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595 Stunden Nachspielzeit - Humorvoller Roman (German Edition)

595 Stunden Nachspielzeit - Humorvoller Roman (German Edition)

Titel: 595 Stunden Nachspielzeit - Humorvoller Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo C. Parker
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sich nicht anders überlegen wird. Wie ein geprügelter Hund verlasse ich das Haus.
    Nach dem Aufwachen hatte sich die Idee großartig angefühlt und mich mit Enthusiasmus beseelt. Ein Teil dieser Begeisterung verfliegt wegen Nicoles Reaktion. Trotzdem begebe ich mich auf den Weg zu Frauke.
    ***
    Ich lernte sie anderthalb Jahre nach Nicole kennen, beim abendlichen Joggen im Park. Nachdem sie mir innerhalb von zwei Wochen viermal aufgefallen war, sprach ich sie bei nächster Gelegenheit an. Es folgten drei Wochen gemeinschaftliche Runden, gegenseitiges Beschnüffeln und die Feststellung, dass selbst ihre Transpiration angenehm roch. Zudem teilten wir einige Interessen. Ihre Wohnung lag näher an der Laufstrecke als meine, daher wagte sie eines Tages den entscheidenden Schritt und lud mich zu sich ein. An diesem schwülen Sommertag schwitzten wir beide stark, was uns allerdings nicht davon abhielt, nach dem Schließen ihrer Wohnungstür in der Diele übereinander herzufallen. Die Schweiß- und Spermaflecken verunzierten bis zu ihrem Auszug den Korkboden und kosteten einen Kautionsanteil.
    Das zweite Mal fand unter der Dusche statt. Aber schon da hätte mir klar werden müssen, dass wir trotz der übereinstimmenden Hobbys nicht zusammenpassten. Eine Frau, die den Wasserstrahl dermaßen heiß einstellte, dass ich mir wie ein lebendiger Krebs im Kochtopf vorkam, harmonierte nicht mit einem Lauwarmduscher. Immerhin hielten wir es siebenundzwanzig Monate miteinander aus, inklusive eines gemeinsamen Zuhauses. Das Auseinanderleben begann jedoch bereits mit dem Einzug; der finale Streit entzündete sich an einer Stromnachzahlung, für die ich sie verantwortlich machte. Ich rechnete ihr die Energie vor, die der Durchlauferhitzer verbrauchte, während sie duschte. Ein Wort gab das andere, bis ich an diesem Abend meine Sachen packte. Einen raschen Schlussstrich zu ziehen, schien zu meinen besonderen Fähigkeiten zu gehören. Letztlich diente die Stromrechnung nur als Vorwand, weil ich nicht mehr glücklich mit ihr war. Vielleicht hätte ich mir größere Mühe geben können, um unsere Liebe am Köcheln zu halten, und genau dafür will ich mich nun entschuldigen.
    Nachdem ich meinen Wagen in eine Parklücke manövriert habe, sehe ich sie aus einem altersschwachen Kombi aussteigen. Sie ist etwas fülliger geworden und übertüncht dies mit einem weit geschnittenen Kleid. Doch ich erkenne die üppigeren Proportionen, als sie die hintere Tür auf der Fahrerseite öffnet und sich hineinbeugt, um einem etwa vierjährigen Mädchen aus dem Kindersitz zu helfen.
    Ein gut zehn Jahre alter Junge steigt eigenständig aus dem Auto aus. Mit beiden Kindern an den Händen steuert sie auf ein Mietshaus zu. Ich laufe ihr hinterher.
    »Frauke?«, rufe ich überrascht wegen unserer scheinbar zufälligen Begegnung.
    Sie dreht sich sofort um. »Sven?«, fragt sie verwundert. Sie schmeißt nicht mit dem Schlüsselbund nach mir, was ich als gutes Omen deute.
    »Wie geht’s dir?«
    Ihrem Gesicht nach zu urteilen ist sie müde und überfordert.
    »Super!«, behauptet sie.
    »Wer ist der Onkel?«, mischt sich ihre Tochter ein.
    »Das ist Sven Frost«, erklärt sie ihrem Nachwuchs. »Ein früherer Freund von mir. Sven, das sind Frederik und Lilly.«
    »Hallo«, begrüße ich sie.
    »Sven Frost?«, hakt Frederik nach. »Haben Sie Konstantin Klever geschrieben?«
    Aha, denke ich zufrieden. Frauke hat meine Karriere verfolgt und ihrem Sohn mindestens eines meiner Bücher geschenkt.
    »Das habe ich!«
    »Fand ich das Buch scheiße!«
    Sie lädt mich zu einem Kaffee in der Küche ein, nur ein richtiges Gespräch entwickelt sich nicht. Frederiks Bemerkung hat mich tief getroffen, außerdem wuselt Lilly ständig um uns herum.
    »Was für ein Zufall, dass wir uns hier begegnen«, stellt Frauke fest. Lilly sitzt unterdessen auf ihrem Schoß, meine Ex wippt sie auf und ab.
    »Ja«, bestätige ich knapp. Die Gelegenheit, mich bei ihr zu entschuldigen, ergibt sich nicht, zumal ihr Erstgeborener in den Raum trampelt und triumphierend ein abgegriffenes Taschenbuch in die Höhe hält.
    »Das ist eine tolle Geschichte! So eine sollten Sie schreiben!«
    Seine Hände verdecken den Titel, doch die Lieblingslektüre dieses unverschämten Bengels interessiert mich ohnehin nicht. Fünf Minuten später verabschiede ich mich.
    ***
    Bleibt also Melanie übrig, die einen so nachhaltigen Eindruck bei meiner Mutter hinterlassen hat.
    Ich lernte sie im Rahmen meiner

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