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50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: 50 Shades of Gay: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Self
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Konzert letzten Sommer Let’s Have a Kiki spielten. Die Euphorie über das Zusammensein mit Taylor lässt allerdings rasch nach, als mir klar wird, dass der Sex wirklich das Höchste der Gefühle ist. Tief innen habe ich gehofft, dass er, wenn er mich meine Ängste überwinden sieht, auch seine eigenen überwinden würde.
    »Warum hast du das gerade gemacht?«, frage ich, während er die Sexspielzeuge an ihren Platz legt. Taylor sieht mich fragend an. Mir geht nicht aus dem Kopf, wie er eben meine Hand von seinem Knie geschoben hat. »Als ich dein Knie berührt habe, bist du aufgestanden. Wieso?«
    »Du weißt wieso, Alex. Du weißt, dass ich nichts von Romantik halte und –«
    Ich kann mir das nicht schon wieder anhören.
    »Nein, ich weiß nicht wieso. Ich weiß nicht, wieso du all das tust – mir Geschenke machst, mich zum Essen einlädst, mir ein gottverdammtes Auto kaufst –, wenn du es nicht mal erträgst, dass ich dir die Hand aufs Knie lege! Du bist so dermaßen verkorkst!«
    Taylor starrt mich einen Moment lang an. Sein Blick ist leer, er regt sich nicht.
    »Meinst du, ich wüsste das nicht? Ich bin verkorkst, Alex. Und zwar ziemlich.«
    Dann sagt er nichts mehr und verlässt den Raum. Als wäre die Auskunft, dass er nichts von Romantik hält, das Normalste auf der Welt und die Antwort auf alle Fragen. Ich sitze allein im Land der sonderbaren Sexspielzeuge. Und für den Bruchteil einer Sekunde glaube ich, dass ich gleich heule. Stattdessen stehe ich auf, säubere mich mit einem Handtuch, ziehe mich an und gehe nach unten. Ich sehe die Autoschlüssel, die immer noch auf einem Tisch liegen. Ich starre sie an und überlege, ob ich sie einfach nehmen und davonbrausen und niemals mehr mit Taylor reden soll.
    »Nimm den Wagen und fahr los, wenn du darüber nachdenkst.« Seine Stimme schreckt mich auf. Ich drehe mich um, und da steht er auf der Treppe, die nassen Haare nach hinten gekämmt und schimmernd. »Es ist schließlich deiner.«
    Ich verspüre den Drang, ihn mir zu schnappen und ihm ins Gesicht zu schreien, dass er so nicht mit mir umgehen kann. Dass ich nicht mit jemandem Sex haben kann, den ich so mag – und der mich so mag –, wenn ich dabei keine Gefühle zeigen darf. Niemand kann das. Ich will ihm sagen, dass er im Leben nicht immer nur das bekommt, was er will. Dass er sich irgendwann öffnen und Kompromisse eingehen und sich auf einen anderen Menschen einlassen muss – warum also nicht auf mich?
    Stattdessen sage ich nur: »Ich fahre heim.«
    Taylor kommt die Treppe herab auf mich zu. »Geht klar. Fährst du mit deinem Auto?«
    Ich will das Auto nehmen, allein schon aus Trotz und Wut. Aber das wäre die schlechteste Idee überhaupt. Wenn ich den Wagen nehme, mache ich damit meine ganze Aussage zunichte.
    »Nein, ich nehme den Bus.«
    Taylor nimmt die Autoschlüssel an sich. »Hier draußen fährt kein Bus. Das ist der Grund, warum die Leute hier wohnen – hier kommt keiner so leicht hin. Paul wird dich fahren. Er wartet in der Limousine.«
    Taylor öffnet die Haustür für mich und hält sie auf.
    »Okay, gut«, sage ich und gehe durch die Tür, ohne ihn anzusehen. Das war’s. Ich bin fertig. Schluss, Aus, Ende. Ich will ihm zeigen, wie sauer ich bin, und habe Angst, dass ich doch wieder nicht gehen kann, wenn ich mich zu ihm umdrehe. Dass ich ihn dann ansehe und gar nicht mehr gehen will. Ich zwinge mich zum Weitergehen.
    Ich gehe über die Einfahrt und steige in die schwarze Limousine.
    »Bringen Sie mich nach Hause«, sage ich zu Paul, der nickt. Wir fahren los. Taylor steht auf der Veranda und sieht mir nach. Zum ersten Mal drehe ich mich um. Er sieht wunderschön aus, wie er da so vor seinem prachtvollen Haus steht. Je weiter wir die lange Einfahrt entlangfahren, desto kleiner wird seine schöne Silhouette.
    •
    Auf dem Rückweg ruft Josh an. Normalerweise drücke ich dann ›Ignorieren‹ und lasse den Anrufer auf die Mailbox sprechen. So mache ich das eigentlich bei allen Anrufen, außer es ist eine New Yorker Nummer – da gehe ich immer ran, weil ich automatisch davon ausgehe, dass es jemand vom Broadway ist. (Natürlich hat mich noch nie jemand vom Broadway angerufen.) Aber nach der Sache mit Taylor könnte ich eine freundliche Stimme gut gebrauchen.
    »Hallo?«
    »Alex, hier ist Josh! Wie geht’s?«
    Seine Stimme klingt süß, so unproblematisch, so nett. Die Art Stimme, die man in einer Zeichentricksendung für Kinder dem besten Freund der Hauptfigur geben würde. Es tröstet

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