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50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen

50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen

Titel: 50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Brückner
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Moritz aus dem österreichischen Vorarlberg. Gesucht sei alte Mechanik, im Idealfall aus der deutschen Kaiserzeit. Damals wurden die Modelleisenbahnen noch von Uhrwerken angetrieben.
    In den Jahren 2000 bis 2007 sind die Preise für Blechspielzeug teilweise explodiert, bevor sie im Zeichen der Finanzkrise leicht zurückgingen und sich seither seitwärts entwickeln. »Das gilt aber nicht für absolute Superqualitäten. Dafür werden nach wie vor Wahnsinnspreise gezahlt«, sagt Christian Selzer.
    Bei der Preisentwicklung spielt neben der Qualität vor allem die Magie der Marke eine entscheidende Rolle. Ob Eisenbahnen, Dampfmaschinen, Schiffe oder Metallbaukästen – immer wieder fällt der Name Märklin. »Was für einen Uhrensammler eine Patek Philippe, ist für einen Sammler von antikem technischen Spielzeug ohne Frage Märklin«, erklärt der Auktionator aus Rüdesheim.
    Wer an diese Marke denkt, dem kommen natürlich zunächst einmal Modelleisenbahnen in den Sinn. Für den Preis von besonders gut erhaltenen und gesuchten Exemplaren könnte man sich schon einen neuen Mittelklassewagen gönnen. Die Märklin Gotthardlok etwa wurde vor einiger Zeit für 23.500 Euro versteigert. Sehr hohe Preise erzielen Lokomotiven aus der Zeit vor 1914. »Der Markt für diese Uralt-Modelle ist faktisch leergefegt«, sagt Selzer.
    Sammler, die in den 1970er-Jahren eine alte Märklin »Krokodil«-Lokomotive kauften, mussten damals ungefähr 3.000 D-Mark investieren. Heute ist das gute Stück – wenn überhaupt – nicht mehr unter 25.000 Euro zu bekommen. Ein seltener Postwagen von Märklin (Spur 1) wiederum wechselte auf einer Auktion erst bei 5.600 Euro den Besitzer.
    Aber auch für andere Produkte aus dem 1859 von Theodor Friedrich Wilhelm Märklin in Göppingen gegründeten Traditionsunternehmen zahlen Sammler fünfstellige Preise. Gern berichtet Christian Selzer zum Beispiel von dem Mini­karussell »Aeropal« von Märklin aus dem Jahr 1905. Das antike Stück aus Blech, von Hand gefertigt und farbig lackiert, wurde für 65.000 Euro verkauft.
    Neben Märklin steht bei Sammlern Blechspielzeug der ehemaligen Nürnberger Manufaktur Gebr. Bing hoch im Kurs. Der »Zarenzug« von Bing, bestehend aus einer Lok und zwei Wagen, war einem Liebhaber schon vor knapp elf Jahren rund 100.000 D-Mark wert. Handlackierte Blechautos aus den 1920er- und 1930er-Jahren erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit. Gefragt sind in erster Linie Spielzeug-Automobile der Hersteller Georges Carette, Bing, Karl Bub und Distler. Ab Mitte der 1930er-Jahre sorgte der Nürnberger Hersteller Schuco (Kurzform für den Unternehmensnamen »Schreyer & Co.«) mit seinen technisch anspruchsvollen Blechspielzeugautos für Aufsehen. Auch diese Marke gehört heute für Sammler von Blechspielzeug unbestritten zu den Blue Chips. »Bei Blechautos handelt es sich um ein sehr großes Sammelgebiet. Die Preisentwicklung ist erfahrungsgemäß volatiler als etwa bei Eisenbahnen«, berichtet Christian Selzer.
    Um Geld zu verdienen, muss man übrigens nicht einmal stolzer Besitzer von gesuchtem und gut erhaltenem Blechspielzeug sein. Sogar mit original Märklin-Verpackungen in neuwertigem Zustand lassen sich heute vierstellige Preise erzielen.
    Investmentkompass
    Qualität zählt
    Die Sammlerstücke sollten möglichst neuwertig sein, zumindest keine erheblichen Gebrauchsspuren aufweisen. Ist die Originalverpackung noch vorhanden, wirkt sich dies in der Regel preissteigernd aus. Besonders gefragt ist Blechspielzeug der Marken Märklin, Bing, Carette, Bub, Distler und Karl Arnold (Modelleisenbahnen der Spurweite N).
    Vorsicht bei Repliken und Fälschungen
    Für den Sammler sind Repliken, also die originalgetreue Nachauflage alter Spielzeugmodelle, kaum interessant. Es sei denn, es handelt sich um streng limitierte Editionen. Vorsicht Fälscher: Nur bei renommierten Anbietern und in spezialisierten Auktionshäusern kaufen.
    Erst informieren, dann investieren
    Für Einsteiger ist es empfehlenswert, zunächst den Markt zu verfolgen (Auktionsergebnisse vergleichen, mit erfahrenen Sammlern sprechen). Interessante Museen: Historisches Spielzeugmuseum im pfälzischen Freinsheim, Selzer-Toy-Museum in Rüdesheim/Rhein. Lesestoff: Sammlermagazin »Alters Spielzeug«, Bücher: Kolls Kompakt Katalog (Märklin Liebhaberpreise), Wertanlage Märkli n.

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