Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
52 - Aufruhr auf Kregen

52 - Aufruhr auf Kregen

Titel: 52 - Aufruhr auf Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
vernichten!«
    Die boshafte Zufriedenheit, die den Worten anhafteten, ergoß sich über Vorner wie ein Eimer Säure, den man ihm über den Kopf geschüttet hätte. Er erkannte diese Gefühle, denn er hatte sie lange Zeit geteilt.
    »Laß mich gehen, Kyr Tralgan Vorner!«
    Vorner öffnete seinen Geist. Ein Band grelles Licht wirbelte aus seinem Kopf und umkreiste ihn wie ein gotteslästerlicher Heiligenschein. Das Licht verdichtete sich. Das Phantom nahm Gestalt an. Und Tralgan entging nicht, daß die gelben Knochen viel mehr Haut und Fleisch aufwiesen als zuvor. In den roten Augen leuchtete der Wahnsinn. Ohne einen Laut zu verursachen, glitt das Phantom auf das Haus zu, in dem Larghos Vanka der Aalglatte, der den rechtmäßigen Elten von Culvensax zu vernichten geholfen hatte, den Abend in Gesellschaft seiner Freunde genoß.
    Das Erscheinen des Phantoms ließ Vorner frösteln, obwohl er das widerwärtige Ding nun schon so oft gesehen hatte. Es verschwand hinter dem Haus. Ein weiterer grausamer Mord würde nun geschehen. Tralgan Vorner leckte sich erneut über die Lippen.
    Seine Gefühle wirbelten durcheinander wie die Zutaten eines Obstkuchens in der Rührschüssel. Der Weg, der vor ihm lag, war unklar, aber er konnte sich noch an den Mann erinnern, der er vor seiner Heimkehr ins Unglück gewesen war. Die Ehre stand über allem.
    Er setzte sich in Bewegung – er rannte nicht, machte aber große zielbewußte Schritte – und entfernte sich von dem Haus, überquerte die Brücke und ging in Richtung Innenstadt.
    Eines der ungewöhnlichsten Elemente beim Erscheinen des Phantoms war seine Lautlosigkeit. Es schlug in Totenstille zu.
    Hinter Vorners Rücken ertönte ein schriller Aufschrei. Die Luft schien zu erzittern. Er fing an zu laufen, mit weitaufgerissenem Mund, starrem Blick, pumpenden Armen. Zügellose Panik beherrschte sein Inneres. Er hatte das Gefühl, als drehe sich die Welt Kregens immer schneller, und er versuche, gegen diese allmächtige Macht anzulaufen.
    Schreie zerrissen die Stille der Nacht. Sie wurden immer schriller und verwandelten sich schließlich in ein Kreischen.
    Abrupt hörte das Kreischen auf – wie abgeschnitten.
    Wie ein Donnerschlag kehrte wieder Stille ein.
    Tralgan Vorner war schweißbedeckt. Er konnte nicht aufhören zu laufen. War er das Phantom wirklich losgeworden? Auf diese Art waren die anderen Thaumaturgen von Sodan vergangen, wenn er es nicht geschafft hatte, in ihrer unmittelbaren Nähe zu bleiben. War Lazan-Yvon die Unbeirrbare wirklich ein zweites Mal gestorben, war sie tot und auf dem Weg durch die grauen Nebel zu den Eisgletschern von Sicce?
    Er wünschte es sich von ganzem Herzen. »Gepriesen sei Opaz!« keuchte er und lief noch schneller.
     
    Wenn an einem kalten Winterabend Flammen mit freundlicher Wärme im Kamin tanzen, ist das Feuer ein Freund der Menschen.
    Wenn die Flammen aber aus einem brennenden Haus schlagen, wenn die Fenster zerspringen und die Wände wanken, wenn das Dach einstürzt, dann ist Feuer der Todfeind der Menschen.
    Die Zorca galoppierte tapfer weiter. Die Feuersbrunst schoß in den Himmel, der schwarze Rauch wand sich wie ein Haufen ineinander verschlungener Dämonen. Yavnin sprang aus einem Gebäude und stolperte dem Ring aus Zuschauern entgegen. Seine Kleidung qualmte.
    Männer brüllten sich widersprechende Befehle zu, aber langsam bildete sich eine Eimerkette. Das würde auch viel nützen!
    Ein paar Flieger packten Yavnin, stießen ihn zu Boden und rollten ihn hin und her. Er wehrte sich, von rasender Wut erfüllt; es war ihnen aber gelungen, die schwelende Glut in seiner Kleidung zu löschen. Er umklammerte ein geschwärztes Bündel. Sein Gesicht sah aus, als hätte er schwarze Camocreme mit einem Pinsel aufgetragen.
    »Yavnin!« Trotz der ganzen Aufregung hatte ich nicht vergessen, mich in mein wahres Ich zurückzuverwandeln. »Yavnin! Hast du dich verbrannt?«
    Er fuhr herum. »Nein ... nein, Jis.« Er starrte mich überrascht an. »Was tust du denn hier?«
    »Oh, ich dachte, wir könnten zusammen einen oder zwei Krüge trinken, und dann sah ich den Rauch.«
    Um uns herum tobte der Aufruhr weiter. Es gab keinen Zweifel, daß sich das Feuer ausbrennen mußte. Ein Nadelstecher kam mit angespanntem Gesichtsdruck herbeigeeilt, um Yavnin zu untersuchen, aber der Jiktar winkte ihn fort. »Ich bin völlig in Ordnung. Kümmere dich um die anderen.«
    »Wie du wünschst, Jik.« Der Arzt eilte weiter.
    Yavnin nickte mir zu und trat ein Stück zur

Weitere Kostenlose Bücher