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51 - Mord auf Kregen

51 - Mord auf Kregen

Titel: 51 - Mord auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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kleiner Beinahezusammenstoß Aufmerksamkeit erregt hatte. Die Wächter auf der Treppe traten von einem Fuß auf den anderen. Ein mutiger Bursche, der sich die erste Stufe hinaufwagte, und die kleine Juruk würde fliehen. Jenseits des Mobs erstreckte sich ein schlechtbeleuchteter Kyro, dessen gegenüberliegende Seite von Gebäuden begrenzt wurde. Nur undeutlich erkennbare Gestalten – hauptsächlich Frauen und Kinder – verrieten den Gemütszustand dieser Leute. Die Situation war klar. Das hier war eine Rebellion, und die Apim wollten die Diffs töten.
    Ich wußte mit absoluter Sicherheit, daß im Inneren dieses großartigen Palastes die Löwenmenschen, die über diese Stadt herrschten, sich die Schwerter umgürteten, um herauszutreten und diesem verdammten Apim-Mob zu zeigen, wer der Herr war.
    Und ihre Frauen und Kinder würden zitternd abwarten, was mit ihnen geschah. Eine ganz und gar häßliche Szene.
    Der Grund, warum man zwei Kregoinye an diesen Ort geschickt hatte, war offensichtlich. Die herrschenden Numims sollten gerettet werden. Nun, ich hatte im Verlauf meiner Dienste für die Everoinye eine Menge Leute gerettet; diesmal schien es eine außerordentlich schwierige Aufgabe zu sein.
    Als ich meine Aufmerksamkeit wieder Surrey zuwandte, bemerkte ich, daß er mich musterte, soweit es das schwankende Licht der entlang des Architravs aufgehängten Laternen zuließ. Er trug widerstandsfähiges schwarzes Leder über einem Kettenhemd, das, wie ich jede Wette eingegangen wäre, von demselben Ort stammte wie meines. Sein Rapier und die Main-Gauche machten einen brauchbaren Eindruck; das Schwert, das oberhalb des Rapiers angeschnallt war, erschien mir ungewöhnlich, und ich nahm mir vor, mir diese Klinge später einmal näher anzusehen. Die bemerkenswerteste Sache an Surrey war sein Hut. Er hatte eine hohe Krone und einen breiten, herabhängenden Rand und war mit Fairlingfedern geschmückt.
    »Genug gesehen?« fragte er grob.
    »Du sollst mich einweihen, was hier geschieht.«
    »Ich kenne dich nicht, Prescot. Die Everoinye haben mir nur wenig über dich erzählt, einmal abgesehen davon, daß du keine Autorität magst.« Er sah fort, zu der ruhelosen Menge mit ihren Fackeln hinüber. »Dray Prescot – ich nehme an, du kommst aus Vallia und bist nach dem Herrscher benannt worden.« Er schnaubte und richtete den Blick wieder auf mich. »Welch ein Onker! Abdanken! Kannst du dir vorstellen, auf solche Macht zu verzichten?«
    Sein Gesicht geriet in den Lichtschein einer der schwankenden Laternen. Fast fluchtartig zog er sich zurück in die Schatten. Das Gesicht – er war ein Apim – mit den scharfen Zügen trug einen Ausdruck angestauten Hungers. Der schwarze Schnurrbart bildete einen geraden Strich über dem Mund, der sich vor Ärger über das enthüllende Licht anspannte. Zumindest drängte sich mir dieser Eindruck auf, aber ich bezweifelte, daß er sich über sich selbst ärgerte, weil sein Gesicht ins Licht geraten war. Meinem Urteil nach war er ein Mann, der seine Autorität gern ausübte.
    Ich sagte: »Ich warte.«
    »Sehr gut. Tu, was ich dir sage, und alles wird gut.« Dann erklärte er mir den Auftrag. Wir befanden uns in Larnydlad, einer Stadt des unabhängigen Kovnats Larnydria. Wir sollten den Kov und dessen Familie retten. Es gab ausreichend Grund zu der Annahme, daß ihn seine Gefolgsleute mitsamt seinen Gutwetterfreunden bereits im Stich gelassen hatten. Die Wächter würden bald flüchten. Es hing alles an uns beiden Kregoinye. Das war nun wirklich nichts Neues, aber ich verzichtete auf die Bemerkung. Wir mußten nur in Bewegung bleiben, dann war alles in Ordnung.
    Während seiner kleinen Ansprache hatte ich den wütenden Mob in meinem Seemannsauge behalten. Nun weiß ein Bursche, der in Nelsons Navy Erster Leutnant auf einem Vierundsiebziger gewesen war, wie der Anführer einer Meuterei aussieht. Dort unten standen zwei vielversprechende Kandidaten, die gestikulierten und die anderen aufwiegelten.
    Es gab nur eine richtige Taktik für diesen Fall: einen kleinen Trupp aussenden und sie verhaften. Ihrer treibenden Kraft beraubt, würde sich die Menge auflösen. So sah zumindest die Theorie aus. Bei den riesenhaften Oberschenkeln und den grotesken Hüften der Heiligen Dame von Belschutz, der Trupp würde natürlich allein aus meiner Person und aus diesem Surrey bestehen, falls er mich begleitete.
    Ich nahm an, daß er genügend Mut für diese Aufgabe hatte, und so überraschte es mich, als er, nachdem ich

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