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57 - Die Liebe des Ulanen 03 - Die Spione von Paris

57 - Die Liebe des Ulanen 03 - Die Spione von Paris

Titel: 57 - Die Liebe des Ulanen 03 - Die Spione von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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gegen Mittag zur Ausführung dieses Vorhabens. Jetzt fand er den Keller des Wirtes leer. Er blickte sich um, konnte aber nichts bemerken, was ihm hätte als Fingerzeig dienen können, warum man in der Nacht hier so geklopft und gehämmert habe. Das Geräusch hatte wohl im vorderen Keller stattgefunden. Er zog die Steine heraus und fand den Schatz noch vor.
    Er raffte alles in ein Tuch zusammen, welches er mitgebracht hatte, brachte die Steine wieder in ihre Lage und zog sich dann zurück, um eine Summe bereichert, deren Höhe er jetzt noch gar nicht zu bestimmen vermochte.
    Er hielt sich gar nicht in seiner Niederlage auf, sondern begab sich nach dem Palais, um den Raub dort in sicheren Gewahrsam zu bringen. Wer ihn jetzt hätte durch den Garten schreiten sehen, dem wäre es ganz gewiß nicht eingefallen, ihn für den Besitzer dieses Palastes zu halten. Er war nicht anders gekleidet als einer seiner Arbeiter.
    Nachdem er das gestohlene Gut versteckt hatte, begab er sich zu den beiden Männern, welche glaubten, sich in einem sicheren Asyl bei ihm zu befinden.
    „Endlich!“ sagte Vater Main, als er bei ihnen eintrat. „Die Zeit wird einem in dieser Einsamkeit verteufelt lang. Gibt es nichts Neues? Was erfährt man über unsere Affäre?“
    „Sehr viel und sehr wenig“, antwortete Lemartel. „Ich bringe euch eine Botschaft, welche für euch von größter Wichtigkeit ist.“
    „Erfreulich?“
    „Nein. Wenigstens glaube ich, daß sie euch nicht sehr angenehm sein wird.“
    Aus dem Umstand, daß er euch anstatt Ihnen sagte, hätten sie sehr leicht auf die Änderung seiner Gesinnung schließen können.
    Sie beachteten das nicht. Der Bajazzo fragte:
    „Was ist's? Heraus mit der Sprache.“
    „Hier nicht. Ich muß euch erst an einen anderen Ort bringen. Kommt und folgt mir!“
    „Wohin?“
    „Das werdet Ihr sehen!“
    Er öffnete die Tür und stieg ihnen voran die Treppe hinab. Sie sahen sich gezwungen, ihm zu folgen, wunderten sich aber nicht wenig, als sie bemerkten, daß er sie durch den Garten nach der Lumpenniederlage hinüberführte. Jenseits der Mauer angekommen, ließ er sie warten.
    Zur jetzigen Tageszeit war das Geschäft geschlossen. Er überzeugte sich dennoch, ob jemand anwesend sei, und fühlte sich erst dann sicher, als er annehmen konnte, daß er völlig unbeobachtet sei. Nun brachte er die beiden nach der Niederlage. Dieses Verhalten fiel doch den beiden auf.
    „Ist das etwa der Ort, an den Sie uns bringen wollten?“ fragte Vater Main.
    „Ja, er ist es.“
    „Alle Teufel! Und hier, gerade hier allein können Sie mit uns reden?“
    „Nur hier. Hier ist der einzige Ort für das, was ich euch mitzuteilen habe.“
    „So bin ich wirklich neugierig, es zu hören.“
    „Ihr sollt es sofort erfahren, ich habe nämlich vernommen, daß man euch an allen Ecken und Enden sucht. Findet man euch, so seid Ihr verloren.“
    „Das wissen wir, ohne daß man es uns zu sagen braucht!“
    „Verloren ist aber auch derjenige, bei dem man euch findet, und darum muß ich euch bitten, euch ein anderes Asyl zu suchen!“
    Sie blickten ihn erstaunt und wortlos an. Vater Main fand die Sprache zuerst wieder. Er fragte:
    „Monsieur Lemartel, belieben Sie etwas zu scherzen?“
    „Nein, ich spreche im Ernst.“
    „Alle Teufel! Das kann ich kaum glauben. Gerade dadurch, daß Sie uns die Tür zeigen, würden Sie das Verderben über sich heraufbeschwören.“
    „Das klingt sehr unglaublich. Ich kann euch nicht gebrauchen!“
    „Aber wir Sie! Ich sage Ihnen, wenn Sie uns wirklich die Tür zeigen, so befindet sich das bewußte Kästchen innerhalb einer Stunde in den Händen der Polizei.“
    „Daran glaube ich nicht. Wie wollen Sie in Ihr Haus zurück, um es zu holen? Sie würden der Polizei in die Hände geraten!“
    „Ich habe Ihnen ja bereits mitgeteilt, daß ich es an einem anderen Ort deponiert habe.“
    „Das ist eine Lüge, das Kästchen befindet sich in Ihrem Keller.“
    Der Wirt riß die Augen auf. Er starrte den Sprecher erschrocken an, faßte sich aber rasch wieder und sagte:
    „Unsinn! Sie haben kein Geschick, auf den Strauch zu schlagen.“
    „Das beabsichtige ich gar nicht. Ich bin meiner Sache so sicher, daß ich Ihnen sogar sagen kann, daß das Kästchen sich in der hinteren Abteilung Ihres Kellers befindet.“
    „Vermutung! Nichts weiter!“
    „Hinter den drei Steinen, welche locker sind.“
    Da fuhr der Wirt zurück, als ob er vor einem Abgrund stehe. Er stieß einen Ruf des Schreckens aus und

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