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5 Auch Geister können sich verlieben

5 Auch Geister können sich verlieben

Titel: 5 Auch Geister können sich verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Füße verzweifelt den Kopf. »Schau sie dir mal an, Andy. Meinst du, wir müssen sie zum Arzt bringen, oder ins Krankenhaus oder so?«
    Andy beugte sich vor und besah sich meine Füße. »Ich wüsste nicht, womit die ihr noch helfen könnten«, sagte er voller Bewunderung für Jesses Verbandskünste. »Sieht so aus, als hätte sie sich schon sehr gut selber versorgt.«
    »Ich wüsste schon etwas, was mir helfen würde«, sagte ich. »Ein paar Zeitschriften, ein Sechserpack Cola Light und ein Riesen-Schokoriegel.«
    »Treib’s nicht zu weit, junge Dame«, sagte Mom streng. »Du wirst morgen natürlich nicht wie eine wundgetanzte Ballerina im Bett liegen und vor dich hin leiden. Ich rufe noch heute Abend Mr Walden an und sorge dafür, dass er dir sämtliche Schularbeiten zukommen lässt. Und eins noch, Susie: Ich bin echt enttäuscht von dir. Für so einen Quatsch bist du eigentlich schon zu alt. Du hättest mich doch jederzeit auf der Arbeit anrufen können, und ich hätte dich sofort abgeholt.«
    Na klar. Nur dass sie dann herausgefunden hätte, dass ich nicht wie behauptet von der Schule heimgelaufen war, sondern vom Haus eines Typen, der einen Hell’s-Angels-Diener hatte und mir auf die Pelle gerückt
war, obwohl sein seniler Opa im Zimmer nebenan vor sich hin sabberte. Und dessen Annäherungsversuch ich zumindest halbwegs erwidert hatte.
    Nein, danke.
    Als die beiden aus dem Zimmer gingen, hörte ich, wie Andy leise zu meiner Mutter sagte: »Meinst du nicht, dass du ein bisschen zu streng zu ihr warst? Ich bin sicher, sie hat ihre Lektion gelernt.«
    Moms Antwort war alles andere als leise. Offenbar legte sie Wert darauf, dass ich hörte, was sie sagte. »Nein, ich finde nicht, dass ich zu streng war. Sie macht in zwei Jahren ihren Abschluss, Andy, und dann geht sie aufs College und wird auf sich allein gestellt sein. Wenn sie dann immer noch solche dummen Entscheidungen trifft, wird mir ganz übel bei dem Gedanken, wie es ihr damit ergehen wird. Ich überlege sogar, ob wir nicht unsere Pläne, am Freitagabend auszugehen, lieber absagen sollten.«
    »Nein, auf keinen Fall!«, rief Andy, der mittlerweile unten an der Treppe angekommen war.
    »Aber …«
    »Kein Aber. Wir gehen aus und basta.«
    Das war das Letzte, was ich von ihrer Unterhaltung mitbekam.
    Jesse, der sich mittlerweile wieder materialisiert hatte, hatte das Gespräch anscheinend mitgehört, denn er grinste von einem Ohr zum anderen.

    »Das ist nicht witzig«, keifte ich säuerlich.
    »Ein bisschen schon«, erwiderte er.
    »Nein, nicht das kleinste bisschen.«
    Jesse schlug das Buch auf, das Pater Dominic ihm geliehen hatte. »Ich glaube, es wird Zeit für ein wenig Vorlesen.«
    »Nein«, stöhnte ich. »Nicht Kritische Theorie von Plato bis heute . Ich flehe dich an. Das ist echt ungerecht, ich kann nicht mal weglaufen.«
    »Ich weiß.« Jesses Augen funkelten spitzbübisch. »Endlich hab ich dich da, wo ich dich schon immer haben wollte.«
    Ich erstarrte.
    Aber natürlich hatte er nicht das gemeint, was ich mir gewünscht hätte. Er meinte damit nur, dass ich mich nicht dagegen wehren konnte, aus dem bekloppten Buch vorgelesen zu bekommen.
    »Haha.« Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich mir etwas anderes von ihm erhofft hatte.
    Doch dann hielt Jesse eine Cosmopolitan hoch, die er in Pater Dominics Buch versteckt hatte. Ich starrte ihn verdutzt an. »Hab ich mir aus dem Zimmer deiner Mutter ausgeliehen. Ich glaube nicht, dass sie sie in der nächsten Zeit vermissen wird.«
    Damit warf er mir die Zeitschrift aufs Bett.
    Ich wäre fast vornübergekippt. Ich meine, das war echt das Aller-, Aller-, Allernetteste, was jemand seit
Langem für mich getan hatte. Und dass ausgerechnet Jesse das getan hatte – Jesse, von dem ich fast schon angenommen hatte, er würde mich hassen -, haute mich echt von den Socken. Hasste er mich am Ende doch nicht? War es vielleicht sogar möglich, dass er mich ein bisschen mochte? Ich meine, klar mochte er mich. Sonst hätte er mir nicht das Leben gerettet. Aber war es möglich, dass er mich auf eine ganz bestimmte Art und Weise mochte? Oder war er nur nett zu mir, weil ich verletzt war und ihm leidtat?
    Aber das war mir in dem Moment ziemlich gleichgültig. Für mich zählte nur, dass Jesse mich zur Abwechslung mal nicht ignorierte – egal aus welchem Grund.
    Zufrieden vertiefte ich mich in einen Artikel über die sieben Wege, einen Mann glücklich zu machen. Dabei störte es mich nicht, dass ich keinen

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