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5 Tage Liebe (German Edition)

5 Tage Liebe (German Edition)

Titel: 5 Tage Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu
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Delfine kranken Kindern helfen können, aber Liebe erzeugt nicht immer Gegenliebe. Das ist ein romantisches Ideal und ich bin ihm gefolgt, angespornt durch die Geschichte meiner Jugend. Durch mein Dasein als Zuschauer bei meinem besten Freund.
    Maya hält sich die ganze Zeit an ihrer Umhängetasche fest, als wäre darin ein unsichtbarer Rettungsring. Sie sieht mich manchmal an, dann bekomme ich ein Lächeln. Von Lucy ist nichts mehr in ihrem Gesicht zu erkennen. Ihr Lächeln ist losgelöster, keine dunklen Wolken mehr in ihren Augen. Ich schreibe mir einen kleinen Teil davon als Erfolg auf mein Konto.
    „Du siehst gut aus.“
    Ich möchte mein Herz anschreien, mit diesen verfluchten Luftsprüngen aufzuhören. Vermutlich will sie nur höflich sein.
    Wir stehen nebeneinander im Aufzug und fahren all die Stockwerke ruckelnd nach oben. Ich muss sie nicht ansehen, ich erkenne ihr Gesicht in der verspiegelten Fahrstuhltür, sie lächelt und dummerweise tue ich es auch. Nur kurz, aber ich zeige es.
    „Danke. Du auch.“
    Ich muss es sagen. Nicht nur, weil ich es meine und es so ist, sondern weil es sich so gehört. So wurde ich erzogen. Ich sage es nur deswegen und nicht, weil das Sommerkleid ihr unendlich schmeichelt.
    „Hast du …“
    Ich warte, beobachte ihr Gesicht, aber sie spricht nicht weiter, weicht meinem Blick aus. Typisch, daran habe ich mich gewöhnt. Ich würde gerne wissen, was sie sagen will, aber ich werde nicht mehr nachfragen. Ein bisschen stolz bin ich auf mich, weil ich mich trotz der emotionalen Karussellfahrt erstaunlich gut schlage.
    „Jonas, hast du jemanden kennengelernt ... also gibt es jemanden in deinem Leben. Im Moment?“
    Ihre Stimme überschlägt sich, es klingt gepresst, als wolle sie die Frage so schnell wie möglich aus ihrem Mund spucken. Ich sehe sie überrascht an, und diesmal schafft sie es, mir in die Augen zu sehen. Sie will tough wirken, wie immer, aber ich kenne sie auch nach dieser Pause noch besser, als sie annimmt.
    „Also, eine Frau, meine ich.“
    Wenn man ehrlich ist, geht sie das nichts an.
    „Ja.“
    Sie sieht sofort weg, ihre Hände greifen wieder nach ihrer Umhängetasche, sie nickt. Ich lächle. Niemals hätte ich gedacht, dass man die Gefühle anderer Menschen wirklich so klar und deutlich spüren kann. Ich könnte die Hand ausstrecken und würde ihre Enttäuschung spüren.
    „Nein.“
    Die Tür geht auf, wir sind da.
    „Was?“
    „Nein, ich habe keine Freundin. Ich wollte nur sehen, ob du enttäuscht bist.“
    Sie sieht mich aus großen Augen an und lächelt verwirrt, während wir aus dem Fahrstuhl gehen. Zum ersten Mal habe ich die Gewissheit, sie weiß, wie es sich anfühlt, mit einem Herzen voller Hoffnungen eine lange Reise auf sich zu nehmen und dann bitter enttäuscht zu werden. Vielleicht weiß sie nicht, wie ich mich in Barcelona gefühlt habe, aber ein kleiner Teil ihrer Hoffnung hat sich gerade suizidal verabschieden wollen.
    Auf der Dachterrasse stehen zwei Grills, Fleischgeruch liegt in der Luft, in einem großen Eimer voller Eiswürfel liegen verschiedene Biersorten. In einem etwas kleineren direkt daneben unzählige Colaflaschen. Musik vermischt sich mit den Hintergrundgeräuschen der Stadt, um einen Pavillon hängen Lichterketten, die zu später Stunde dem Ganzen etwas Charme verpassen sollen. Viele vertraute Gesichter, gemischte Erinnerungen an unterschiedliche Momente meines Lebens.
    Sofort wird mir ein Bier in die Hand gedrückt, eine Plastikblumenkette um den Hals gelegt. Eine Umarmung folgt, die Ansage, dass der Ehrengast endlich da wäre, kurzer Applaus. Ich werde von einer Umarmung in die nächste gezogen, drehe mich einige Male zu Maya um, aber sie wird von einer Schulfreundin aus der Unterstufe an einen der Tische gebracht, ebenfalls mit Bier versorgt und dann in eine Unterhaltung verwickelt. Sie sieht zu mir und lächelt.
    Es läuft alles wie im Film ab. Mit den verschiedenen Gesprächspartnern aus verschiedenen Epochen meines Lebens kommen kurze Momente und Szenen auf, die mal lustig, mal peinlich, mal rührend sind. Man vergisst schnell, wie viel man mit Menschen während der Schulzeit teilt – um sich Jahre später, nachdem man die Erinnerung lange Zeit nicht mehr aufpoliert hat, doch noch an alles erinnern zu können. Sicherlich schmücken wir manche Stellen aus, einfach weil man sie etwas größer wiederbeleben will.
    Patrick reicht mir ein weiteres Bier, ich sehe Melanie an Mayas Tisch sitzen. Die beiden unterhalten sich, und

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