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52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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schloß, warf ich mich wie ein Frettchen unters Bett, zog die Kiste hervor, kramte die Federn heraus, schlug den Deckel zu und versetzte der Kiste einen Tritt, der sie zurückbeförderte.
    Als Ulana zurückkehrte, stand ich vom Stuhl auf und verkündete, ich müsse nun weiter. Sie warf mir einen eigenartigen Blick zu. Dann sagte sie: »Vielleicht wird ja derjenige, der den Stein geworfen hat, seine Handlung bedauern.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das können wir nur hoffen.« Das würde nicht in tausend Jahren geschehen.
    Als ich jedoch den Palast verließ und in Richtung Mietstall ging, konnte ich den Gedanken nicht verdrängen, daß sich Ulana irgendwie merkwürdig verhalten hatte. Natürlich hatte ich bei unserer Unterhaltung Yavnin nicht erwähnt. Aber vielleicht hatte sie ja von ihm gehört.
    In einem schattigen Hauseingang verwandelte ich mich in Tyr Kadar, mietete mir eine Zorca und ritt in aller Ruhe los, um Logan Verlan zu besuchen.
    In meiner unmittelbaren Umgebung geschahen wichtige Dinge, sie lauerten aber auch im Hintergrund. Schurkereien bösartigster Natur fanden statt. Nun, bei Vox, um Vallias willen würde ich selbst ein paar Schurkereien durchführen.
    Ich ließ den Schutz der letzten Baumgruppe hinter mir und blickte auf das Feld. Eine schwarze Rauchwolke stieg steil in die Höhe, und als ich die Zorca zum Galopp antrieb, schossen rote und orangefarbene Flammenbündel aus den Gebäuden. Das Areal brannte lichterloh, und bald war das Prasseln des Feuers unüberhörbar. Ich grub meine sporenlosen Absätze in die Flanken der Zorca, und das Tier reagierte prächtig. Wir rasten auf das Feuer zu.
    Logan Verlan war da. Noch viel wichtiger aber war, daß Yavnin sich dort aufhielt, um die Untersuchungskommission zum Abschluß zu bringen. Wenn er dort verbrannte, würde ich ihn vermissen. Opaz wußte, wie ich ihn vermissen würde!
    Die Zorca galoppierte leichtfüßig über das Gras, und die Flammen prasselten lauter und wilder.

16
     
     
    In der Stimme von Lazan-Yvon der Unbeirrbaren lag eine furchteinflößende Willenskraft, als sie in Tralgan Vorners Kopf sprach. Die Frau, die einst Semtilla die Schöne genannt worden war, die seit Jahrtausenden tot und nur durch Vorners Haß zu neuem Leben als Phantom erweckt worden war, hämmerte ihre Worte in Vorners Verstand. Er fühlte die Macht, den Haß, die Verurteilung, die Leidenschaft.
    »Du vernachlässigst deine Pflicht, Mann! Du hast geschworen, dein Haß werde ausreichen, aber du erreichst nichts für mich.«
    »Die Angelegenheit hat eine unerwartete Wendung genommen«, sagte Vorner tapfer trotz der brüllenden Panik, die in seinen Gedärmen wühlte. »Meine Rache ...«
    »Deine Rache!« Die hervorgestoßene Verachtung brannte sich tief in ihn ein. »Du plapperst von Rache, doch du zögerst und tust nichts. Ich habe dir gestern einen Befehl erteilt. Und was hast du heute getan? Nichts!«
    »Ich spare mir Nath Swantram bis zuletzt auf. Soll er die Qualen der Ungewißheit erleiden ...«
    »Er ist zum Nichts geworden. Es wurde dir befohlen, mich Dray Prescot töten zu lassen. Du hattest die Gelegenheit. Aber du hast sie ungenutzt verstreichen lassen. Ich werde Dray Prescot heute töten. Und kein Aber!«
    »Aber warum? Er ist nicht der Herrscher, er ist keine Bedrohung eurer Pläne für Vallia.«
    Tralgan Vorners Ib zuckte in Erwartung einer Antwort von beißendem Sarkasmus zusammen. Die flüsternde Stimme in seinem Kopf blieb still.
    Er befeuchtete sich die Lippen und schluckte mühsam. Die Abendluft wurde von einer sanften Brise erfüllt und duftete nach Mondblumen. Viele Sterne leuchteten am Himmel. Das Wasser des Kanals unter der Brücke schimmerte dunkel. Ja, es war ein schöner Abend, ein schöner Abend zum Sterben. Was würde die Thaumaturgin von Sodan ihm antun, um ihn für sein Ungehorsam zu bestrafen?
    Das Schweigen dauerte an, und Vorner kam es so vor, als erfülle es seinen Kopf mit einem tosenden Brausen.
    Schließlich sagte die Stimme: »Deine Worte ergeben einen Sinn, Mann, so erstaunlich das auch ist. Der Herrscher und seine Familie müßten bald wieder in Vallia sein. Ich werde mir Dray Prescot bis zuletzt aufsparen, so wie du es bei Nath Swantram tust.«
    »Aber ... Du wirst ihn doch töten, oder?«
    »O ja, keine Angst!«
    Tralgan Vorner schluckte erneut. »Es gibt da im Palast einen Unterkämmerer, Larghos Vanka der Aalglatte. Er ißt heute abend mit Freunden. Er hat bei meinem Verrat geholfen ...«
    »Ja, Sterblicher! Wir werden ihn

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