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50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: 50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Self
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jeder Minute härter wird, und ich will nichts mehr als ihn endlich herausziehen. Nervös hebe ich die Hand, und sein Blick macht mich wahnsinnig – die Augen immer noch babyblau, aber jetzt vor Wut und Dringlichkeit geweitet.
    »Ich will, dass du mir den Schwanz lutschst«, sagt er. »Willst du das tun?«
    Ich nicke. Ich habe im Leben noch nie etwas so sehr gewollt.
    »Sag: ›Ja, Sir!‹«
    Ich sage es.
    »Lauter.«
    Ich sage es lauter.
    »Lauter!«
    Dieses Mal schreie ich es aus voller Lunge, so laut, dass man es wahrscheinlich noch in der Glendale Galleria Mall hören kann.
    Und da wache ich auf – keuchend und schweißnass. Das war mein erster feuchter Traum, seit ich sechzehn war.

10
    Als ich morgens aufwache, fühle ich mich ziemlich kaputt, was wohl an den Drinks bei der Premiere und dem nicht sonderlich erfolgreichen Date mit Taylor danach liegt. Ich trinke nicht viel – oder sagen wir, nicht viel für einen Schwulen um die zwanzig, die sich ansonsten an das Vorbild von Buster Keaton kurz vorm Leberversagen halten. Ich bin enttäuscht, als ich mich an den Traum der letzten Nacht erinnere, nicht etwa, weil es kein toller Traum gewesen wäre – es war ein echt toller Traum –, sondern weil mir einfällt, dass Taylor mir gar nicht in die Toilette der Bar folgte, sondern mich einfach dort sitzen ließ.
    Heute mache ich das, was viele erfolgreiche Leute in Los Angeles als ›Lehrgeld zahlen‹ bezeichnen. Für uns ›Lehrgeldzahler‹ heißt das so viel wie Aushilfskellnern. Ich hasse diesen Job. Beim letzten Mal wanderte ich vier Stunden lang in einem Autosalon umher und wiederholte ständig die Frage: »Thunfischtartar? Thunfischtartar?« Nach einer Weile war ich es leid und murmelte nur noch vor mich hin; am Ende des Abends hörte es sich wohl eher wie »Luna Lamar« an, und ich bin mir sicher, dass ich in Dayton, Ohio, mal eine Transe mit diesem Namen kennengelernt habe.
    Im Wohnzimmer macht Matty zu meiner Überraschung genau das: wohnen. Er liegt mit einer großen Schüssel Cornflakes auf der Couch und sieht sich die dritte Stunde der Today Show an, diese seltsame Stunde nach der richtigen Today Show und vor The View , wo Hoda Kotb und Kathie Lee sich noch vor elf Uhr vormittags die Hucke vollsaufen.
    »Du hattest gestern eine ziemlich tolle Nacht, was?«
    Ich habe keine Ahnung, wovon er da redet. Erinnert er sich denn nicht an unser Gespräch, als er nach Hause kam und ich ihm erklärte, wie Taylor mich in der Bar sitzen ließ? Er will mich die ganze Geschichte doch sicher nicht noch mal durchkauen lassen.
    »Wer war denn bei dir?«, fragt er mit der Begeisterung einer Fünfzehnjährigen oder eines alten Perverslings vor einem Konzert von One Direction. Ich raffe nichts.
    »Ich habe dich gehört … du warst … na ja, laut. Also, wer war’s? Raus mit der Sprache.«
    Mir wird plötzlich klar, was er gehört hat, aber das war nicht ich, der gerade flachgelegt wurde, sondern nur mein Traum davon, flachgelegt zu werden. Von keinem Geringeren als Taylor Grayson. Matty hat mich bei meinem feuchten Traum gehört und meint jetzt, ich hätte endlich meine Jungfräulichkeit verloren. Ich habe zwei Möglichkeiten: Entweder sage ich ihm die traurige Wahrheit und wirke dann ungefähr so verzweifelt wie die Obdachlose, die immer draußen vor der Saftbar in unserer Straße steht und aussieht wie meine Grundschullehrerin mit einer Augenklappe. Oder aber ich spiele den Dummen und tue so, als hätte ich keinen Schimmer, wovon er da redet.
    »Ich habe keinen Schimmer, wovon du da redest. Ich hatte einen Albtraum. Vielleicht hast du das ja gehört?«, sage ich und gehe in die Küche, um mir einen Kaffee zu holen und dieses Gespräch zu beenden.
    Als ich die Küche betrete, liegt ein merkwürdiges Päckchen auf dem Tisch.
    »Was ist das denn?«, rufe ich ins Wohnzimmer.
    »Ach, das ist heute Morgen für dich gekommen. Von irgendeinem Kurierdienst«, versucht Matty die Stimme der Moderatorin zu übertönen, die mit einer für zehn Uhr morgens unglaublichen Energie über die Modetrends für den Herbst redet.
    Ich starre das Päckchen an. Kein Absender. Es ist eine große Schachtel, aber als ich sie schüttele, merke ich, dass sich im Innern etwas Kleineres befindet. Das letzte Mal bekam ich ein Päckchen, als meine Oma mir zum achtzehnten Geburtstag eine selbstgenähte Schoßdecke schickte. Nach dem Schütteln ist mir zumindest klar, dass in diesem Päckchen keine Schoßdecke steckt. Einen Sekundenbruchteil lang stelle

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