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51 - Mord auf Kregen

51 - Mord auf Kregen

Titel: 51 - Mord auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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lassen.«
    »Das ist wahr.«
    Ein Hytak erschien hinter Tobi Vingals Schulter. Der Kommandant der Morgenwache trug einen Ausdruck auf dem Gesicht, der an die Gewitterwolken über den Pilotus-Bergen erinnerte – geballte finstere Wut. Er packte Tobis Schulter und riß ihn herum.
    »Ich habe dir gesagt, du sollst auf mich warten! Warum ...«
    »Oh, aye. Aber ich entdeckte den Burschen, den ich besuchen wollte. Alles in Ordnung, Dom.«
    Deldar Nath der Verwirrte holte so tief Luft, daß seine Rüstung quietschte. Er wollte einen gewaltigen Deldar-Brüller loslassen.
    »Das geht schon in Ordnung, Deldar Nath«, ging ich schnell dazwischen. Ich benutzte diese formelle Anrede, damit er begriff, daß ich es ernst meinte.
    Sein Atem rauschte ungebraucht heraus, als er erwiderte: »Aber Majister ...«
    Tobis ganze Aufmerksamkeit hatte sich in der Zwischenzeit auf eine außerordentlich wohlgeformte Fristle-Fifi gerichtet, die mit einem obstgefüllten Einkaufskorb vorbeiging. Ihre großen feuchten Augen schenkten Tobi einen aufmerksamen Blick, und ihr Schwanz mit der rosaroten Quaste zuckte frech nach oben. Tobi seufzte. Dann wandte er sich wieder an den Kommandanten der Wache. »Majister? Du sagtest ... ist er hier? Wo? Es wäre mir bereits eine Ehre, nur Lahal zu sagen.«
    Deldar Nath des Verwirrten wilde Gesichtszüge verzogen sich zu einem Lächeln – ein wissendes, zufriedenes Lächeln des Triumphs. Er machte das Pappattu mit allem nötigen Zeremoniell.
    Als die Vorstellung endlich beendet war, verdrehte Tobi Vingal die Augen. Er nahm Haltung an. »Wirst du meinen Kopf fordern, Majister?«
    »Oh, ich glaube, damit lasse ich mir noch Zeit.« Ich wandte mich an den Deldar. »Vielen Dank, Nath. Von hier ab übernehme ich diesen Schurken.«
    »Quidang!« brüllte Nath der Verwirrte, drehte sich schneidig um und marschierte mit stampfenden Schritten los. Die Leute gingen ihm vorsichtshalber aus dem Weg.
    »Komm mit, Tobi. Laß uns etwas Parclear oder Sazz auftreiben.«
    »Sazz«, sagte er sofort. Seine gute Laune kehrte zurück. Blitzgescheit paßte er sich der jeweiligen Situation an, mit der er konfrontiert wurde. Er war ausgesprochen – wie man heute sagt – straßenschlau. Selbstbewußt, leichtsinnig, draufgängerisch – das alles traf auf ihn zu. Unwillkürlich fragte ich mich, wie viele Perioden ihm blieben, bevor ihn seine unbesonnene Art in die Eisgletscher von Sicce brachte.
    Der Sazz war von einem leuchtenden Rosa und gerade süß genug, damit er mühelos die Kehle hinunterfloß. Tobi lümmelte sich auf den gegenüber von meinem Schreibtisch stehenden Stuhl und war sofort völlig entspannt. Seine groben Gesichtszüge und die dunkle Tönung seiner Haut standen in seltsamen Gegensatz zu seinem Benehmen und seinem Charakter.
    Nun war mein persönliches Wachkorps in letzter Zeit reduziert worden, und da ich mich so oft außer Landes aufhielt, hatte Drak es unter seine Fittiche genommen. Damit hier keine falschen Vorstellungen aufkommen, die Kampeons der SWH und der GJH und der anderen Regimenter waren auf Dray Prescot eingeschworen. Drak und Silda hatten meine Jungs auf ihre Reise durchs südwestliche Vallia mitgenommen, damit sie beschäftigt waren.
    Ich deutete Tobi Vingal gegenüber an, daß ich ihm, falls er Neigung verspürte, eine Stellung anbieten könne. Er stürzte sich förmlich auf das Angebot. Er hatte in Loh in der Wache irgendeines Königs gedient, das Land aber verlassen müssen; der Vater des Mädchens hatte ihm eine Schlägerhorde auf den Hals gehetzt. Ich sagte: »Loh ist ein großer Kontinent. Er hätte dich nie gefunden, wenn du vorsichtig gewesen wärst.«
    »Das stimmt, Majister. Aber ich hatte auch Heimweh nach Vallia.«
    »Das kann ich verstehen. Und nenn mich Jis. Das ist kürzer.«
    »Quidang!«
    Einer der Palastdiener klopfte, trat ein und meldete, zwei Koter seien da und wollten mich sehen, Yavnin Purvun und Nalgre Nevko. Ich stimmte sofort zu, und ein paar Murs später führte man sie herein. Die Lahals wurden ausgetauscht, man brachte noch mehr Sazz, und dann saßen wir zusammen, die vier Männer, die in der vorherigen Nacht das Leben der Nazabni gerettet hatten.
    Nun, beim Bauchnabel der Nymphe, wir verstanden uns großartig. Bevor wir uns zur Stunde des Mid schließlich trennten, hatten wir uns für den Abend verabredet; wir wollten herausfinden, welche Vergnügungen Gafarden einem Flieger und drei Paktuns bieten konnte. Sollten Sie es seltsam finden, daß ein sogenannter Herrscher so

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