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52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Mord.
    Tralgan Vorner war also unschuldig. Die Intrigen von Nath dem Clis hatten den Rest der Tragödie verursacht. Es war gar nicht Vorner gewesen, der den Richter und den Cadade ermordet hatte. Und er hatte sich nicht einmal vor Gericht verteidigen können. Kein Wunder, daß er als rächendes Phantom zurückkehrte!
    Ulana mit Hilfe der Mütter der Verwüstung unter Druck zu setzen, war ein kluger, teuflischer und abstoßender Schachzug gewesen. Man konnte davon ausgehen, daß Ulana, die Bedrohung dieser schrecklichen Rapa-Frauen im Nacken, mit der Hingabe und Überzeugung eines Veteranen aus den Rängen für Swantram gelogen hätte.
    Soweit ergab alles einen Sinn, allerdings konnte diese Verschwörung durchaus noch andere Verästelungen haben, die wir noch aufdecken mußten.
    »Du wirst diesen Shint sofort vom Cadade verhaften lassen, Jis!« Das kam von dem guten Tobi, der von Eifer und Empörung erfüllt war.
    »Das glaube ich nicht, Tobi«, wurde er barsch und schnell von Naghan Raerdu unterbrochen.
    »Was! Warum denn nicht? Der Cramph braucht ...«
    Ich hob beschwichtigend die Hand und erinnerte Tobi daran, daß der Erste Pallan den Kapitän der Wache, Jik Pranton der Faranto, einen Khibil, hinausgeworfen hatte. Der neuernannte Nazab, Rennel Lorving, war noch nicht in Urn Vennar eingetroffen, da ihn unerledigte Geschäfte in Vondium aufhielten. Aus diesem Grund führte Nath Swantram die laufenden Regierungsgeschäfte der Provinz. Er hatte einen Kapitän der Wache eingestellt, Rendo Froison, den man den Schläger nannte. Rendo der Schläger war ein Rapa.
    »Oh«, sagte Tobi begreifend.
    »Tsleetha-tsleethi«, mahnte Naghan der Unscheinbare zur Vorsicht.
    In dieser Angelegenheit würde man schnell handeln müssen, gleichzeitig aber wohlüberlegt. Wir würden den Angriff sehr sorgfältig planen müssen. Es gab ein paar Mitglieder der Palastwache, denen man meiner Meinung nach vertrauen konnte, wie Del Nath dem Verwirrten, dem Hytak, oder Del Nath Feringhim, dem Apim. Natürlich würden meine beiden anderen neuen Gefährten danach lechzen, bei der Aktion mitzumachen. Außerdem war da noch Pur Zygon, der den Rückflug nach Zandikar bestimmt gern verschob. Davon abgesehen hatte ich die verflixten Briefe noch immer nicht geschrieben.
    Der Unterkämmerer klopfte und trat ein; er verkündete, die Koter Purvun und Nevko wünschten mich zu dieser Stunde zu sprechen. Er sah erbost aus. Als ich ihm fröhlich befahl, sie sofort hereinzubringen, nickte er und verlor die mürrische Miene. Langsam wurde ihm klar, wie ich die Dinge gern hatte.
    »Ach ja, Quarmby, bring doch bitte noch etwas Wein!« rief ich ihm nach.
    Die beiden prächtigen Burschen traten ein, und der Wein kam einen Augenblick später. Nach den Lahals tranken wir den Roten, und ich sagte: »Tobi, du solltest ihnen die Neuigkeiten mitteilen. Sonst platzt du noch.«
    »Gern, Jis!« Tobi erzählte ihnen begeistert, welche Informationen wir gesammelt hatten und was sich daraus für uns an Schlüssen und Annahmen ergab. Als er zu unserem Vorhaben kam, den Ersten Pallan zu verhaften, nickte Yavnin ernst. Nalgre Nevko verschüttete seinen Wein. Der rote Fleck schimmerte auf dem Stoff wie vergossenes Blut.
    Ich übersah es, da man den kleinen Mißgeschicken des Alltags keine Beachtung schenkt, und sagte: »Der arme Tralgan Vorner! Ich hatte immer den Eindruck, daß er nicht gerecht behandelt wurde. Irgendwie finde ich alle diese Enthüllungen nicht besonders überraschend.« Ich trank einen Schluck. »Wie dem auch sei, wenn Tralgan Vorners Geist das Phantom ist, wovon wir wohl ausgehen müssen, fällt es außerordentlich schwer, ihm das vorzuwerfen, bei Vox!«
    »Ja, Majister«, sagte Nalgre bedächtig. »Ich erinnere mich, daß du damals etwas Ähnliches sagtest – als die Morde anfingen.«
    »Aye«, sagte Yavnin. »Ich erinnere mich.«
    Er und Nalgre waren eben erst in Gafarden eingetroffen und bereits zu einer kleinen Feier eingeladen, die am kommenden Abend stattfinden sollte. Die Damen Ahilya Vorona und Cindy Cwolanda würden ebenfalls anwesend sein. Sie wollten, daß wir ebenfalls kamen.
    »Das könnte schwierig werden«, platzte Tobi auf seine übliche voreilige Art heraus. »Wir müssen diesen Shint ergreifen.«
    Ich ergriff das Wort, und wieder einmal überraschte mich dabei meine neue beherrschte Art. Ich bat sie eindringlich, über diese Entwicklungen Stillschweigen zu bewahren. Wir würden unsere Enthüllungen keiner Seele mitteilen, bis die Zeit zum

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