5 Farben Blau
getrennt waren, hatten wir immer ein sehr gutes Verhältnis, das jetzt versch wunden scheint.
»Schadensbegrenzung würde ich es nennen. Er gibt ein Interview, um den Gerüchten, dass er sich mit dir um mich geprügelt hat, entgegenzusteuern .«
»Bist du nun mit ihm zusammen ?«
Sein anklagender Ton bewegt mich dazu, mich von ihm zu lösen und etwas Abstand zwischen uns zu bringen. Er macht mich zornig. Er hat kein recht dazu, sich in mein Leben zu mischen, denn ich bin erwachsen und kann selbst für mich entscheiden. Doch diese Diskussion hatten wir schon zu oft und ich werde mich nicht mehr dazu äußern. Mein Blick ist unerschütterlich, als ich sage: »Ja, ich bin mit Rhys zusammen. Ich liebe ihn.« Es kommt mir leicht über die Lippen, als hätte ich es schon tausend Mal gesagt.
»Und er? Liebt er dich auch ?«
»Hat du plötzlich den Vornamen deines Partners vergessen ?«, frage ich giftig.
Alex greift nach meinen Schultern und schüttelt mich leicht. »Du weißt es nicht. Ich denke, er hat es dir genauso wenig gesagt, wie all den anderen Frauen, die er verschlissen hat.« Er versucht mich fester in seine Arme zu ziehen, aber ich will diese Nähe nicht und wehre mich dagegen. Meine Hände landen auf seiner Brust, um ihn auf Abstand zu halten, was mir nur mäßig gelingt, Alex ist viel stärker als ich.
»Wenn du willst, dass dich jemand liebt, brauchst du gar nicht so weit zu suchen. Ich liebe dich, Jaz.«
Sein Ton ist leise und unangenehm.
»Alex, du bist mein Bruder, ich weiß, dass du mich liebst.«
»Was wäre, wenn meine Liebe über das normale Schwester -Bruder Verhältnis hinausginge? Du warst schon immer mehr für mich, als nur meine Schwester, Jaz. Ja, ich liebe dich. Ich liebe dich wahrhaftig.«
»Nimm deine Finger von mir«, presse ich hervor, und bevor er mich küssen kann, stoße ich ihn so heftig von mir, dass er krachend an der rückwärtigen Wand landet.
»Lass deine Hände von ihr oder ich verpasse dir ein zweites Veilchen .«
Alex schüttelt benommen den Kopf und sieht dann wütend zu Rhys, der lautlos den Raum betreten hat und Zeuge unseres Gesprächs wurde.
»Halt dich da raus, Rhys«, ruft Alex außer sich.
» Das werde ich nicht, Alexander«, erwidert Rhys in stoischer Ruhe. »Sie gehört zu mir. «
» Ich liebe sie, nicht du! Ich liebe sie schon mein ganzes Leben. Du wirst sie mir nicht wegnehmen!«
Entgeistert starrt Rhys meinen Bruder an, als könne er nicht glauben, was Alex da von sich gibt. Genauso wenig wie ich.
»Du kannst jede Frau auf der Welt ficken, suche dir eine andere, aber lass Jaz in Ruhe, ziehe sie nicht in deinen Sumpf, sie ist zu gut für dich.«
Rhys fährt sich mit der Hand über sein Haar, während ich bewegungslos und schockiert zwischen den beiden stehe.
»Ich liebe Jaz, und auch wenn es dir nicht passt, ich werde sie heiraten.«
»Das werde ich niemals zulassen !«, schreit Alex wie von Sinnen. »Sie gehört mir und du Bastard wirst deine dreckigen Finger von ihr lassen! Schnapp dir diese Schlampe Chris oder von mir aus Melissa und mach sie unglücklich, doch Jaz wirst du niemals bekommen, dafür werde ich sorgen!«
Alex macht einen Schritt auf mich zu, doch ich wende mich Rhys zu und schmiege mich in seine Arme, womit feststeht, auf welche r Seite ich stehe.
A lex steuert an mir vorbei, auf die Tür zu.
»Sieh unsere geschäftliche Beziehung als beendet an«, zischt mein Bruder und verlässt mit einem lauten Türknallen mein Büro.
Ich zittere am ganzen Körper. So außer sich habe ich meinen Bruder noch nie erlebt.
»Puh«, stöhnt Rhys erschöpft und schlingt die Arme um meinen Körper. »Es ist vorbei.«
»Es tut mir leid«, flüstere ich an seinem Hals und könnte heulen, wenn ich nicht so geschockt wäre. Das Verhalten meines Bruders ist nicht rational zu erklären. Seine wirren Äußerungen kann ich einfach nicht zuordnen.
»Ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist. Noch nie hat er sich so verhalten, sein Benehmen mir gegenüber war immer einwandfrei.« Ich bin verzweifelt. Wenn ich der Grund eines Zwistes zwischen Rhys und meinem Bruder bin, muss ich meine Beziehung zu Rhys überdenken. Ich will nicht der Grund für die Beendigung ihrer Geschäftsbeziehung sein.
»Alles wird gut, mein Schatz .« Rhys versucht mich zu beruhigen, denn ich hänge immer noch zitternd und verwirrt in seinen Armen.
»Was hat er damit gemeint, dass Chris eine Schlampe ist ? Woher kennt er sie?«
Rhys schüttelt den Kopf. »Nicht jetzt, Jaz. Ich
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