Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition)

5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition)

Titel: 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bronnie Ware
Vom Netzwerk:
Befriedigung, die einen dann erwartet, ist die Mühen der Suche wert. «
    Ich dachte an die Mühen, die es mich gekostet hatte, um eine Arbeit zu finden, die mich befriedigte, und stimmte ihr zu. Während ich mit dieser wunderbaren Frau und ihren drei freundlichen Hunden am Kamin saß, war ich sehr dankbar dafür, dass ich das alles als meine Arbeit bezeichnen konnte. Ich sagte es Pearl, und sie lächelte zustimmend.
    » Wenn ich überhaupt irgendetwas bedauern wollte, Bronnie, dann wäre es, dass ich so viele Jahre in einem Nullachtfünfzehn-Job gearbeitet habe. Das Leben geht so schnell vorbei. Ich weiß das, weil ich meine Familie verloren habe. Aber manchmal passiert es, dass uns gewisse Dinge klar sind, lange bevor wir in der Lage sind, entsprechend zu handeln. Also könnte ich das zwar bereuen, aber das tu ich nicht. Stattdessen bin ich lieber nachsichtig mit mir und verzeihe mir, dass ich nicht fähig war, meine alte Stelle früher aufzugeben und die vielen Zeichen zu sehen. « Auch ich war der Meinung, dass es viel gesünder ist, sich zu vergeben, als Dinge zu bereuen. Ich erzählte Pearl, wie viel ich von meinen Patienten lernte.
    Sie lachte. » Stimmt. Sie haben keine Ausreden mehr. Sie können später nicht auf dem Sterbebett sagen, Sie hätten es gern früher gewusst. Stattdessen können Sie aus all unseren Fehlern lernen. « Ich gab ihr recht. Aber ich sah auch, dass das Reden Pearl sehr erschöpfte. Also sorgte ich dafür, dass sie es bequem hatte, zog die Vorhänge zu und ließ sie im Schein des Kaminfeuers ausruhen. Als ich noch einen Moment an der Tür stehen blieb und sie und ihre drei Hunde betrachtete, lief mir eine Träne über die Wange.
    Obwohl ich immer noch lernen musste, meinen wahren Wert zu erkennen, war ich vor Freude überwältigt, dass ich jetzt immerhin einen Job fürs Herz hatte. Lächelnd ging ich in die Küche. Nachdem ich mir eine Tasse Chai gekocht hatte, machte ich es mir in einem anderen wunderschönen Zimmer gemütlich, solange Pearl schlief. Es war ein ruhiger Nachmittag im Viertel, obwohl das in diesem Haus auch keinen Unterschied mehr gemacht hätte, denn Pearls Haus war immer friedlich, nicht nur im Sinne von still, auch die Atmosphäre.
    Ich verbrachte noch ein paar Wochen mit ihr, aber sie wurde von Tag zu Tag schwächer, bis sie schließlich akzeptieren musste, dass es einfach zu kräftezehrend war, das Bett zu verlassen. Sie hatte ihr Zuhause bis zum letzten Moment zu schätzen gewusst und genossen, jetzt sollte ich es– stellvertretend für sie– genauso genießen, solange ich bei ihr war. Ich lächelte und versicherte ihr, sie müsse sich keine Sorgen machen. Noch viel mehr als ihr wunderbares Zuhause genoss ich jedoch die Begegnung mit Pearl.
    Freunde kamen, um Abschied von ihr zu nehmen, darunter auch die, mit denen sie für die gemeinnützigen Projekte gearbeitet hatte. Sie sprachen davon, wie Pearl ihr Leben verändert hatte und ihre Arbeit eine dauerhafte Spur hinterlassen hatte, weil sie so vielen geholfen hatte. Doch um etwas Sinnvolles zu tun, muss man nichts Großartiges in Angriff nehmen. Manche Menschen können Tausenden helfen. Manche helfen vielleicht nur einem oder zweien. Das ist egal, ihre Arbeit ist gleich wichtig. Wir alle haben eine bestimmte Aufgabe, und indem wir darauf hinarbeiten, diese Aufgabe zu finden, tun wir allen Menschen Gutes. Natürlich hilft es uns auch selbst. Denn unsere Arbeit ist dann keine Arbeit mehr, wie Pearl sagte, sondern eine befriedigende Verlängerung unser selbst.
    Als ich am Tag von Pearls Tod die Tür hinter mir zuzog, trat ich in die wunderschöne Wintersonne hinaus. Ich blieb stehen, atmete tief durch und begrüßte die Sonne, die auf mein Gesicht herunterschien. In all meinen Jahren im Bankwesen hatte ich immer nur die Absicht gehabt, eine Arbeit zu finden, die ich liebte.
    Jetzt, im Wintersonnenschein, dachte ich lächelnd an Pearl und was für ein wunderbarer Mensch sie gewesen war. Tatsächlich hatte ich eine Arbeit gefunden, die ich liebte und durch die ich mich gesegnet fühlte. Ich brauchte eine Weile, um mich von ihrem Vorgarten loszureißen, verloren in meine Gedanken und in meine Dankbarkeit, und sandte Pearl all meine Liebe. Aber es war nicht mehr wichtig. Ich lächelte, und das hatte ich meiner Arbeit zu verdanken.

Der Segen der Einfachheit
    Verständlicherweise litten während der letzten Wochen meiner Patienten auch die Familien der Sterbenden enorm. Die meisten Familienmitglieder waren zwischen

Weitere Kostenlose Bücher