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600 Stunden aus Edwards Leben

600 Stunden aus Edwards Leben

Titel: 600 Stunden aus Edwards Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Lancaster
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von Wetterdaten, die eindeutig darauf hinweist, dass es irgendwann kalt werden wird. Trotzdem möchte ich mich nicht auf Vorhersagen verlassen. Bevor ich Dich in dieser Angelegenheit erneut kontaktiere, werde ich also auf Tatsachen warten, die meine Annahme bestätigen.
    Danke für Deine Zeit und für die Berücksichtigung meines Anliegens.
    Mit freundlichen Grüßen verbleibe ich Dein Sohn
    Edward

DIENSTAG, 14. OKTOBER
    Das Geräusch eines Rasenmähers lässt mich schlagartig wach werden. Ich drehe den Kopf zum Wecker, und da steht 7:28 Uhr. Das ist ungewöhnlich. An jedem Tag dieses Jahres bin ich entweder um 7:37 Uhr, 7:38 Uhr, 7:39 Uhr oder um 7:40 Uhr aufgewacht. Heute, am 288. Tag des Jahres (weil es ein Schaltjahr ist), werde ich um 7:28 Uhr wach. Zudem bin ich fast sicher, dass ich um diese spezielle Zeit noch nie aufgewacht bin. Aber ich werde meine Daten überprüfen müssen, da ich Vermutungen nicht traue. Ich bevorzuge Tatsachen.
    Ich nehme meinen Notizblock vom Nachttisch und einen Stift. Ich notiere meine Aufwachzeit, und meine Daten sind vollständig.
    An der Haustür bücke ich mich und nehme den
Billings Herald-Gleaner
von der Schwelle. Dabei entdecke ich die Ursache für mein frühes Erwachen: Die Frau von gegenüber, die am 12. September eingezogen ist (am 256. Tag des Jahres, aber nur, weil es ein Schaltjahr ist), mäht ihren Vorgarten. Seit ihrem Einzug habe ich sie einige Male gesehen, aber dies ist das erste Mal, dass ich sie den Rasen mähen sehe. Ein Junge wohnt bei ihr, und ich vermute, dass es ihr Sohn ist, auch wenn ich keine Vermutungen mag. Er sieht aus, als wäre er acht oder neun Jahre alt, aber mit dieser Spekulation bin ich nicht glücklich. Wenn ich das Geburtsdatum des Jungen herausfinden könnte, würde ich es genau wissen und mich besser fühlen. Es besteht ein großer Unterschied zwischen dem Alter acht und neun, und in diesem Fall weiß ich es einfach nicht. Das ärgert mich.
    Einen Mann habe ich drüben noch nicht gesehen, und so frage ich mich, ob meine Nachbarin einen Ehemann hat oder der Junge einen Vater. Es wäre traurig zu denken, dass er keinen hat, aber einen Vater zu haben, ist nicht unbedingt eine gute Sache. Ich habe einen, und obwohl er dieses Haus für mich gekauft hat, lässt er mirvon seinem Anwalt viele Briefe schreiben und hat möglicherweise nie über eine Fußbodenheizung nachgedacht.
    Jetzt sehe ich, dass die Frau von gegenüber aufgehört hat, den Rasenmäher zu schieben, und mir zuwinkt. Ich glaube, es ist besser, wenn ich jetzt im Haus die Wetterdaten überprüfe und aufschreibe. Ich schließe die Tür. Bald werden meine Daten vollständig sein.

    Nach dem Frühstück blättere ich durch meine voluminösen (ich liebe das Wort »voluminös«) Datenblätter, und ich habe recht: Vor dem heutigen Tag bin ich noch nie um 7:28 Uhr aufgewacht. Heute ist ein denkwürdiger Tag.

    Da ich heute viel zu erledigen habe, einschließlich meines wöchentlichen Termins bei Dr. Buckley, werde ich meine Internetzeit auf später verschieben müssen. Mit Dr. Buckley treffe ich mich um Punkt 10:00 Uhr, so wie jeden Dienstag eines jeden Monats eines jeden Jahres, seit ich sie besuche, außer einem Mal.
    Am Dienstag, dem 11. Juni 2002, musste Dr. Buckley meinen Termin auf 11:00 Uhr verschieben. Es war eine Katastrophe. Alles, woran ich denken konnte, war, dass diese Verschiebung meine 22-Uhr-
Polizeibericht-
Folge gefährdete – Folge Nummer vierundsechzig: »Der Mann mit den fünf Gesichtern«. Deshalb konnte ich ihre Fragen, wie es mit der Medikamentierung läuft oder an welchen Projekten ich arbeite oder wie es mit den Beschwerdebriefen funktioniert, nicht beantworten. Dr. Buckley beendete die Sitzung früher, was den Schaden an meinem Zeitplan verringerte, und wir verständigten uns darauf, uns von nun an immer dienstags um 10:00 Uhr zu treffen.
    Das ist eine der Sachen, die ich an Dr. Buckley mag. Obwohl sie manchmal Fehler macht, ist sie ein sehr logischer Mensch.

    Meine erste Anlaufstelle ist die Malerabteilung im Baumarkt. Ich habe beschlossen, die Garage zu streichen. Ich brauche ein neues Projekt, und nach der zehntägigen Wettervorhersage sieht es so aus, als könnte ich es schaffen. Allerdings mag ich keine Vorhersagen, weil sie bekanntermaßen unzuverlässig sind. Ich werde auf die tatsächlichen Daten warten müssen und hoffe, dass die Garage bis dahin fertig gestrichen ist.
    Es gibt jetzt mehr Farbsorten und -töne als bei meinem letzten Besuch im Baumarkt.

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