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51 - Mord auf Kregen

51 - Mord auf Kregen

Titel: 51 - Mord auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Allerdings hatte er sich eine Einladung zum Frühstück verschafft; die Nazabni war verschwunden, und so mußten alle geschäftlichen Angelegenheiten, die er zur Sprache bringen wollte, verschoben werden.
    Bei seinem Charakter hätte er garantiert nicht das Wort ›aufgeben‹ gebraucht.
    Wie Sie wissen, habe ich oft Menschen geholfen, die es verdient haben, da ich mich gut an meine in Armut verbrachten Tage auf der Erde erinnern kann. So, wie es aussah, würde der nächste, dem ich unter die Arme griff, Nalgre Nevko sein.
    Was nun mein Interesse an den Morden anging, nun, das konnte man meiner gesunden Neugier zuschreiben, abgesehen davon, daß ich Didi ein Versprechen gegeben hatte. Wir werden mit Problemen konfrontiert, damit wir sie lösen.
    Um das zu erreichen, schrieb ich einen Brief und ließ einen von Naths Boten nach Vondium reisen, um ihn zu überbringen. Der Empfänger war Naghan Raerdu. Richtig, Sie kennen diesen Namen. Aber es handelte sich nicht um Naghan das Faß, der viele Perioden lang mein persönlicher Meisterspion gewesen war. Dieser neue Naghan Raerdu war der Enkel. Er war so dünn wie ein Lederriemen, während sein Großvater so dick wie – na, eben so dick wie ein Faß gewesen war.
    Naghan Raerdu beherrschte das Spionagehandwerk gut. Sein Vater hatte den Beruf eines Zorcazüchters gewählt und war auch erfolgreich darin gewesen. Und so hatte der Großvater dem Jungen seine Geschichten erzählt, die den jungen Naghan mit einer solchen Begeisterung erfüllten, daß er an die Stelle seines Großvaters trat. Ich hatte ihn willkommen geheißen. Schmal wie eine Latte, fiel er nirgendwo auf, genau wie sein dicker Großvater. Der Brief wies ihn an, seine Fähigkeiten in Gafarden unter Beweis zu stellen.
    Er hatte sich einen Spitznamen verdient: Naghan der Unscheinbare. Das bezog sich auf seine Gestalt. Für die wenigen Leute, die seine Qualitäten kannten, beschrieb der Beiname auf ideale Weise seinen Charakter und sein Talent.
    Am darauffolgenden Morgen begannen die Festlichkeiten des Gedenktages an Opaz den Glorreichen. Man würde Gottesdienste abhalten, viel tanzen und singen und in Prozessionen die Alleen entlangziehen. Die Bürger würden über die blumenbestreuten Straßen tanzen und unablässig die Hymne ›Oolie Opaz! Oolie Opaz!‹ intonieren. Das würde sich den ganzen Tag über hinziehen, bis die Sonnen von Scorpio untergingen und wir uns erschöpft für ein paar Erfrischungen in die Tavernen und Gasthäuser zurückziehen konnten – um, da wir in Vallia waren, weiterzusingen.
    Da ich der Herrscher von ganz Paz war – ha! –, hatte ich notgedrungen zu erscheinen und würde die Nazabni Ulana Farlan begleiten. Das wiederum war mir sehr willkommen, da ich noch mehr über die Dame in Erfahrung bringen mußte, bevor ich mein Urteil fällen konnte. Nun, der Feiertag nahm seinen vorherbestimmten Lauf. Eine kleine Gruppe bestieg ein schmales Boot, um in den Palast zurückzukehren. Es überraschte mich nicht, daß sich Jiktar Yavnin Purvun unter den Leuten befand, schließlich war er der personifizierte Held. An seiner Seite war natürlich die Dame Ahilya Vorona, die sich an seinem Arm festklammerte.
    Der Pallan der Kanäle, ein feister Mann namens Lorgon ti Thrandor, dessen Frau Thisi noch feister war, schritt mit stolzgeschwellter Brust umher, da er sich in einer so bedeutsamen Gesellschaft bewegte. Der Rest der Gruppe setzte sich aus zwei Pärchen, die sich eigens für diesen Anlaß gebildet hatten, sowie Nalgre Nevko zusammen. Zweifellos hatte es ihn Gold gekostet, um an eine Einladung zu kommen. Ich konnte es ihm nicht allzusehr verübeln.
    Nath Swantram, der Erste Pallan, bestieg ein anderes Boot, um die wichtigen Leute an Bord mit seiner Person zu beehren. In guter Stimmung ruderten wir die Kanäle entlang, das Wasser schimmerte im letzten Licht der Sonnen smaragdgrün und rubinrot. Die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln erhob sich in den sterngesprenkelten Himmel und beglückte uns mit ihrem lächelnden rosafarbenen Schein.
    Der Tag war ein Erfolg gewesen, und als wir auf den abzweigenden Kanal zusteuerten, der uns zum Palast bringen sollte, kamen Wolken auf und verhüllten das Antlitz der Sterne sowie der Jungfrau.
    Schatten hüllten uns ein, und die hübschen bunten Laternen, mit denen das schmale Boot ausgestattet war, brannten als helle Lichtpunkte. Sie sorgten für eine gewisse Helligkeit. Der Bootsführer in seiner Feiertagsuniform kannte den Weg und steuerte uns zielstrebig in

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