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5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)

5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)

Titel: 5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: e-book LYX
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und er sich diese Woche extra für mich freigenommen hat.«
    »Oh, wie süß. Das ist schön für euch.«
    »Ja, das finde ich auch«, sagt eine dunkle Stimme hinter mir.
    Erschrocken drehe ich mich um. »Musst du dich denn so anschleichen?«
    »Hab ich gar nicht«, entgegnet Kevin und schaut dabei in Amandas Augen.
    »Hat er wirklich nicht. Ich habe ihn schon vor fünf Minuten bemerkt. Du hast einfach nur schlechte Ohren«, fügt Amanda hinzu, schaut mich dabei aber nicht an. Stattdessen ist ihr Blick ganz bei Kevin. Sie geht auf ihn zu, stellt sich auf die Zehenspitzen und legt die Arme auf seine Schultern. Zärtlich küssen sie sich. »Ich habe dich vermisst.«
    »Ich dich auch«, antwortet Kevin, während er sie an sich drückt. Kevin ist ein Riese von fast zwei Metern. Selbst Amanda, die für eine Frau ziemlich groß ist, muss sich strecken, um seinen Mund zu erreichen.
    Ich nehme einen Topflappen und werfe ihn nach den beiden. »Hört auf, euch gegenseitig abzusabbern, und beeilt euch lieber. Es ist schon Viertel nach sieben.«
    Die beiden lösen sich voneinander. »Du kommst schon noch rechtzeitig zu deinem Schatz.« Kevin streckt mir die Zunge heraus, dreht sich aber brav um und geht aus dem Haus, um in mein Auto einzusteigen.
    Amanda holt noch schnell den Kuchen aus dem Backofen und ruft ihm hinterher: »Rede nicht von diesem Idioten in meiner Gegenwart.« Amanda kann Keenan nicht leiden. Wegen dem, was er mir antut, sagt sie immer.
    Sie zieht sich noch eine Jacke über, bevor sie die Haustür abschließt. »Ist er nicht süß? Ich freue mich schon so auf morgen.« Ihre Augen strahlen, und sie sieht glücklich aus.
    »Ja, das ist wirklich toll von ihm. Ihr werdet euch wahrscheinlich den ganzen Tag nackt im Bett wälzen.«
    »Natürlich, was denn sonst.« Sie kichert verliebt. Mein Bauch zieht sich zusammen, vor Neid und gleichzeitig vor Freude über ihr Glück.
    Kurz vor knapp kommen wir an. Wir beeilen uns, um Elias nicht zu verärgern. Gerade als er die Tür schließen will, kommen wir angerannt.
    »Hallo Elias«, sage ich so unschuldig wie möglich. »Ich habe das Buch bestellt, das ihr haben wolltet. Es sollte noch diese Woche kommen.«
    »Gut. Und nun setzt euch.«
    Als ich den Blick durch den Raum schweifen lasse, sehe ich nur bekannte Gesichter. Doch eines fehlt: Maria. Wo sie wohl ist?, frage ich mich.
    Amanda und Kevin setzen sich in eine der hinteren Reihen. Das moderne Holzhaus, in dem sich der Versammlungsraum befindet, liegt im Zentrum unseres Reviers. Obwohl es mit seinen vielen Fenstern eher wie ein Bürogebäude aussieht, passt es sich perfekt in den Wald ein. Hier befinden sich auch der Trainingsraum für die Krieger, das Waffenlager für Notfälle und ein Büro für die geschäftlichen Dinge, um die sich das Alphatier kümmert.
    Ich gehe nach vorn zu meinem Platz, der neben Keenans ist. Hier, in der ersten Reihe, sitzen außerdem die Krieger des Rudels und wichtige Ehrengäste. Elias steht vor dem Rudel und begrüßt alle.
    »Hallo«, sage ich kühl zu Keenan.
    »Hallo.« Eine kleine Pause. »Wie war dein Tag?«
    »Geht so. Und deiner?«
    »Auch … Was ist mit dem Buch?«
    »Ist bestellt.«
    Ich sehe Keenan nicht an. Mein Blick ruht auf Elias, der von einem Neuzugang im Rudel spricht. Trotzdem spüre ich Keenans Blick von der Seite.
    »Wir wünschen euch alles Gute, Martin und Linda. Und dir natürlich auch.« Elias’ Stimme klingt freundlich, und sein Lächeln ist echt, als er das kleine Baby in der dritten Reihe anschaut. Linda und Martin sind erst seit einem halben Jahr offiziell ein Paar, aber da sie aufeinander geprägt sind, ist es völlig normal, dass sie so früh ein Kind bekommen.
    Das Lächeln auf Elias’ Gesicht erlischt, als er nun weiterredet: »Nach dieser erfreulichen Nachricht bedauere ich es umso mehr, euch nun von dem Anschlag auf unsere Rudel berichten zu müssen.« Von links kommt lautes Schluchzen. Ich schaue hinüber und erblicke eine sehr schmächtige Brünette, die in den Armen eines gut gebauten, grauhaarigen Mannes liegt. Ich kenne die beiden zwar nicht beim Namen, habe sie aber schon einmal gesehen. Es sind Annas Eltern. Das Gesicht des Mannes ist schmerzvoll verzogen, während er seine weinende Ehefrau beruhigt. Beide sehen erschöpft und unterernährt aus.
    »Das sind Annas Eltern«, höre ich Keenan flüstern. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er so nah an mich herangerückt ist. Ich schaue ihn an und nicke, gönne mir kurz diesen kleinen Moment der

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