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50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste

50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste

Titel: 50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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könntest du doch an die beiden Töchter des Sturmes stellen. Es ist auf alle Fälle besser.“
    „Nun, wenn es dich beruhigt, werde ich es tun. Dazu ist aber noch Zeit. Es wird Nacht, und da ist es diesem Beni Sallah unmöglich, eure Spuren zu sehen. Kommen sie wirklich, so kommen sie mit Tagesanbruch, und da werden wir sie empfangen.“
    „Was wirst du mit Falehd, dem Riesen, tun?“
    „Wir brauchen ihm das Wort, das du ihm gegeben hast, nicht zu halten, denn nach allem, was ich vernommen habe, ist er ein Ausgewiesener, ein Ehrloser.“
    „Ja. Er erzählt es freilich nicht; aber er ist besiegt worden und hat um Gnade gebeten. Wollen wir ihn da in unseren Stamm aufnehmen?“
    „Nein; er würde uns nur schänden.“
    „So erhält er auch keine Beute?“
    „Nichts, gar nichts. Und wenn er sich einbildet, die Königin oder deren Schwester zum Weib zu erhalten, so irrt er sich sehr. Wir benutzen ihn, um zu erfahren, was wir wissen müssen, und dann jagen wir ihn fort. Dieser Mensch hat übrigens eine Zähigkeit wie ein wildes Tier. Die Augenwunde würde es einem jeden anderen unmöglich mache, einen solchen Ritt zu unternehmen; er aber will sogar den Überfall mitmachen. Ich habe dir gewinkt, dich mit mir zu entfernen. Ich wollte mit dir allein beraten, und was wir besprechen, braucht einstweilen kein anderer zu wissen.“
    „Was hast du mit dem Türken und dem Russen vor?“
    „Sie sind Feinde des Vizekönigs, also unsere Freunde. Ich habe ihnen Salz und Brot gegeben; sie sind daher, solange sie wollen, unsere Gäste. Sie sagen, daß sie Offiziere seien; sie können uns also bei dem Überfall der Beni Sallah von großem Nutzen sein.“
    „Ich bin damit sehr einverstanden, obwohl ich ihnen große Tapferkeit nicht zutraue.“
    „Der Tapferkeit braucht es hierbei gar nicht. Wir sind sechshundert Krieger und werden so plötzlich über den Feind herfallen, daß ein Kampf überhaupt nicht stattfinden wird. Jeder wird getötet, sobald er aus seinem Zelt tritt.“
    „Hund von einem Henker!“ flüsterte da Hilal hinter dem Stein. „Feiger Mord, nichts weiter!“
    „Wenn uns dies so gelingt, wie du denkst, so will ich es loben“, meinte Omram weiter.
    „Warum soll es nicht gelingen?“
    „Ich denke da unwillkürlich an den Deutschen. Der Riese flucht ihm, und die beiden anderen tun dies auch. Sie geben ihm alle möglichen Schimpfnamen; aber gerade aus der Wut, mit der sie von ihm sprechen, schließe ich, daß er ein tüchtiger Mann sein mag.“
    „Mag er sein, was und wie er will, er wird uns in die Hände fallen.“
    „Willst du ihn töten?“
    „Ich nicht. Wenn er aber mein Gefangener wird, schneide ich ihm den Bart und die Ohren ab und schicke ihn zu seinem Freund, dem Vizekönig, zurück. Der Riese hat geschworen, sich an ihm zu rächen; er wird der erste sein, der sich an ihn macht; es scheint mir, daß das Leben dieses Deutschen keinen Dattelkern mehr wert ist. Er wird sterben müssen.“
    „So erhält also der Pascha dieses Mädchen zurück, das man ihm abgenommen hat! Wann aber soll der Überfall stattfinden? Doch während der Nacht?“
    „Nein. Ich werde eine viel bessere Zeit wählen.“
    „Welche könnte wohl besser sein als die Nacht? Oder hättest du die Absicht, am hellen Tage anzugreifen?“
    „Nein, das würde vielen von uns das Leben kosten. Aber mitten in der finsteren Nacht werde ich es auch nicht tun. Dabei gibt es eine Verwirrung, bei der wir selbst großen Schaden leiden können. Wir schießen womöglich auf uns selbst, die Feinde können uns unbemerkt entkommen und entfliehen, und gerade unsere beste Beute können wir verderben.“
    „Du hast recht. So meinst du vielleicht die Zeit des Morgenanbruchs?“
    „Ja. Um diese Zeit schläft man am festesten. Überdies feiern jetzt die Beni Sallah ihre Feste. Sie legen sich also spät nieder und werden bei der Dämmerung so ermüdet sein, daß wir sie niederstechen können, ehe es ihnen möglich ist, sich vom Lager zu erheben.“
    „Hund!“ knirschte Hilal leise.
    „So brauchen wir auch nicht zeitig aufzubrechen“, meinte Omram, der Eidam des Scheiks, fernerhin.
    „Nein. Wir ziehen morgen um die Mittagszeit von hier fort, geradewegs auf das Lager des Feindes zu. Einen halben Stundenritt vor demselben halten wir an, um uns auszuruhen. Dann eine Stunde vor Morgen gehen wir zum Kampf.“
    „Gehen? Nicht reiten?“
    „Nein. Unsere Tiere sind uns bei dem Überfall doch nur hinderlich. Sie werden uns von den fünfzig Männern, die wir

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