5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition)
kann man erreichen, ohne umzuziehen oder drastische äußerliche Änderungen vorzunehmen. Es geht darum, die Wahrnehmung zu ändern und tapfer genug zu sein, um den eigenen Wünschen auch Raum zu geben. Niemand anders kann einen glücklich oder unglücklich machen, wenn man es ihm oder ihr nicht gestattet.
Ja, wenn man den Mut hat, man selbst zu sein, und nicht die Person, die andere erwarten, benötigt man wahrscheinlich viel Kraft und Ehrlichkeit. Aber genauso viel Kraft wird es kosten, auf dem Sterbebett zu liegen und zuzugeben, dass man wünschte, man hätte anders gelebt. Ich hatte noch viele andere Patienten, die ich hier nicht erwähnt habe. Aber das Bedauern über dieses Versäumnis, der Wunsch, sie wären sich selbst treu gewesen, war die Klage, die ich am öftesten zu hören bekam.
Als John sagte, er wünschte, er hätte nicht so viel gearbeitet, sprach er damit auch einen häufigen Wunsch von Sterbenden aus. In seinen letzten Wochen, als er auf dem Balkon saß und dem Treiben im Hafen zusah, wurde John von seiner Reue fast zermalmt. Es ist überhaupt nichts Falsches daran, seine Arbeit zu lieben. Im Gegenteil, genau so soll es sein. Aber man muss einen Ausgleich finden, damit die Arbeit nicht das ganze Leben wird. Ich höre heute noch die tiefen Seufzer dieses lieben Mannes, als er versuchte, sich mit den Fehlentscheidungen seines Lebens abzufinden.
Als ich Charlie zuhörte, wie er die Vorzüge des einfachen Lebens pries, musste ich seiner Weisheit und Lebenserfahrung recht geben. Der wahre Wert eines Menschen ist unabhängig von seinem Besitz, es kommt darauf an, wer er ist. Sterbende wissen das. Ihre Besitztümer sind am Ende völlig bedeutungslos. Was andere Leute von ihnen denken oder was sie materiell erreicht haben, kommt ihnen zu diesem Zeitpunkt nicht einmal mehr in den Sinn.
Was am Ende wirklich wichtig ist, ist, wie viel Glück sie den Menschen beschert haben, die sie lieben, und wie viel Zeit sie mit Dingen verbracht haben, die ihnen am Herzen lagen. Vielen Patienten war es wichtig, dafür zu sorgen, dass andere auf dem Sterbebett nicht dieselben Versäumnisse beklagen müssen. Keinen meiner Pfleglinge hörte ich rückblickend klagen, er wünschte, er hätte mehr gekauft oder besessen, keinen einzigen. Vielmehr drehen sich die Gedanken Sterbender darum, wie sie ihr Leben gelebt haben, was sie getan haben und ob sie das Leben der Hinterbliebenen positiv beeinflusst haben, sei es nun ihre Familie oder auch die gesamte Gesellschaft.
Die Dinge, die man zu brauchen glaubt, sind manchmal gerade die, die einen an ein unerfülltes Leben fesseln. Schlichtheit ist der Schlüssel, um so etwas zu vermeiden, und dazu die Absage an das Bedürfnis, seinen Wert durch Besitz oder die Erwartungen anderer zu definieren. Es verlangt auch Mut, etwas zu riskieren, aber man kann schließlich nicht alles in der Hand haben. Wenn man in einer scheinbar sicheren Umgebung verharrt, ist damit nicht garantiert, dass einen die Lektionen des Lebens ungeschoren lassen. Sie können einen trotzdem aus heiterem Himmel überfallen. Dasselbe gilt für die Belohnungen, die das Leben für uns bereithält, für diejenigen, die genug Mut haben, ihr Herz zu würdigen. Die Uhr tickt für jeden von uns. Es liegt ganz bei uns, wie wir unsere verbliebene Zeit verbringen.
Wie Pearl ganz richtig begriffen hatte, fließen einem die Dinge zu, wenn man sie braucht. Sie glaubte, dass es am wichtigsten ist, seinen Sinn im Leben zu suchen, seine Arbeit, egal welche, mit der richtigen Absicht zu tun, und nicht aus Angst vor Geldmangel auf einer Arbeitsstelle zu bleiben, die einen unglücklich macht. Es geht darum, zu lernen und sich zu trauen, ohne Grenzen zu denken. Man sollte nicht zu kontrollieren versuchen, wie einem die Dinge zufließen. Das Leben geht so schnell vorbei, sagte sie. Das stimmt. Manche von uns werden ein langes Leben haben, manche von uns nicht. Aber wenn man in dieser kurzen Zeit Glück und Erfüllung erleben kann, dann hat man nichts zu bereuen, wenn das Ende kommt, und das kommt unausweichlich.
Leider ist es für allzu viele Erwachsene ein Problem, ihre Gefühle auszudrücken. Auch darüber verspürten die Sterbenden Frustration und Reue, so wie Jozsef. Er wollte sich ausdrücken, aber er wusste nicht wie, weil er keine Übung darin hatte. Was er am meisten bereute, war, dass er sich selbst so viel Herzschmerz damit bereitet hatte, denn er hatte im Sterben das Gefühl, dass seine Familie ihn nie richtig gekannt hatte.
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