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5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)

5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)

Titel: 5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: e-book LYX
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reagiert mein Körper auf das Geräusch. Die Lust schwillt zwischen meinen Beinen an, bis ich denke, es nicht mehr auszuhalten.
    Dann drückt Keenan sich enger an mich, und ich presse meinen Schritt an seine anschwellende Erektion. Ein Schock durchfährt mich. Mir wird heiß und kalt, Schweiß läuft mir den Rücken hinunter. Um Luft zu holen, löse ich mich von ihm und sehe ihn an. Seine Augen sind halb geschlossen, seine Nasenlöcher weit gebläht, und seine Schultern zittern angestrengt. Dennoch sehe ich in seinen Augen immer noch das Raubtier. Er tut das hier, weil er nicht anders kann. Seine animalische Seite hat die Oberhand gewonnen.
    Noch gefangen in der Lust und in der Wut gegen die ganze Welt läuft mir eine weitere Träne über die Wange. Keenan bemerkt sie und reißt die Augen auf. Erschrocken bringt er ein paar Zentimeter Platz zwischen uns.
    Die Ernüchterung kommt sofort, doch die Sehnsucht verschwindet nicht. Noch immer pocht meine Mitte hungrig.
    »Es tut mir leid, ich – «
    Ich lasse Keenan nicht ausreden. »Nein, mir tut es leid. Mir tut es leid, dass ich Simon fast geküsst habe – « Auch er fällt mir ins Wort mit einem Knurren, das ich bis in die Knochen spüre. Doch ich rede einfach weiter. »Und dass du auf mich geprägt bist. Es tut mir leid, dass du an mich gebunden bist.« Ehrlichkeit liegt in jedem meiner Worte und trotz der Hitze in meinem Körper klinge ich unheimlich kühl.
    Keenan bewegt sich nicht. Sein Körper zeigt keinen Funken einer Reaktion, doch seine Miene ist verzerrt, so als hätte er Schmerzen. Unmöglich zu deuten, was in ihm vorgeht.
    Langsam geht er auf mich zu. So wie ein Löwe sich an eine Gazelle anschleicht. Beugt sich zu mir herab und flüstert mir ins Ohr: »Du gehörst mir. Nur mir. Und ich werde jeden töten, der versucht, dich mir wegzunehmen.« Unheimlicherweise klingt seine Stimme vollkommen menschlich. Auch die Farbe seiner Augen ist wieder zu sanftem Dunkelbraun übergegangen.
    Starke Finger packen mich an den Armen und drücken mich erneut an das Holz des Balkens. »Nur mir.«
    »Nein.« Ich mache eine kleine Pause, um auf seine Reaktion zu warten, doch er drückt sein Gesicht in meine Halsbeuge. Also rede ich weiter: »Ich gehöre dir nicht, wann es dir passt. Die letzten Jahre wolltest du mich auch nicht haben, und nur weil ich das endlich akzeptiert habe und weitermache, willst du mich auf einmal. Das Einzige, was du wirklich willst, ist deine Freiheit. Du willst nach Amerika gehen und ein gutes Alphatier werden. Ich passe nicht in deine Pläne, Keenan, und das hast du von Anfang an gewusst.«
    Keenan hebt den Kopf und sieht auf mich herunter. »Ich will dich nicht? Meinst du das ernst? Seit ich denken kann, bist da immer nur du. Schon vor deinem sechzehnten Geburtstag wusste ich, dass du die Einzige für mich bist. Schon lange bevor du geschlechtsreif wurdest, habe ich gewusst, dass du meine Gefährtin bist. Ich habe nie auch nur einen Gedanken an eine andere verschwendet und habe auf dich gewartet. Habe dich beschützt und aufgepasst, dass kein anderer dich so ansieht, wie ich es tue. Und dass keiner dich anfasst!«
    »Ja, nicht einmal du selbst hast es getan«, gebe ich wütend zurück, weil es mir reicht. All die Jahre, in denen ich gelitten habe und dachte, dass Keenan nichts für mich empfindet, waren also meine Schuld. »Du hast mich behandelt, als wäre ich dir zuwider. Und nur mal vorbeigeschaut, wenn du es nicht mehr ausgehalten hast.«
    »Du warst ja noch nicht einmal volljährig, verdammt! Ich wollte warten, bis du älter und bereit für mich und diese Verbindung bist! Ich wollte dir Zeit für dich geben, ohne die Lasten einer solchen Partnerschaft.«
    »Lasten? Welche Lasten denn? Die, mit mir zusammenzuwohnen und mit mir zu schlafen? Oh ja, ich bin sicher, das wäre alles sehr schlimm gewesen. Und was ist mit deinem zwei- bis dreijährigen Trip nach Amerika? Damit wolltest du mir wahrscheinlich auch nur Zeit für mich geben?«
    »Ja, genauso ist es! Aus gutem Grund haben die wenigsten Alphatiere eine geprägte Partnerin. Ein Rudel zu führen ist eine große Verantwortung. Gefährtinnen müssen diese Bürde mittragen, und davor wollte ich dich beschützen. Bis du älter bist. Schließlich sind wir sechs Jahre auseinander.«
    »Bis ich wie alt bin? Fünfundzwanzig? Dreißig? »
    »Ich weiß nicht, wieso du so wütend bist! Das habe ich für dich getan!«
    »Für mich? Nein. Nein, das hast du nicht. Denn ich kann mich nicht erinnern, je

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