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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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der Bude irgendwo geben. Der Boden war so fest gestampft, daß man eine Spur gar nicht sehen konnte. Ich wette meinen Kopf, daß die Goldstücke von Walker waren. Es geht nicht anders. Zwei von uns legen sich hier in den Hinterhalt. Der dritte eilt zu Monsieur Wilkins, mit der Weisung daß er schleunigst nach Van Buren um Militär senden soll. Es müßte mit dem Teufel zugehen, wenn wir den Vogel nicht doch noch erwischten!“ –
    Bommy hatte ihnen nachgeblickt und natürlich hinter ihnen die Tür verriegelt. Dann ließ er Walker aus dem Versteck. Der letztere sah wie eine Leiche aus, und doch standen ihm dicke Schweißtropfen im Gesicht.
    „Das war entsetzlich!“ sagte er. „Erst die Angst, daß sie mich entdecken würden, und dann die Hitze!“
    „Oh“, lachte der Neger, „vom Feuer hat es gar keine Hitze gegeben. Die Wärme steigt nach oben, und die Platte ist so stark, daß sie erst nach Stunden durchhitzt würde, namentlich von einem so kleinen Feuer. Die Hitze, die Euch ausgetrieben ward, stammt nur von der Angst. Sind diese drei Jäger wirklich so furchtbar?“
    „Sie trachten mir nach dem Leben. Es wäre um mich geschehen gewesen, hätten sie mich entdeckt.“
    „Was habt Ihr ihnen denn so gar Schlimmes getan?“
    „Das werde ich Euch später erzählen. Jetzt muß ich vor allen Dingen wissen, wo sie stecken.“
    „Sie sind fort.“
    „Das ist nicht wahr!“
    „Ich sah sie ja gehen.“
    „Sie haben nur so getan, als ob sie sich entfernen. Der Dicke ist ein schlauer Kerl, heute aber hat er es einmal gar zu schlau angefangen. Während Ihr nach Wasser gingt, sagte er laut, daß sie sogleich weiter stromabwärts wollten –“
    „Nun, das ist ja sehr gut für Euch!“
    „Sehr schlimm im Gegenteil! Er weiß, daß ich hier bin, und hat es gesagt, um mich irrezuführen. Daß sie hierhergekommen sind, ist ein deutlicher Beweis, daß sie meine Fährte gefunden haben. Sie werden sich ganz in der Nähe der Hütte auf die Lauer legen, um zu warten, bis ich gehe. Das ist so sicher wie irgend etwas.“
    „So müßt Ihr bleiben, bis es Nacht ist.“
    „Warum nicht länger?“
    „Ihr werdet mir doch nicht zumuten, daß ich mir meine Wohnung für eine halbe Ewigkeit belagern lasse! Ihr könnt doch nicht tagelang in dem engen Loch unter dem Herd stecken, und ich habe auch mehr zu tun, als mich herzusetzen, um Euch zu bewachen. Heute abend erhalte ich mehrere Gäste, welche Euch nicht sehen dürfen.“
    „So wollt Ihr mich preisgeben?“
    „Nein. Ihr bezahlt mich gut, und ich diene Euch. Es wird sich wohl bis heute abend ein Mittel finden lassen, Euch ohne Gefahr von hier fortzuschaffen. Einen Ort, wo Ihr dann sicher seid, wird es auch geben. Wir wollen nachdenken!“
    Da ertönte draußen der Hufschlag eines Pferdes! Leflor kehrte zurück. Er rief:
    „Bommy, bist du da?“
    Der Neger trat an die Fensteröffnung und antwortete:
    „Ja, Massa. Hier bin ich.“
    „Bringe mir einen Schnaps heraus, aber einen tüchtigen!“
    „Hat Master Wilkins ja gesagt?“
    „Nein. Hole ihn der Teufel!“
    „So kommt einmal herein zu mir. Ihr werdet etwas für Euch Gutes erfahren.“
    Vor der Hütte gab es einen Pfahl, an den Leflor, als er abgestiegen war, sein Pferd band. Dann ging er nach der hinteren Seite des Hauses und trat ein, worauf Bommy wieder zuriegelte. Als er Walker erblickte, stutzte er und fragte zornig:
    „Da ist bereits jemand. Warum rufst du mich da herein, Schwarzer?“
    „Zu Eurem Besten, Massa“, antwortete der Gefragte. „Dieser Master interessiert sich für Euch.“
    „Wer ist es?“
    Walker war von seiner Bank aufgestanden und antwortete an des Schwarzen Stelle:
    „Verzeiht, Monsieur! Ich hoffe, daß unsere zufällige Begegnung für uns beide von Vorteil sein wird. Ich heiße Walker.“
    „Walker?“ fragte Leflor erstaunt. „Alle Teufel! Herr, man sucht Euch!“
    „So? Wer sucht mich?“
    „Ein dicker Kerl, namens Sam Barth, der noch zwei Begleiter bei sich hat.“
    „Ich weiß es bereits. Woher aber wißt Ihr es?“
    „Der dicke Halunke war bei Wilkins. Er glaubte, Euch bei diesem zu finden.“
    „Wann?“
    „Vor vielleicht einer Stunde.“
    „Verdammt! Sie sind dann hierhergegangen. Also wissen sie genau, daß ich hier bin, und so werden sie auch in der Nähe auf mich warten.“
    „Was wollen sie von Euch?“
    „Wir haben ein kleines Geschäft miteinander, so was man eine Blutrache nennt.“
    „Dann tut es mir leid um Euch. Dieser Sam Barth ist der beste Spürhund, den es

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