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51 - Mord auf Kregen

51 - Mord auf Kregen

Titel: 51 - Mord auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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völlig im klaren war, nagte ein Gefühl der Ungerechtigkeit an mir. Stets schienen übermächtige Kräfte mir ihren Willen aufzuzwingen, wenn ich etwas anderes tun wollte. Ich wollte Seg und Milsi helfen. Versprechungen und Ehre hielten mich davon ab. Nun, bei Krun, dann würde ich eben Drak bitten, der heimgesuchten Insel großzügige Hilfe zu schicken.
    Da saß ich also auf meiner Zorca und wurde mir darüber klar, was ich tun würde.
    Wie Sie wissen, hat man mich, Dray Prescot, Vovedeer, Lord von Strombor und Krozair von Zy, schon so oft einen Onker und Narren genannt, daß eine erneute Aufzählung nicht den dafür verschwendeten Atem lohnt.
    Blaues Licht fiel auf mich nieder, während die Nachtschatten von den Blättern verschwanden. Beißende Kälte brach über mich herein. Ich blickte in die Höhe. Und sparte mir die Mühe zu fluchen. Die blaue Gestalt des riesigen Phantomskorpions beanspruchte den ganzen Himmel für sich. Windböen trafen mich. Übernatürliche Kräfte schleuderten mich hierhin und dorthin, auf und ab, wie den sprichwörtlichen Kiesel im Mühlgetriebe. Hals über Kopf stürzte ich in die Höhe.
    Die Herren der Sterne riefen mich, um für sie einen Auftrag zu erledigen.
    Und ich gehorchte. Notgedrungen.

9
     
     
    Alles in dem runden Raum schimmerte weiß. Wände, Decke, Boden waren in einem auf Hochglanz polierten Weiß gehalten. Die Tür, durch die mich der zischende Stuhl gebracht hatte, schlug hinter mir zu. Ein letzter Schwaden roten Lichts verblaßte. Ich hatte weder das Grün Ahrinyes noch das prächtige goldene Gelb Zena Iztars gesehen. Jetzt umgab mich das Weiß polierter Knochen.
    Im genauen Mittelpunkt des Raums befand sich ein einbeiniger Tisch. Auf der weißen Oberfläche standen ein Pokal und eine Karaffe.
    Ich wartete nicht darauf, daß die unheimliche unsichtbare Stimme mir etwas zu trinken anbot, sondern trat hinzu und schenkte mir ein. Bei dem Wein handelte es sich um einen Roten mit einem vielversprechenden Blaustich, der durchaus süffig die Kehle hinunterrann. Ich erwähnte kurz Mutter Zinzu die Gesegnete.
    Als die Stimme endlich erklang, rauschte sie wie Sereblätter im Herbst. »Dray Prescot!«
    »Ich bin hier.«
    »Es gibt Arbeit für dich.«
    »Welch eine Überraschung.« Nun war ich weder beschwipst, noch wollte ich das Gegenstück eines galaktischen Selbstmordes begehen. Mit diesen unfaßbar alten und mächtigen Wesen durfte man nicht leichtfertig umgehen. Allerdings muß ich zugeben, daß selbst zu diesem späteren Zeitpunkt, als ich das Gefühl hatte, etwas besser mit den Everoinye auszukommen, ein paar sarkastische Bemerkungen nie fehl am Platz waren.
    »Dir wird eine hohe Ehre erwiesen. Eine außerordentlich hohe Ehre! Du wirst einem Kregoinye zur Seite stehen, für den wir die größte Hochachtung empfinden. Er steht für all die Qualitäten, die wir von denjenigen verlangen, die uns dienen. Du wirst seinen Befehlen gewissenhaft nachkommen.«
    Ich wollte es sagen. Ich wollte sagen ›Ihr sprecht doch nicht zufällig von dem alten Strom Irvil aus den Pinienbergen?‹ Aber ich hielt die alte schwarzzähnige Weinschnute geschlossen.
    »Sieh her!« Bei diesen Worten fuhr ich herum. Die Karaffe war vom Tisch verschwunden. Dafür lag ein aus feinen, hochwertigen Eisenringen geschmiedetes Kettenhemd auf der weißen Fläche. »Du wirst die richtige Ausrüstung erhalten.«
    Kettenhemden dieser Qualität waren mir nicht unbekannt. Als ich mich des primitiven Kettenpanzers des Binnenmeeres entledigte und die prächtige Rüstung anlegte, sagte ich: »Ihr schickt mich in das Land der Dämmerung.«
    Die ganze Zeit zwang ich mich zu einem unbeteiligten Tonfall. Die Herren der Sterne hatten mich schon früher mit Ausrüstung versehen, aber es entsprach nicht ihren gewöhnlichen Gepflogenheiten. Normalerweise schleuderten sie mich nackt und waffenlos in die Tiefe. Ich wollte meine Überraschung vor ihnen verbergen.
    Das kam mir zwar selbst kleinlich vor, aber ich konnte das unbestimmte Gefühl nicht abschütteln, daß dieses Verhalten ein gewisses Gleichgewicht in meine Beziehung zu den Herren der Sterne brachte. Zwar konnte ein einfacher Sterblicher nie hoffen, ihnen gewachsen zu sein; dennoch versuchte ich sie zu überlisten, wenn ich konnte. Das war gefährlich, ziemlich amüsant und einfach unumgänglich.
    »Der Kregoinye heißt Surrey. Sei ihm ein guter Diener.«
    Das war alles. Die Tür öffnete sich, der Stuhl zischte herein, hielt an, und ich setzte mich. Es ging die

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