatte ich das bis vor Kurzem so empfunden.

    »Zur Schule kann sie morgen ganz sicher nicht.« Mom schüttelte angesichts meiner

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