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52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona

52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona

Titel: 52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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ein. Darum gab sie ihren Widerstand auf, und die beiden gingen also und folgten dem Bayou, so weit es sich in das Land hineinzog. Dann stieg das Ufer steil an. Es war wie am Eingang des Bayou mit dichtstehenden Dogwoodbäumen besetzt. Balzer und der Steuermann verstanden nicht, eine Fährte regelrecht aufzusuchen und zu verfolgen; hier aber brauchten sie diese Fertigkeit auch gar nicht. Die Papagos hatten sich keine Mühe gegeben, ihre Fährte zu verbergen.
    Letztere führte vom Wasser aufwärts bis zur Höhe des Ufers und dann in gerader Richtung nach einer lichten Stelle, die von zahlreichen Pferdehufen zerstampft war. Von hier aus gingen die Pferdespuren in derselben Richtung weiter durch den Wald, bis dieser nach bereits kurzer Zeit aufhörte, denn eine Prärie schob sich hier tief in ihn hinein.
    Draußen auf der Grasfläche sahen die beiden eine sehr bedeutende Reiterschar galoppieren.
    „Das sind sie“, sagte der Steuermann. „Wir haben natürlich das Nachsehen.“
    „Oh, ich wünsche auch nichts anderes.“
    „Ja, Gott sei Lob und Dank, daß sie fort sind. Könnt Ihr die Gefangenen erkennen?“
    „Nein.“
    „Sie haben sie natürlich in der Mitte. Gott sei den Armen gnädig. Es mögen wohl an die vierhundert Rote sein. Was diese Kerle hier gewollt haben?“
    „Geht uns nichts an.“
    „Oh, das geht uns gar wohl was an! Wenn sich die Papagos hier am Colorado zeigen, so haben sie stets etwas Schlimmes vor, einen Überfall oder so etwas Ähnliches. Mir scheint, der Kundschafter hat nichts Passendes gefunden, und nun sind sie froh, mit dem Fang, den sie bei uns gemacht haben, in ihre Wigwams zurückkehren zu können. Ich wollte, ich könnte ihnen das Vergnügen verderben. Na, kommt, Señor! Wir können nichts ändern. Ein anderes Mal aber sehe ich mir den Kerl, mit dem ich segeln soll, einmal genauer an, als ich es gestern mit diesem Walker getan habe. Diese Fahrt wird mir noch lange im Gedächtnisse liegen.“
    Señorita Miranda war froh, als sie die beiden Männer zurückkommen sah. Sie bat, daß sofort aufgebrochen werde.
    Der Steuermann antwortete:
    „Auch mich zieht es von dieser Stelle fort. Aber wir sind gezwungen, vorsichtig zu sein. Ich wünsche nicht, daß unser Boot hier von irgendeinem gesehen werde. Von der Mündung des Gila bis hierher hat uns niemand bemerkt. Bleiben wir auch zurück ungesehen, so können wir nach Yuma segeln und dann sagen, daß wir nur dorthin gewollt haben und auch dort gewesen sind. Gehen wir also erst einmal vor an die Mündung des Bayou, um uns zu überzeugen, ob wir allein auf dem Fluß sind.“
    Der Steuermann kroch nun mit Balzer nach der Stelle, an der der schwimmende Häuptling der Papagos aus dem Wasser gestiegen war, und dort hielten sie Ausschau nach rechts und nach links.
    „Alle Teufel!“ fluchte da der Steuermann. „Wie gut, daß wir das Boot noch im Bayou haben und uns erst umblicken! Seht einmal da hinauf!“
    Dabei deutete er stromaufwärts. Die Wasserbahn schien aber ganz frei zu sein.
    „Ich sehe nichts“, meinte Balzer.
    „Ja, ihr seid kein Bootsmann. Unsereiner aber hat schärfere Augen. Seht Ihr nicht einen kleinen schwarzen Punkt ganz oben, wo das Wasser des Flusses mit dem Horizonte eine Linie bildet?“
    „Ja. Es sieht aus wie eine wilde Ente, die auf dem Wasser schwimmt.“
    „Ja, Ente! Hat sich was! Wenn diese Ente nicht die Dampfjacht ist, so lasse ich mich fressen!“
    „Da müßte man doch den Dampf sehen!“
    „Aus dieser Entfernung?“
    „Ja. Der Streifen, den der Rauch bildet, ist länger als die Jacht; darum muß er auch eher gesehen werden als das Fahrzeug selbst.“
    „Das habt Ihr Euch gar nicht so übel ausgesonnen. Aber, wie nun, wenn der Dampfer gar nicht dampft?“
    „So hat er Anker geworfen.“
    „Entweder das, oder er treibt ohne Dampf mit dem Strom abwärts. Und dieses letztere ist ganz sicher der Fall, denn der Punkt, den ich für die Jacht halte, wird langsam größer und bewegt sich auf uns zu.“
    „So müssen wir warten, bis er vorüber ist.“
    „Natürlich. Vielleicht kehrt er nach Gila City zurück. Dort segeln wir heute abend vorüber heimwärts und werden gar nicht bemerkt.“
    „Hm! Warum aber kehrt die Jacht zurück?“
    „Wer weiß es?“
    „Sicherlich verfolgt sie uns. Sie wird eingesehen haben daß sie uns verfehlt hat.“
    „Vielleicht meint sie, daß wir nicht aufwärts sondern abwärts sind, nach Yuma. Das wäre noch besser für uns. Warten wir ab.“
    Die beiden behielten ihren

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