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58 - Die Liebe des Ulanen 04 - Hinter feindlichen Linien

58 - Die Liebe des Ulanen 04 - Hinter feindlichen Linien

Titel: 58 - Die Liebe des Ulanen 04 - Hinter feindlichen Linien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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handelt!“
    „Ich billige Ihre Vorsicht.“
    „Dann bitte ich, den Vermögensnachweis gütigst zu erbringen, Herr Kapitän.“
    Da brauste der Alte auf:
    „Was? Ich soll Ihnen nachweisen, daß ich Vermögen besitze?“
    „Ja. Ich muß sogar wissen, wieviel. Sie müssen für so viel bürgen können, als Sie von mir empfangen.“
    „Ja, für so viel kann ich es nicht!“
    „Dann werde ich jetzt nicht unterzeichnen.“
    „Ah! Wann denn?“
    „Nachdem ich mit Graf Rallion gesprochen haben werde.“
    „Sie wollen also nach Paris?“
    „Ja.“
    „Hm! Bleiben Sie hier; ich werde ihn telegrafisch herbeirufen.“
    Deep-hill sah ein, daß es dem Alten nur darum zu tun war, Zeit zu gewinnen; darum antwortete er:
    „Das dürfen Sie nicht. Der Graf hat Sie kaum verlassen und wird von den notwendigsten Geschäften in Paris festgehalten.“
    „Er wird dennoch kommen, da es sich um eine solche Summe handelt.“
    „Warum ihn aber belästigen, wenn ich Zeit habe, ihn in Paris aufzusuchen.“
    „Weil ich der Schöpfer des Ganzen bin; weil bisher alles, selbst das Kleinste von mir arrangiert und abgeschlossen worden ist, und weil es infolgedessen ein Ehrenpunkt für mich ist, alles auch selbst zu beenden.“
    „Ich bitte, geben Sie Sicherheit!“
    „Monsieur, Ihre Sprache ist nicht diejenige, welche ich hier gewöhnt bin.“
    „Und die Ihrige ist nicht diejenige eines Geschäftsmannes!“
    „Geschäft und immer wieder Geschäft! Ist die Begeisterung für die Sache des Vaterlandes gar nichts wert?“
    „Sehr viel. Und dieser Kontrakt hat Sie bereits überzeugen müssen, daß ich dieser Begeisterung auch wirklich in hohem Maße Rechnung getragen habe.“
    „Jetzt aber scheint sie erloschen zu sein.“
    „Ein Wunder wäre es nicht.“
    „Ah! Wie meinen Sie das?“
    „Es gibt Verhältnisse und Personen, welche imstande sind, höchst abkühlend zu wirken.“
    Er hatte diese Worte achselzuckend gesprochen. Der Kapitän erhob sich von seinem Stuhl, maß ihn mit stechenden Augen von oben bis zu den Füßen herab und fragte:
    „Sie sprechen von hiesigen Verhältnissen?“
    „Ja.“
    „Und von hiesigen Personen?“
    „Ja.“
    „Ich bitte Sie, dieselben namhaft zu machen. Bin unter diesen Personen etwa auch ich gemeint?“
    „Sie ganz allein.“
    „Alle Teufel! Und die Verhältnisse, welche Sie erwähnten? Wollen Sie dieselben bezeichnen?“
    „Ich meine die verborgenen Gänge, Treppen und Türen in Schloß Ortry.“
    „Ich verstehe Sie nicht. Gerade diese verborgenen Lokale enthalten Vorräte, welche Sie überzeugen müssen, daß Sie für Ihr Geld nichts zu fürchten haben!“
    „Ich meine nicht die Lokale unter, sondern die Treppen, Gänge und Türen in dem Schloß.“
    „Erklären Sie sich deutlicher.“
    „Die verborgenen Wege ermöglichen nächtliche Besuche, welche keineswegs angenehm sein können.“
    Der Alte drehte sich zur Seite und ließ ein leises Hüsteln vernehmen. Er fühlte sich getroffen und mußte sich Mühe geben, dies nicht merken zu lassen. Aber diese Mühe war vergebens; das las er in dem dunklen, festen Augen des Amerikaners, welches scharf auf ihm ruhte.
    „Sapperment!“ sagte er. „Haben Sie etwa nächtliche Besuche erhalten, Monsieur?“
    „Leider.“
    „Ich werde dies genau untersuchen und auf das strengste bestrafen. Darauf können Sie sich verlassen.“
    „Ich verlasse mich weder auf das eine noch auf das andere.“
    „Wie? Sie zweifeln an der Wahrheit meiner Versicherung?“
    „Vollständig!“
    „Tod und Teufel! Das ist eine Beleidigung!“
    „Ich sage nur das, was ich denke. Sie haben nichts zu untersuchen und werden auch niemanden bestrafen.“
    „Warum?“
    „Pah! Wer bestraft sich selbst?“
    „Sich selbst? Monsieur, reden Sie irre?“
    „Keineswegs.“
    „Da bringen Sie also mich, mich selbst, mit diesen nächtlichen Besuchen in Verbindung?“
    „Das versteht sich ganz von selbst.“
    „Soll ich etwa bei Ihnen gewesen sein.“
    „Ja.“
    „Wer sagt das? Wer behauptet das?“
    „Ich!“
    „Wer hat es Ihnen weisgemacht?“
    „Meine Augen und Ohren!“
    „Das heißt, Sie selbst wollen mich gesehen und gehört haben?“
    „Ja.“
    „In Ihrem Zimmer?“
    „In meinem Schlafzimmer.“
    „Des Nachts, also heimlich?“
    „Heimlich.“
    „Sie haben geträumt! Wer kann des Nachts zu Ihnen! Riegeln Sie denn nicht zu?“
    „Ich hatte allerdings den Riegel vorgeschoben.“
    „Also wie könnte ich bei Ihnen eindringen?“
    „Mittels der Tapetentür in der

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