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5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)

5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)

Titel: 5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: e-book LYX
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Trostbedürfnis, das mein Herz plötzlich sehr viel schneller schlagen ließ. Es war nicht Dankbarkeit, die Wärme in meiner Magengegend entfachte, sondern sein intensiver Blick. Sein Geruch. Seine Nähe.
    Er flüsterte meinen Namen auf eine Weise, die die Wärme in Hitze verwandelte, die sich in meinem gesamten Körper ausbreitete. Gleichzeitig glaubte ich, so etwas wie eine Warnung in seiner Stimme zu hören. Das hier konnte falsch sein, wir kannten uns im Grunde kaum. Auch wenn wir seit Jahren immer wieder den richtigen Zeitpunkt verpasst hatten, uns zu finden. Sollten wir auch diesen Moment vorbeiziehen lassen, diesmal ganz bewusst und nicht durch äußere Umstände dazu gezwungen?
    Zitternd atmete ich ein. Meine Finger wanderten über seine Schulter nach oben und vergruben sich in seinem Haar. Richtig oder falsch spielte keine Rolle mehr. Ich wollte seine Nähe spüren, wollte das fühlen, was mich wieder zum Leben erweckte. Was mich all das vergessen ließ, was passiert war, bevor wir uns begegnet waren.
    Seine Hand fand meine Wange, strich sanft darüber. Ich schmiegte mich in diese Berührung, aber es war nicht genug. Nicht annähernd, nach allem, was geschehen war.
    Viel zu langsam kam er näher, in seinen Augen die beständige Frage, ob ich das hier wirklich wollte. Ich wollte. Und wie ich wollte.
    Ein leises Seufzen entfuhr mir, als sich unsere Lippen sanft berührten. Meine Finger gruben sich fester in sein Haar. Ich schloss die Augen und gab mich ganz diesem Kuss hin, der eine weitere, eine viel stärkere Hitzewelle tief in meinem Inneren entfachte. Seine Hand fand meine und umschloss sie auf eine Weise, die ein süßes, beinahe schmerzliches Gefühl in mir auslöste.
    Ich kam ihm entgegen, wollte alles um mich herum vergessen, außer diesen Mann, der auf so wundersame Weise in mein Leben getreten war und es auf den Kopf gestellt hatte. So wie er jetzt alles in mir durcheinanderwirbelte und mir gar keine andere Wahl ließ, als ihn zu küssen und zu berühren.
    Dicht vor meinen Lippen wisperte Noah meinen Namen. Sein Mund wanderte weiter, über mein Kinn, bis zu meinem Ohr, und hinterließ eine heiße Spur auf meiner Haut. Gleichzeitig glitt seine Hand unter mein Shirt. Die Berührung seiner Finger auf meiner nackten Haut ließ mich aufkeuchen und vertrieb auch die letzten Spuren von Schläfrigkeit. Spätestens jetzt war ich hellwach. Und das hier war kein Traum.
    Noahs Kuss auf meinem Ohr war real, und er löste eine prickelnde Gänsehaut bei mir aus. Ich drehte den Kopf zur Seite, wollte mehr, suchte nach seinen Lippen, doch er vergrub sein Gesicht an meinem Hals. Jeder seiner warmen Atemzüge löste einen wohligen Schauer in mir aus.
    Doch nun hielt Noah sich zurück, schien das Tempo drosseln zu wollen oder war noch nicht so weit, bis zum Ende gehen. Ich bemerkte, wie die Müdigkeit in mir sich langsam wieder zurückmeldete. Nach und nach atmeten wir wieder langsamer und ruhiger. Seine Finger waren noch immer mit meinen verschränkt. Meine andere Hand in seinem dichten Haar vergraben und meine Wange an seinen Kopf geschmiegt. Seine Bartstoppeln kratzten sachte über meine Haut, als er langsam den Kopf hob.
    Wir lächelten uns an. Was auch immer da gerade zwischen uns geschehen war – es war unglaublich gewesen. Als würde er meine Gedanken teilen, beugte Noah sich noch einmal vor, was mein Herz unweigerlich schneller schlagen ließ. Doch statt des erwarteten Kusses strichen seine Lippen nur einem Hauch gleich über meine Wange.
    Mit einem leisen »Gute Nacht, Kara« verabschiedete Noah sich und löste seine Finger von meinen. Er stand auf und verließ mit leisen Schritten mein Schlafzimmer. Ich hörte ihn die Treppe hinuntergehen und gleich darauf ins Wohnzimmer, bevor sich die Stille über das Haus legte. Wie versprochen blieb Noah die Nacht über. Nicht in meinem Bett, sondern auf dem Sofa ein Stockwerk tiefer. Ich wusste nicht, ob ich enttäuscht darüber sein sollte oder erleichtert, dass er mich nicht drängte.
    Irgendwo im Haus tickte eine Uhr, ansonsten war alles ruhig. Der Schlaf empfing mich in seinen erlösenden Armen.

8
    Als ich morgens die Augen aufschlug, war die Welt in einen grauen Schleier getaucht, und dicke Regentropfen zerplatzten auf der Fensterscheibe. Ich sah auf meinen Wecker und blinzelte benommen. Kurz vor 10 Uhr. Hatte ich wirklich so lange geschlafen?
    Die Erinnerung an gestern kehrte nur langsam zurück. Mia. Das Café. Der Friedhof. Josh. Und Noah … Mit klopfendem

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