50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)
warum bist du nicht zur Party gekommen?«
Das ist der Teil der Geschichte, der sich nicht gerade glamourös anhört, und ich spreche es nur ungern aus. »Nun, wir haben Witze gemacht, uns amüsiert, und er hat gefragt, ob wir zusammen sind –«
»Du und ich?«, wirft Matty ein, ein wenig zu schockiert, wenn man mich fragt.
»Ja. Und ich sagte nein, und dann sagte er, das wäre gut zu wissen, und dann ging er.« Ich beende die Geschichte und starre ihn in der Hoffnung auf einen klugen Ratschlag an. »Ich mache mir Sorgen, dass er jetzt ein schlechtes Bild von mir hat … weil ich schwul bin. Oder, was wahrscheinlicher ist, weil ich ein Versager bin.«
Matty bricht in lang anhaltendes Gelächter aus.
»Glaubst du wirklich, er hat erst jetzt gemerkt, dass du schwul bist, Alex?«
Matty hat wahrscheinlich recht, ich wirke nicht gerade wie die Super-Hete, aber ich bin auch keine Tucke. Es gibt wahrscheinlich Hunderte von Menschen, die mich nicht für schwul halten würden. Diese Menschen müssten dann zwar blind und taub sein, aber das ist völlig nebensächlich.
»Ich hatte schon das Gefühl, dass wir Freunde werden, aber dann hat er sich quasi in Luft aufgelöst.«
Matty starrt mich an und schüttelt den Kopf.
»Ich kann kaum glauben, was ich dir jetzt sagen werde.«
Ich habe keinen Schimmer, worauf er hinauswill.
»Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass Taylor Grayson dir an die Wäsche will?«
Ich bekomme sofort einen Ständer, und meine linke Achselhöhle wird schweißnass. Nein, dieser Gedanke ist mir noch nicht gekommen, weil ich nicht an Wahnvorstellungen leide. Alle Welt weiß, dass Taylor Grayson ein absoluter Playboy ist und jede Frau haben kann, die er will. Er könnte auch jeden Mann haben, den er will – nur will er das nicht, weil er hetero ist.
»Er hatte ein paar ziemlich berühmte Freundinnen, Matty.«
»Und ein paar ziemlich berühmte Trennungen«, fügt er hinzu. »Ich muss ins Bett, weil … nun … weil ich betrunken bin, und wenn ich jetzt nicht ins Bett gehe, dann falle ich noch ohnmächtig in die Nachos, die ich zweifellos bestellen werde. Aber denk drüber nach, Alex, vielleicht steckt mehr hinter Taylor Grayson, als man meint. Vielleicht will er erst mehr über dich rauskriegen, ehe er den ersten Schritt macht.«
Er schwankt in sein Schlafzimmer und schließt die Tür. Eine Sekunde später kann ich hören, wie er aufs Bett fällt. In unserer Wohnung ist es auf einmal ziemlich still, und ich sitze da und frage mich, ob Matty nicht recht haben könnte. Und falls ja: Werde ich Taylor Grayson je wiedersehen?
9
In dieser Nacht habe ich einen Traum. Ich bin in der Bar, in die Taylor mich mitgenommen hat, aber statt hinaus gehe ich auf die Toilette und vergesse, hinter mir abzuschließen. Der Raum reicht gerade für eine Person, mit einer Toilette und einem Urinal. Ich bin fertig mit Pinkeln und wasche mir die Hände, als die Tür aufgeht.
Ich gebe das obligatorische »Besetzt!« von mir, ehe ich mich umdrehe und Taylor in der Tür sehe. Er grinst wieder dieses Grinsen, doch jetzt wirkt es gar nicht mehr so rätselhaft. Jetzt weiß ich – zumindest im Reich der Träume –, was er will: mich.
Er kommt rein und schließt die Tür hinter sich ab. Ich bin nervös, aber nicht verwirrt. Ich weiß, was passieren wird, und ich bin bereit. Ich habe Selbstvertrauen wie noch nie zuvor. Ich fühle mich sexy und begehrenswert, und Taylor sieht wie immer mehr als scharf aus.
Er kommt auf mich zu, bleibt ganz nahe vor meinem Gesicht stehen – so nahe, dass wir uns beinahe küssen, aber nicht ganz. Ich spüre seinen heißen Atem auf meinem Gesicht, als er sagt: »Auf den Boden.« Er spricht mit solcher Autorität, dass ich genau tue, was von mir verlangt wird. »Auf die Knie«, fordert er, wie ein strenger Vorgesetzter in einem homoerotischen Kriegsfilm aus den Fünfzigern. Ich gehorche.
Er öffnet seinen Reißverschluss und packt mich am Kinn, drückt meinen Kopf so weit nach hinten wie möglich, wie in diesen seltsamen Haarwaschbecken beim Friseur.
»Wie sehr willst du es?«
Ich bin sprachlos, aber nicke eifrig, aufgeregt, gierig. Ich weiß nicht, wie sehr ich es will, aber ich weiß, dass ich es will. Ich bin mir nicht mal hundertprozentig sicher, was dieses ›es‹ eigentlich ist, aber ich kann es mir ziemlich gut vorstellen.
»Nein. Ich will von dir hören, wie sehr du es willst. Wie sehr du es brauchst.«
Die wachsende Beule in seiner Hose verrät mir, dass sein Schwanz mit
Weitere Kostenlose Bücher