5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition)
auseinandersetzen. Aber heute Abend musste ich alles einfach mal vergessen.
Während meine Freundin Gabriela sich bei den Büchern umsah, saß ich in der Cafélounge und plauderte mit ihrer Freundin. Leanne und ich hatten uns erst einmal ganz kurz vor ein paar Jahren getroffen, seitdem hatten sich unsere Wege nicht mehr gekreuzt. Sie fragte mich, wo ich wohnte, und ich erzählte ihr von meinem Leben als Housesitter. Das faszinierte sie. Zugleich konnte ich ihr damit helfen, denn sie wollte ins Immobiliengeschäft gehen und hörte sich meine Meinung zu den verschiedenen Vororten an, in denen ich bis jetzt gewohnt hatte. Sie fragte weiter, und ich erzählte ihr, dass ich diese Lebensweise gewählt hatte, weil ich mietfrei leben wollte, um mich leichter meinen kreativen Projekten, vor allem der Musik, widmen zu können.
Leanne machte gerade eine sehr unangenehme Scheidung durch, und sie genoss die Ablenkung genauso wie ich. So floss unsere Unterhaltung ganz entspannt und mühelos dahin. Schließlich fragte sie mich nach meinem Album, und auf einmal war ich wieder in meiner gegenwärtigen Situation und bedauerte, dass ich dieses Thema zugelassen hatte. Aber ich erzählte ihr einfach ganz aufrichtig, wie die Dinge lagen, und dass ich gerade nur noch auf ein Wunder wartete, das mich rettete.
Sie fragte mich mehr, nach meinem Album, nach den Leuten, die daran mit mir arbeiteten, nach der geplanten Instrumentierung, woher meine Beziehung zur Musik kam und was mich zum Auftreten bewog. Ich stand ihr Rede und Antwort. Dann erklärte sie ohne weitere Umschweife, dass sie schon immer die Kunst hatte unterstützen wollen, aber nicht wusste, wen sie sponsern sollte. Jetzt machte sie eine ungute Phase im Leben durch, wollte etwas Positives tun, und deswegen würde sie am Montagmorgen mit dem benötigten Bargeld bei meinem Haus sein.
Ich brach in Tränen der Erleichterung und der Freude aus. Ich konnte es nicht glauben. Ohne groß zu überlegen, umarmte ich sie aus ganzem Herzen und musste dabei den Drang unterdrücken, in hemmungsloses Schluchzen auszubrechen. Es war überstanden. Ich hatte es geschafft. Das Album würde produziert werden. Das Geld hatte sich eingestellt.
Leanne kam auch ein paar Mal während der Aufnahmen vorbei. Ich fand es schön, dass sie da war. Sie lag auf dem Teppich und hörte uns über Kopfhörer beim Singen und Spielen zu. Andererseits war sie aber auch ganz unparteiisch. Es reichte ihr zu wissen, dass das Album mit ihrer Hilfe produziert werden konnte. Was für eine wunderbare, großzügige Frau sie war! Dieser Vorfall verlieh mir später immer wieder Kraft, wenn ich an das Unmögliche glauben musste. Die Hilfe kommt. Wir müssen ihr nur Platz machen.
Pearl war begeistert von meiner Geschichte, weil sie alles bestätigte, woran sie glaubte. » Das stimmt haargenau. Angst blockiert uns. Geld ist nur eine andere Art von Energie, eine Energie, die uns allen Gutes und Glück bringen will. Aber wir setzen es falsch ein. Wir geben ihm Macht, jagen ihm hinterher, fürchten es, bringen unser Leben durchs Streben nach Geld aus dem Gleichgewicht und sind ganz besessen davon « , stellte sie fest. » Dabei ist es so einfach zu haben wie die Luft, die wir atmen. Wir verschwenden unsere Zeit ja auch nicht damit, uns Sorgen zu machen, ob wir genug Luft kriegen. Daher sollten wir unsere Zeit auch nicht damit verschwenden, uns Sorgen zu machen, ob wir genug Geld haben werden. Genau solche Gedanken blockieren den natürlichen Fluss dieser liebenden, kreativen Energie zu uns. « Ich verstand sie und stimmte zu.
Als Pearl zu dem gemeinnützigen Projekt dazustieß, war die Finanzierung eine beständige Sorge der Leute, die schon dort arbeiteten. Ihre ganze Energie ging dafür drauf, sich darum zu kümmern, wie man das Geld auftreiben könnte, nicht mehr für den Grund, warum sie es brauchten. Gott sei Dank waren die Leute empfänglich für Pearls Philosophie. Zwar hatten sie anfangs nicht genug Zuversicht, um zu glauben, dass sie die Mittel für jeden Bereich des Projekts bekommen könnten, aber sie vertrauten in Pearls Zuversicht. Also erklärten sie sich einverstanden, auf den Erfolg des Projekts hinzuarbeiten, in der Hoffnung, dass das Geld schon kommen würde. Wo sich die Gelegenheit bot, unternahmen sie auch aktive Schritte, um die Finanzierung zu ermöglichen. Aber sie lernten auch loszulassen, wenn sie nichts mehr tun konnten, und gleichzeitig weiterzuarbeiten, als wäre das Geld schon unterwegs. Pearls
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